(David Berger) Am 1. April 1922 starb Karl von Habsburg-Lothringen, Erzherzog von Österreich, Kaiser von Österreich und König von Ungarn in der Verbannung auf Quinta do Monte, Madeira, Portugal. Die Kirche hat den letzten Kaiser zur Ehre der Altäre erhoben.
Eduard von Habsburg-Lothringen, Botschafter Ungarns am Heiligen Stuhl, fragt heute auf Twitter:
„Warum feiern Sie in diesem Jahr nicht den 1. April auf „Habsburger Art“ und bitten um die Fürsprache des seligen Kaisers Karl, der am 1. April 1922 gestorben ist, statt 1.-April-Scherze zu machen?“
This year, instead of making April fool's day jokes – why don't you celebrate the 1st of April "the Habsburg way" and ask for the intercession of Blessed Emperor Karl who died today in 1922 ? pic.twitter.com/8nruNDNamo
— Eduard Habsburg (@EduardHabsburg) April 1, 2020
Dem letzten Monarchen aus dem österreichischen Herrscherhaus wurde eine ganz besondere Auszeichnung zuteil, indem er von der Kirche zur „Ehre der Altäre“ erhoben wurde. Die Seligsprechung Karls wurde am 3. Oktober 2004 von Papst Johannes Paul II. vorgenommen.
Herrscheramt als heiliger Dienst an seinen Völkern
Der Papst rühmte in seiner Predigt die Verdienste Karls, der während des Ersten Weltkriegs gemäß dem Erbrecht seiner Familie das Amt des Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn inne hatte:
„Die entscheidende Aufgabe des Christen besteht darin, in allem Gottes Willen zu suchen, zu erkennen und danach zu handeln.
Dieser täglichen Herausforderung stellte sich der Staatsmann und Christ Karl aus dem Hause Österreich. Er war ein Freund des Friedens. In seinen Augen war Krieg ‚etwas Entsetzliches’. Mitten in den Stürmen des Ersten Weltkriegs an die Regierung gelangt, versuchte er, die Friedensinitiative meines Vorgängers Benedikt XV. aufzugreifen.
Von Anfang an verstand Kaiser Karl sein Herrscheramt als heiligen Dienst an seinen Völkern. Sein ernstes Bestreben war es, der Berufung der Christen zur Heiligkeit auch in seinem politischen Handeln zu folgen. Dabei war ihm der Gedanke sozialer Liebe wichtig. Sei er uns allen ein Vorbild, besonders denen, die heute in Europa politische Verantwortung tragen.“
Bedingungslose Treue zur Catholica
In dem Gebet zum Festtag des Seligen (21. Oktober: Tag seiner Vermählung mit Prinzessin Zita von Bourbon aus dem Hause Parma im Jahre 1911) heißt es:
„Gott,
du hast den seligen Karl durch die Widrigkeiten dieser Welt
von der irdischen Herrschaft zur Krone des Himmels geführt.
Gewähre uns auf seine Fürsprache hin,
dass wir Deinem Sohn und unseren Brüdern und Schwestern
dienen und so zum ewigen Leben gelangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Amen.“
Mit der Seligsprechung Karls unterstreicht die Kirche nicht nur die zentrale Rolle des Hauses Habsburg für das christliche Abendland, sondern die Notwendigkeit einer religiösen Bindung des Herrscheramtes. Durch eine große Frömmigkeit und eine tiefe Religiosität und bedingungslose Treue zur Catholica ist Kaiser Karl hier zum besonderen Vorbild geworden.
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