Donnerstag, 28. März 2024

Schlaf, Völklein schlaf. Wie wir gezielt manipuliert werden.

Gastbeitrag von Meinrad Müller

Kinder, die zu Bett gebracht werden und nicht einschlafen wollen, nerven. Zur Abhilfe singen wir ein Liedchen vom Mond und den Sternchen oder erzählen das Märchen vom Wolf, der die Großmutter verspeist. Dieses Verfahren funktioniert seit Jahrtausenden so gut, weshalb es auch bei Erwachsenden angewandt wird, denn Vater Staat in seiner Güte „hütet die Schaf“.

Märchenstunde Tagesschau

Abends, einmal täglich mit etwas Bier oder Wein, nehmen wir – wie aus purer Gewohnheit – politische Märchenpillen ein und ersparen uns so die Schlaftablette. Aus Tausenden von Tagesereignissen werden von der Redaktion 10 bis 15 Fälle ausgewählt, mit denen unser Informationshunger gestillt wird. Der in China umgefallene Sack Reis wird dramaturgisch als weltgeschichtlich bedeutsam geschildert, während Wichtigeres wie die immer noch nicht ausbezahlten Hilfsgelder für die Opfer der Flut im Ahrtal unter den Tisch fallen.

Das Volk zu steuern, es aufzuwühlen oder zu besänftigen, es aus Furcht erstarren zu lassen, sei es mit hungrigen Löwen im Zirkus, denen in Rom Christenfamilien zum Fraß und zur Belustigung der Zuschauer vorgeworfen wurden, ist keine Kunst. Manipulation, welche nach allen Regeln der Psychologie praktiziert wird, soll uns lenken, uns wie Soldaten gegen oder für eine Sache in Stellung zu bringen. Unser eigener klarer Menschenverstand, zunächst in Angst und Schrecken versetzt, fällt zusammen wie das sprichwörtliche Kartenhaus. So in Kriegsmodus versetzt überfallen uns Albträume und der Wunsch, sich an einer Führung festhalten zu wollen. Dass dies selbst 200 Jahre nach der Aufklärung noch bestens funktioniert, durften wir in den letzten zwei Jahren am eigenen Leibe erfahren.

Clowns mit Schuhlöffeltaktik

Politik, selbst für Wissenschaftler ein anspruchsvolles Feld, soll und muss uns der tumben Masse ebenfalls „verkauft“ werden wie ein Staubsauger. Eine altbewährte Technik von griechischen und römischen Komödienautoren bis hin zur „Heute-Show“ setzt die gleichen Kniffe ein. Witziger Humor öffnet wie ein Schuhlöffel den Zugang zu unseren von der Tagesarbeit müden Gehirnwindungen und schaltet wie auf Knopfdruck unsere Kontrollinstanz Vernunft aus.

Angriffe auf politische Gegner kommen im Schafspelz der Unterhaltung, worunter sich jedoch die bösen Wölfe in unser Gemüt unbemerkt einschleichen und uns nächsten Tags unbewusst steuern.

Schnipp schnapp, Penis ab

Und die Brüste und die Gebärmutter ebenfalls. Leider ist diese Zeile kein böser Scherz, sondern Inhalt von Kindersendungen im sogenannten „Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk“. 120 Wissenschaftler untersuchten Hunderte von Sendungen und zeigten sich empört. Kindern und Jugendlichen wird erzählt, sie könnten deren Geschlecht so einfach auswählen wie einen Handyvertrag. Mit Hormonen und einer kleinen Operation, die „kinderleicht“ sei, könne eine neue Identität geschaffen werden. Eine eigene Internetrecherche nach „Wie ARD und ZDF unsere Kinder indoktrinieren“ wird selbst Hartgesottene vom Hocker kippen.

Nur gut, dass die Zeiten vorbei sind, in denen ein Volksempfänger allein zu berichten wusste, was gut und was böse ist. Wir dürfen heute in die Ferne schweifen und hinter den Berg sehen, indem wir eine kleine Maus bewegen und mit dem Zeigefinger auf die Taste drücken. Wir dürfen (noch) sehen, was um uns herum passiert, was andere Menschen denken, die im ÖRR kein Gehör finden. Was heute nur geflüstert werden darf, mag unser persönliches Denken beruhigen. Wir sind nicht allein auf der Welt, bei denen deren Groschen gefallen und deren Verstand noch bei Troste ist. Wir gehören zu denen, die sich Seitenblicke erlauben, deren Augen sich noch voller Verwunderung rollen, die sich ein Grinsen erlauben und denen da oben Grimassen und eine lange Nase zeigen. Wir, die wir noch Ekel empfinden, bewundernde Blicke verweigern und Ablehnung offen zeigen, wir sind das „Salz der Erde“ und aufgerufen die schlafenden Schafe um uns aufzuwecken. Bereits das Empfehlen von Webseiten kann Wunder wirken.

Im Gleichschritt marschieren

Bevor die grünen Stiefelbecher auf dem Kopfsteinpflaster poltern, wütet der Öffentlich-Rechtliche Poltergeist mit ernster Miene und nordet die Masse ein, die im Gleichschritt zu denken erzogen wird. Vor unseren offenen (oder geschlossenen) Augen spielt sich eine Tragödie ungeahnten Ausmaßes ab. Vae victis! Wehe den Besiegten! In Steigerung dessen wird es später heißen, wir hätten uns selbst besiegt, das blindlings Führern Glauben, liegt uns offenbar noch im Blute.

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PP-Redaktion
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