(David Berger) Am Montagnachmittag wurden die besonders wertvollen und für die Tradition der Stadt und Diözese Regensburg identitätsstiftenden sterblichen Überreste des hl. Wolfgang aus der gleichnamigen Kirche gestohlen. Der Kirche entstand dadurch ein erheblicher ideeller Schaden. Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg ermittelt und hofft auf Zeugenhinweise.
Am Montag, 26. Oktober 2020, zwischen 12 – 14 Uhr, wurden die Wolfgangsreliquien aus dem Hochgrab des hl. Wolfgang gestohlen. Sie wurden mit Gewalt aus einer Stahlumfassung herausgebrochen. Das steinerne Grab befindet sich im Eingangsbereich der katholischen Kirche St. Wolfgang in der Bischof-Wittmann-Straße in Regensburg. Der dadurch entstandene materielle Schaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro. Viel schwerer wiegt der ideelle Wert, der der Gemeinde dadurch entstanden ist. Die Reliquien des Heiligen St. Wolfgang – ehemaliger Bischof von Regensburg – sind über eintausend Jahre alt.
Das zweite Herz geraubt
Vom Regensburger Bischof gibt es bislang keine Stellungnahme. Sehr seltsam reagierten Verantwortliche der Medienabteilung der Diözese, die sich damit beruhigten, dass der Vorfall offensichtlich ein Einzelfall sei.
Prälat Alois Möstl dagegen, der als Pfarrer von St. Wolfgang fungiert, zeigte sich gegenüber der bischöflichen Presse-und Medienabteilung „erschüttert und fassungslos“. Er könne sich nicht erklären, wer so etwas „mit voller Vorbereitung und Absicht“ tue. „Für die Pfarrei ist es, als wenn man ihr das zweite Herz geraubt hätte“, so Möstl. „Das erste Herz ist die Eucharistie, das zweite sind die Reliquien unseres Pfarrpatrons.“ (Quelle)
Polizei hofft auf Zeugenhinweise
Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg hat die Ermittlungen wegen eines besonders schweren Fall des Diebstahls aufgenommen. Sie hofft dringend auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Hilfreich können Beobachtungen der Tat, verdächtiger Personen und Handlungen zur genannten Zeit, Fahrzeuge oder sonstige Hinweise zum Verbleib der Reliquien sein. Jeder noch so kleine Hinweis kann für die Ermittlungen von Bedeutung sein.
Zeugenhinweise werden von der Kriminalpolizei Regensburg rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0941/506-2888 entgegen genommen.
Schon einmal gestohlen
Wie die Pressestelle des Bistums Regensburg der „Tagespost“ weiter mitteilte, „waren die Reliquien im Jahr 2004 schon einmal gestohlen worden. Daraufhin seien sie mit Panzerglas und Stahlumrandung eingebracht worden, um einen weiteren Diebstahl zu verhindern. Nach dem ersten Diebstahl waren die Reliquien nicht mehr aufgetaucht. Die nun gestohlenen Reliquien hatte die Pfarrei aus dem Bestand des Bischofs von Regensburg erhalten.“
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