Dienstag, 23. April 2024

Bundesjustizministerium veröffentlicht bitterböse Satire auf den Zustand unseres Rechtsstaates

(David Berger) … oder warum wir endlich wieder stolz auf uns sein dürfen: Deutschland hat heute allen Grund zu feiern. Merkels Agenda vom besten Deutschland aller Zeiten, in dem wir „gut und gerne leben“, erfüllt sich derzeit auf atemberaubend schnelle Weise.

Wieder einmal feiern wir heute den „Tag der deutschen Einheit“. Die meisten in meinem Umfeld finden ihn deshalb dieses Jahr so großartig, weil er auf einen Montag fällt. Das heißt dann abfeiern, bis man sich am Dienstag mit vermutlichem Corona arbeitsunfähig krank melden kann. Die etwas älteren, solventen Bekannten machen unter dem Motto „Frei von Defätismus“ Städtetrips nach Paris, London oder nach Nizza. Bleiben nur noch die Sparsamen, bei denen die Tankfüllung ihres Autos gerade noch hinreicht, um über die Grenze nach Polen, Österreich oder Tschechien zu fahren, um dort billig zu tanken und Lebensmittel einzukaufen.

Ihnen allen seien ihre kleinen Freuden aus vollem Herzen gegönnt. Doch heute muss auch der Blick auf das Ganze, das Größere erlaubt sein; gerade den Älteren wie mir, die in ihrer Schulzeit noch den 17. Juni statt den 3. Oktober als Nationalfeiertag kannten, die den Mauerfall an den TV-Geräten miterleben durften. Für diesen größeren Blick steht unzweifelhaft fest:

Merkels Agenda vom besten Deutschland aller Zeiten, in dem wir „gut und gerne leben“, erfüllt sich derzeit auf atemberaubend schnelle Weise.

Wieder stark genug für den Krieg gegen den Russen

Und damit meine ich nicht alleine die großartige Tatsache, dass alle Welt mit Bewunderung auf uns schaut, weil wir im Kampf gegen Corona weltweit die überzeugendsten und erfolgreichsten Konzepte verfolgen oder mit Lauterbach Russland endlich auch öffentlich wieder den Krieg erklärt haben. Es ist vielmehr der immer schwieriger werdende Kampf gegen Rechts, für unsere Demokratie, den Rechtsstaat und die Menschenrechte, der unsere Regierung auszeichnet. Und all diese Kriege kennen, so Merkels treuer Nachfolger Scholz, keine rote Linie mehr.

Das Bundesministerium der Justiz hat deshalb heute mit dem Brustton der Begeisterung noch einmal jenen wunderbaren Zustand unseres Landes als Rechtsstaat, dem Einigkeit, Recht und Freiheit höchste Güter sind, kurz aber treffend umschrieben:

Für Einigkeit und Recht und Freiheit. #TdE2022 pic.twitter.com/50WcvZRMfz

— Bundesministerium der Justiz (@bmj_bund) October 3, 2022

Kurzum: es gibt keinen Grund am heutigen Tag nicht stolz auf Deutschland zu sein. Und zumindest still im Herzen: „Deutschland, Deutschland über alles“ zu singen.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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