Sie wünschte sich „mehr Tacheles in der militärischen Beratung – und eben weniger Herumgeeiere, geprägt von der Angst: die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach hat das Tacheles gewagt und muss nun gehen. Ein Gastbeitrag von Prof. Alexander Dilger
Erst wandte sich die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag Marie-Agnes „Strack-Zimmermann gegen ‚Geschwurbel‘ und ‚Herumgeeiere‘ aus der Bundeswehr“. (Foto l. © Cordcs, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons)
Sie meinte: „Im Feld geben militärische Führer Befehle, knapp und verständlich. Im Umgang mit der Politik gibt es die Unart, sich 23 Notausgänge offen zu halten oder der Hausleitung nach dem Mund zu reden.“ „Wir Parlamentarier brauchen neben der politischen Einschätzung des Ministeriums auch einen klaren militärischen Rat, um uns eine Meinung bilden zu können.“
„Was bedeutet das für meine Karriere?“
Sie wünschte sich „mehr Tacheles in der militärischen Beratung – und eben weniger Herumgeeiere, geprägt von der Angst: Wen könnte ich mit meinen Ausführungen jetzt verärgern, und was bedeutet das für meine Karriere?“
Kaum nimmt sie jemand beim Wort, ist die Konsequenz: „Deutscher Marine-Chef muss gehen“. Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach hatte sich in Indien politisch inkorrekt geäußert und dabei filmen lassen. So sprach er die politisch unbequeme Wahrheit aus: „Die Halbinsel Krim ist weg, sie wird nicht zurückkommen.“ Herr „Schönbach sagte, dass sich Russland ukrainisches Territorium aneignen wolle, sei ‚Nonsens‘.“ Das ist zwar weniger sicher, insbesondere da Russland das mit der Krim bereits getan hat, aber zumindest bedenkenswert und kein „Herumgeeiere“.
Putin Respekt entgegenbringen
Schließlich meinte er zu Wladimir Putin: „Was er wirklich will, ist Respekt auf Augenhöhe. Und – mein Gott – jemandem Respekt entgegenzubringen, kostet fast nichts, kostet nichts. Also würde man mich fragen: Es ist leicht, ihm den Respekt zu geben, den er fordert – und den er vermutlich auch verdient.“
Nach der zu erwartenden Empörung bat Herr Schönbach um Versetzung in den Ruhestand, was Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht auch gleich machte. Offensichtlich hatte er keine Lust mehr, unter ihr länger zu dienen.
Denn wäre er so naiv, Frau Strack-Zimmermann zu glauben, dann hätte er es nie bis an die Spitze der Marine geschafft. Professoren sollen sich klar zu ihren Positionen bekennen, doch von hochrangigen Soldaten werden vor allem Loyalität und Unterordnung unter die zivile politische Führung erwartet.
Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von ALEXANDER DILGER.
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