(David Berger) Manchmal geschehen doch noch Wunder. Ein Werbevideo von Pennymarkt zeigt, dass inzwischen „ein Lebensmittel-Discounter besser das Gefühl der Menschen in diesem Land trifft als die Politik. „Herzergreifend. Tränen-Garantie!“ – so Bijan Peymani.
Penny selbst zu dem Video: „So einen Weihnachtswunsch gab es noch nie. Die letzten beiden Jahre haben uns alle an unsere Grenzen gebracht. Aber vor allem die Bedürfnisse von Jugendlichen sind lange zu kurz gekommen. Um ihre Liebsten zu schützen, haben sie viele prägende Erfahrungen verpasst. Wir wünschen ihnen deshalb ein Stück ihrer Jugend zurück … “
Der jüngeren Generation wurden ihre besten Jahre geraubt
Sehr gut gemacht, fast sogar subversiv. Und dennoch habe ich ein mulmiges Gefühl, weil hier der Kapitalismus („die Wirtschaft“) ein Versprechen einzulösen sich anschickt, was eminent in die Sphäre des Politischen gehört, wo dieses Versprechen noch nicht einmal mehr Thema ist. Ich bin kein Freund dieser Grenzverschiebungen. Sie schläfern ein. An der Tatsache, dass der Clip gut gemacht ist, ändert das aber nichts. (Markus Vahlefeld)
Der auch den Lesern von PP inzwischen gut bekannte Bijan Peymani (solch einen Bruder habe ich mir immer gewünscht, lieber Ramin) dazu:
„Es spricht Bände, wenn ein Lebensmittel-Discounter das Gefühl der Menschen in diesem Land besser trifft als die Politik: Leise und unaufgeregt klagt der aktuelle Penny-Werbespot mit dem Titel „Der Wunsch“ die Verhältnisse an.
Durch Corona und die damit einhergehenden Beschränkungen verliert de jüngere Generation seit dem Frühjahr 2020 ihre besten Jahre – eine Zeit, die sie nie wieder zurückbekommt.
Unterlegt ist der Clip mit einer gefühlvollen Balladen-Version von Bon Jovis „It’s My Life“. Herzergreifend. Tränen-Garantie!“
Auf das Leiden dieser Generation aufmerksam gemacht
Bleibt am Ende die Frage: Hat das Penny-Weihnachtswunder eine Chance? Derzeit sieht in Deutschland alles danach aus, als ob es statt Wunder die völlig verfehlte und zugleich gewissenlose Lockdownpolitik auf einen ihrer neuen Höhepunkte zusteuert.
Wer wird dieser Generation ihr Recht auf Widergutmachung zusprechen? Wer wird die dann noch lebenden Verantwortlichen vor Gericht stellen, bevor die Selbstjustiz des Volkes ihren Zorn entlädt?
Penny sicher nicht, aber dass die Werbeabteilung des Discounters auf diese völlig vergessene Generation, die jetzt bereits wegen kompletter Überfüllung keinen Platz mehr in den Therapieeinrichtung für Kinder und Jugendliche bekommen kann, ist ihr hoch anzurechnen. Also: Auf zu Penny!
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