Sonntag, 17. November 2024

Historischer Akt: Papst spendet Segen „Urbi et orbi“ gegen die Corona-Krise

(David Berger) Papst Franziskus wird heute – aufgrund der Corona-Krise – zu einem geschichtlich einmaligen Schritt greifen und außerplanmäßig auf dem menschenleeren Petersplatz den Segen „Urbi et Orbi“ spenden.

Nach einem ersten Zögern setzt Papst Franziskus nun immer wieder neu Zeichen der Nähe der Catholica zu ihren Gläubigen gerade in der schweren Zeit einer tiefen Krise.

Heute will er mit einem unter diesen Umständen nie dagewesenen Ritual eine Antwort auf die Corona-Pandemie geben.

Beeindruckende Bilder aus der Ewigen Stadt

Und wieder erwarten uns neben den für die Gläubigen zentralen Tröstungen der Kirche beeindruckende Bilder aus der Ewigen Stadt, die es bislang noch nie gab. Nur mit seinen engsten Vertrauten und der liturgischen Assistenz wird der Papst dann den leeren Petersplatz betreten um auf den Stufen vor dem Petersdom ein Bittgebet zu sprechen, dann soll es eine Anbetung des Allerheiligsten stattfinden – um zum Abschluss und krönendem Höhepunkt den Segen „Urbi et  Orbi“ – der Stadt und dem Erdkreis zu erteilen.

Mit diesem Segen, der bislang nur an einigen wenigen katholischen Hochfesten erteilt wurde, ist ein vollkommener Nachlass zeitlicher Sündenstrafen verbunden. Für alle, die den Ablass nur als Schlagwort kennen: dieser vergibt keine Sünden, sondern lässt nur die zeitlichen Sündenstrafen nach. Dies ist auch nur möglich, wenn der Sünder zuvor seine Sündern bereut, zur Buße bereit ist und im günstigsten Falle dazu das Bußsakrament empfangen hat bzw. es vorhat zu empfangen, sobald dies wieder möglich ist.

Die Tradition wiederentdecken

Wieder setzt der Papst damit in höchster Not ein Zeichen, das viele seiner Kritiker so nicht erwartet hätten und greift damit auf einen Schatz an traditionellen Gnadenmitteln zurück, die die Kirche über fast zweitausend Jahre entwickeln konnte und so auch die geeigneten Rituale für schwere Gesundheitskrisen bereit hält.

Dadurch werden die allzuoft traditionsvergessenen Gläubigen wieder an das reiche Erbe erinnert, das ihnen zur lebendigen Verwaltung übertragen ist. Und sie werden vielleicht zugleich enger mit ihrem Oberhaupt auf Erden zusammenrücken, als dies bislang der Fall unter Franziskus war.

Radio Vatikan TV überträgt die Zeremonie ab 17.45 h

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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