Samstag, 23. November 2024

Strack-Zimmermann: Nicht von Gefahr eines Atomkriegs lähmen lassen

„Ein Feindbild Deutschland haben muss – sonst kommt der Russ‘ und dann ist Schluss!“

(David Berger) Die Bundeswehr soll mit den 100 Milliarden (!) Euro aus Steuergeldern nicht nur viel mehr Geld zur Aufrüstung bekommen, sondern auch ein neues richtiges Feindbild, so die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). Und richtig, Sie haben es erraten, das neue Feindbild ist gar nicht so neu: es ist natürlich Russland!

Auch das haben Sie richtig gelesen: es ist nicht Putin, wie uns anfangs insinuiert wurde, als im besten Deutschland aller Zeiten Russen auf offener Straße angegriffen, die Scheiben russischer Geschäfte eingeworfen und die Autoreifen russischer LKW s zerstochen wurden.

Nein, mit einem Griff in die Kiste u.a. nationalsozialistischer Feindbilder, soll ganz Russland zum Feindbild aufgebaut werden, gegen das der Hass in unserem Militär geschürt werden soll. Jedenfalls wenn es nach der immer verbissener und diabolischer wirkenden Marie-Agnes Strack-Zimmermann geht, die sich bereits in Sachen Impfpflicht durch besonders totalitär-menschenrechtsverachtendes Denken hervortat. Und auch das nun wieder mit der für sie so typischen Arroganz: Die Bundeswehr habe umzusetzen, was sie bzw. der Bundestag ihr befehle.

Ruf nach Feindbild

Geld alleine genüge nicht, nein man brauche in Deutschland „um aus Sicht der Bundeswehr zu agieren, ein Feindbild“. Das möge vielleicht martialisch klingen, aber die letzten Jahre der Appeasement-Politik gegenüber Russland hätten bewirkt, dass Russland nicht mehr als Feind empfunden werde. Das habe sich nun dank des Ukraine-Krieges geändert:

„Jetzt wissen wir, wie ein Feind aussehen könnte, in diesem Fall aussieht … Das heißt, sie brauchen ein Bild eines möglichen Feindes, der unsere Freiheit und Demokratie beseitigen will … Und das sehen wir jetzt gerade. Darauf fußend baut man eine Bundeswehr um oder auf.“

Die Zeiten, in denen die Bundeswehr – entsprechend unserer Verfassung – als Verteidigungsarmee und Friedenssicherungsarmee galt, scheinen nun endgültig vorbei. Panzer und Gelder Kriegsgebiete zu senden, um das Kriegsgeschehene dort anzuheizen, reicht diesen Leuten nicht mehr aus. Gewissenlose Kriegstreiberinnen wollen endlich auch ein eigenes Instrument an der Hand, um das sinnlose Blutvergießen nun noch stärker in ihre eigene Hand nehmen zu können.

Nicht von Gefahr eines Atomkriegs „lähmen lassen“

Dazu gehöre auch, dass wir möglichst viele schwere Waffen bereit stellen, – nicht nur wenn uns die Ukraine danach frage, sondern am besten schon zuvor. Da sei noch viel Luft nach oben. Zeit für Diskussionen sei nun keine mehr, wir müssten endlich handeln. Und dürften uns dabei auch nicht von der Gefahr eines drohenden Atomkriegs lähmen lassen. Viel muss man dazu nicht mehr sagen. Mehr aggressiver Militarismus ist kaum vorstellbar.

Als Schwester im Geiste der FDP-Kriegswalküre zeigt sich unterdessen erneut Außenministerin Annalena Baerbock. Sie hat die Deutschen und die EU davor gewarnt, nun bloß nicht „kriegsmüde“ zu werden. Eine langfristige Unterstützung der Ukraine sei notwendig, damit diese zu einem langen Krieg mit Russland fähig sei. Diese bestehe vor allem in der Lieferung möglichst vieler Waffen.

Update 01.06.22, 8.17: Finanzierung über „Kriegssteuer“

Von zahllosen Waffen bis zu den Schäden eines Atomkriegs – das wird nicht billig! „Wie das finanzieren?“, fragen sich da viele. Auch hier hat die FDP mit ihren Koalitionspartnern eine Lösung: neue Steuern! Kriegssteuern:

„Bereits in der kommenden Woche wird sich der Bundesrat mit der Einführung einer Kriegssteuer, der sogenannten kriegs- und krisenbedingten Abgabe, befassen. Das rot-rot-grüne regierte Bremen bringt die Initiative am 10. Juni in die Länderkammer ein. Damit solle der Staat sogenannte „Übergewinne“ besteuern. Die Pläne sind offenbar auch in Berlin schon weit fortgeschritten. Denn mit dem Antrag wolle man ein bereits laufendes Prüfverfahren der Bundesregierung unterstützen, enthüllte Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Dieser Vorgang war der Öffentlichkeit bisher nicht bekannt. Das Verfahren wäre bei Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) angesiedelt.“ (Quelle)

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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