Er ist wieder da. Der Untersuchungsbericht des Compliance-Verfahrens der Axel Springer SE, das sich mit verschiedenen Vorwürfen bezüglich des Verhaltens von Julian Reichelt befasst hat, hat ergeben, dass sich kein Fehlverhalten nachweisen lässt.
Auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse hat der Vorstand der Axel Springer SE beschlossen, dass Julian Reichelt seine Arbeit fortsetzt und die am 12. März 2021 auf Wunsch von Julian Reichelt erfolgte Freistellung mit sofortiger Wirkung aufgehoben wird.
Die Vorwürfe des Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen sowie Drogenkonsum am Arbeitsplatz haben sich als haltlos erwiesen.
Jetzt Doppelspitze
Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE: „Um die Wahrheit herauszufinden, hatten wir zu unterscheiden zwischen Gerüchten, Hinweisen und Beweisen, dabei keine Vorverurteilung vorzunehmen, Privates und Berufliches grundsätzlich zu trennen und die von einigen betroffenen Hinweisgebern gewünschte Vertraulichkeit zu wahren. Wir sind nach gründlicher Abwägung zur Überzeugung gelangt, dass es richtig ist, dass Julian Reichelt nun in einer Doppelspitze mit Alexandra Würzbach seine Arbeit fortsetzen kann. Er hat Fehler gemacht. Nach allem, was im Zuge der Untersuchungen zum heutigen Tage bekannt geworden ist, halten wir eine Trennung aber für unangemessen. Danken möchten wir ausdrücklich denjenigen, die uns mit ihren Hinweisen geholfen haben.“
Mathias Döpfner weiter: „Uns ist klar: Auch wenn es keinen rechtlichen Handlungsbedarf gibt, besteht Änderungsbedarf bei der Führungskultur in der BILD-Redaktion. Wir wollen und müssen aus dieser Erfahrung lernen und besser werden. Der Vorstand ist überzeugt, dass ein moderner unangepasster Boulevardjournalismus und eine zeitgemäße Führungskultur kein Widerspruch sind. Wir sind sehr froh, dass wir Alexandra Würzbach gewinnen konnten, um künftig gleichberechtigt neben Julian Reichelt die BILD-Chefredaktionen zu leiten.“
Fehler gemacht
Julian Reichelt: „Ich bin erleichtert und froh, jetzt wieder in die Redaktion zurückzukehren. Die Solidarität und der Zuspruch, die ich in den letzten Wochen erfahren habe, haben mich berührt und machen mich dankbar. Ich weiß, ich habe im Umgang mit Kolleginnen und Kollegen Fehler gemacht und kann und will das nicht schönreden. Was ich mir vor allem vorwerfe ist, dass ich Menschen, für die ich verantwortlich bin, verletzt habe. Das tut mir sehr leid. Rückwirkend kann ich das nicht mehr ändern, aber ich werde meine Chance jetzt nutzen und mich dafür einsetzen, gleichberechtigt mit Alexandra Würzbach und gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als ein Team eine neue Unternehmenskultur für BILD zu schaffen und vorzuleben.“
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