Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto verkündete am Freitag den bevorstehenden Abschluss eines Vertrages mit Russland über den Kauf von zusätzlich 700 Millionen Kubikmetern Gas
Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto hatte das EU-Gas-Embargo-Problem bereits während seines Moskau-Besuch am (21.7.2022) bei seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow knapp und pragmatisch auf den Punkt gebracht: „Es ist möglich, Kommunikationsluftbälle zu blasen“, aber im Moment wäre es unmöglich, Erdgas ohne russische Quellen zu beziehen. (444)
Seitenhieb gegen die EU-Energiepolitik
Mittlerweile haben die Ungarn wieder vollendete Tatsachen geschaffen. Szijjarto verkündete am Freitag den bevorstehenden Abschluss eines Vertrages mit Russland über den Kauf von zusätzlich 700 Millionen Kubikmetern Gas. Auch betreffend einer möglichen Preissteigerung stellte der ungarische Außenminister klar die Versorgungssicherheit in den Vordergrund – mit deutlichem Seitenhieb gegen die EU-Energiepolitik:
„Heute ist der Preis so hoch, wie ihn der Verkäufer vorgibt. Und der Käufer kauft es oder kauft es nicht. Entweder ist er bereit, seine Energieversorgung auf diesem Preisniveau zu sichern, oder er gibt sie auf und sagt dann: Lasst uns weniger heißes Wasser verbrauchen, damit die Menschen weniger heizen.“
Und dann sagt der extrem talentierte Vize-Kommissions-Präsident, dass wir die Kleidung lüften und nicht waschen sollten.
Entschlossen fügte er fügte hinzu: „Wir werden das Erdgas kaufen. Die ungarische Regierung hat die finanzielle Regelung dafür bereits sichergestellt. Auf dieser Basis ein Handelsabkommen gehen.“ (ATV)
Szijjarto sprach sich für eine schnelle Beendigung Ukrainekrieges aus und somit gegen die Kriegstreiberei des Westens. „Der Krieg ist sehr schlimm…. Möge es wieder Frieden geben, damit das Leiden der Menschen endlich endet.“ (444)
Freundschaftlicher Pragmatismus mit Russland
Szijjártó nannte Lawrow seinen „Freund“, von dem er Ende letzten Jahres die Auszeichnung „Für Freundschaft“ erhalten hatte – die höchste Auszeichnung für einen ausländischer Staatsbürger in Russland.
Außerdem bekräftigte der russische Außenminister Lawrow: Dass beide Staaten ihre Investition in das russisch-ungarische Atomkraftwerk Paks weiterhin als vorrangiges strategisches Projekt fortzusetzen. In diesem Zusammenhang sprach er auch von „Washingtons russophober Politik“ bezüglich der Russlandsanktionen.
Als Reaktion auf die Energiekrise soll zudem ein ungarisches Kohlekraftwerk erneut ans Netz gehen. Umweltschutzprogramme würden derzeit zurückgefahren.
Der Beitrag erschien zuerst bei „Unser Mitteleuropa“.