(David Berger) Es ist die Nachricht des Tages: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer verzichtet auf eine Kanzlerkandidatur und wird auch den Parteivorsitz abgeben. Bisher überwiegt der Jubel der Konservativen, während sich die Linken Sorgen machen. Beides könnte deutlich verfrüht sein.
Vor allem aus linken Kreisen steigen nun die Sorgen angesichts der Rückgabe des Parteivorsitzs und des Verzichts auf die Kanzlerkandidatur: Man vermutet harte Machtkämpfe innerhalb der Union, die die Konservativen ausnützen könnten, um Merz zum Parteivorsitzenden zu machen, was der CDU auch umfragemäßig entscheidend helfen könnte, den Abstieg zumindest abzubremsen.
Gauland: „Der angekündigte Rücktritt Frau Kramp-Karrenbauers ist zu begrüßen“
Tatsächlich zu spüren ist bei vielen Konservativen die Erleichterung über den Rücktritt von Kramp-Karrenbauer. Der Ehrenvorsitzende der Alternative für Deutschland, Dr. Alexander Gauland, kommentiert den angekündigten Rücktritt von Kramp-Karrenbauer mit folgenden Worten:
„Der angekündigte Rücktritt Frau Kramp-Karrenbauers ist zu begrüßen. Ihre parteiinterne Politik der Ausgrenzung gegenüber unserer demokratischen Bürgerpartei hat sie nicht durchsetzen können und das ist auch gut so. Es ist völlig unsinnig und realitätsfern, auf Dauer nicht mit der AfD zusammen arbeiten zu wollen. Ihre Parteibasis hat das längst erkannt. Sie hat die CDU mit ihrem Ausgrenzungskurs ins Chaos gestürzt. Wenn die Union lieber Politiker der mehrfach umbenannten SED in Staatsämter hieven will als mit uns auch nur zu reden, verabschiedet sie sich aus dem bürgerlichen Lager.“
Und Beatrix von Storch hofft nun sogar auf einen Rücktritt Merkels: „AKK ist doch wieder nur ein Bauernopfer von Merkel. Die Verantwortung für die fatale Lage der CDU, in der man sogar Werteunion-Mitglieder aus der Partei entfernen will, trägt Merkel. Die CDU braucht einen inhaltlichen Neuanfang. Wenn die CDU nicht den Weg der ehemaligen Volkspartei SPD gehen will, kann das nur heißen: Merkel muss zurücktreten und den Weg für einen politischen Neuanfang freimachen. Die Union muss sich jetzt entscheiden: Entweder für die Linksfront unter Einschluss der kommunistischen SED-Erben oder für eine bürgerliche Mehrheit mit der AfD.“
Ähnliche Aufbruchsstimmung auch bei Prof. Meuthen: „Der Rücktritt – erst Kramp-Karrenbauer, jetzt Merkel!“ prophezeit er.
WerteUnion und die Hoffnung auf Friedrich Merz
Zuversichtlich zeigt sich auch de WerteUnion: „Wichtig ist jetzt, dass auch die Konservativen u Wirtschaftsliberalen sich mit neuen Kanzlerkandidaten identifizieren können“ so Werteunion-Chef Mitsch.
Friedrich Merz ließ bereits am 6. Februar wissen: „Ich werde mich in den nächsten Wochen und Monaten noch stärker für dieses Land engagieren.“
Dazu passend spinnen Linke ihre typischen Verschwörungstheorien: „Ich würde mich nicht wundern, wenn WerteUnion, Merz & die Thüringer CDU plus FDP den Sturz von Kramp-Karrenbauer mit dem Tabubruch geplant hatten. Sie wirkte dabei machtlos & konnte sich nicht durchsetzen. & die Männer sind eine Frau los, da sie insgeheim eh Frauen verachten.“ so einer Kommentar auf Twitter.
Alles im Merkel-Plan?
Was beide Seiten zu übersehen scheinen: Vielleicht handelt es sich bei diesem Rücktritt nur um eine weitere Etappe der derzeit stattfindenden Säuberungsaktion einer diktatorischen Kanzerlin, die auf diese Weise nicht nur zurück ins Amt der Parteivorsitzenden, sondern auch die Republik auf eine weitere Kanzlerkandidatur vorbereiten will. Passend dazu schreibt Ramin Peymani: „Kramp-Karrenbauer gibt auf. Frau Merkel, übernehmen Sie – das Land gehört Ihnen doch sowieso schon!“ (mehr dazu hier)
Oder um es satirisch auszudrücken:
Stimmt es wirklich, dass #AKK kurz darüber nachgedacht hat, Kemmerich zu gratulieren, das nun rauskam und ihr deshalb von Merkel der Rücktritt nahe gelegt wurde? @akk
— David Berger (@DrDavidBerger) February 10, 2020
Lindner der nächste, aber nicht der letzte
Ist es Pessimismus anzunehmen, dass die Entscheidung zwischen einer „Linksfront unter Einschluss der kommunistischen SED-Erben und jene für eine bürgerliche Mehrheit mit der AfD“ (von Storch) längst gefallen ist?
Herr Lindner wäre dann vielleicht der nächste, der gegen muss. Aber machen wir uns nichts vor: er wird – sollte sich diese Befürchtung bewahrheiten – nicht das letzte Opfer sein auf dem Weg der Umwandlung der Bundesrepublik in einer DDR 2.0.
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