Nur 29% der Deutschen vertrauen dem Papst – Und nur 14% der Kirche. So heißt es in einem am Montag in Köln veröffentlichten „Institutionen-Ranking“ des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des RTL/ntv-Trendbarometers. – Michael van Laack kommentiert
Wie die SPD so fällt also auch die katholische Kirche langsam aber sicher in Richtung 5%-Hürde
Wie die SPD so fällt also auch die katholische Kirche langsam aber sicher in Richtung 5%-Hürde, der Schwelle, unter der tatsächlich die öffentliche Wahrnehmung entweder gar nicht mehr stattfindet oder aber eine tendenziell negative ist, die eine Auferstehung aus Ruinen erschwert.
Der Papst hat in Deutschland mehr Getreue, was sich vermutlich aus dem Linksruck der Altparteien erklären lässt. So gibt es für den marxistischen Befreiungstheologen aus Argentinien zwar auch keine überwältigende, aber doch deutlich größere Zustimmung bei den Zivilvergesellschafteten
Scheingründe für die Krise oder „Erstmal ein wenig Satire“
Das liegt selbstverständlich nur daran, dass die Kirche in den vergangenen fünf Jahrzehnten seit dem Konzil immer konservativer geworden ist, ihr Profil durch Reibung an anderen gesellschaftlichen Strömungen immer mehr geschärft hat; dass sie niemals öffentlich um theologische Positionen gestritten und bis zum letzten Atemzug gegen aus Sicht der Kirche ungerechte Gesetze wie Abtreibung und „Ehe für alle“ gekämpft hat.
Gewiss auch daran, dass es den Priestern auf den Kanzeln stets ein Anliegen war, die Heilige Schrift gegen Angriffe zu verteidigen. Nie haben Priester, Bischöfe und Uni-Professoren irgendetwas angezweifelt oder relativiert, stets haben sie alle Päpste von Paul VI. über die beiden Johannes Paul und Benedikt XVI. öffentlich verteidigt; nie hat auch nur ein Kleriker behauptet, die Nummer mit Maria von der Verkündigung durch den Engel und die damit verbundene real existierende biologische Jungfräulichkeit, die Begegnung mit Elisabeth, die Herbergssuche, das Kind in der Krippe, der Stern von Bethlehem, die Hirten auf dem Feld, die Weisen aus dem Morgenland, die Flucht nach Ägypten, die Predigt des Zwölfjährigen, die Versuchung durch Satan in der Wüste, das Wirken Christi durch Lehre und Wunder inkl. der Totenerweckungen, die Sache mit Salome und dem Täufer Johannes, der Einzug auf dem Esel in Jerusalem, die Ereignisse im Garten Gethsemane, die Festnahme und die Verhöre, die Verurteilung durch Pontius Pilatus usw. seien FAKENEWS!
Klerus und Laientheologen, die stetigen Verteidiger der Rechtgläubigkeit
Nein! Denn stets hat die überwältigende Mehrheit der katholischen Theologen in Deutschland mit Verve die Berichte über all diese Ereignisse verteidigt! Auch zur Erschaffung der Welt, Adam und Eva, Kain und Abel, dem Turmbau zu Babel, der Sintflut, der Entstehung der Zehn Gebote, der Teilung des Meers usw. hörte man in den vergangenen Jahrzehnten aus Klerus und Apparat: „Jedes Wort stimmt. Denn das ist unser Glaube! Und wer das nicht glaubt, kann nicht einmal Pfarrgemeinderats-Vorsitzende(r) werden… SO WAR ES DOCH, ODER?
Aus Sicht eines hauptberuflich dementen Kirchenfunktionärs möglicherweise! Faktisch aber zieht sich objektiv durch die sehr große Majorität der Predigten und theologischen Literatur wie ein roter Faden eine Bibelkritik, an der der protestantische Bibelzerstörer Bultmann seine wahre Freude haben würde, wenn er nicht im Fegefeuer oder einem noch weniger klimaneutralen Ort anderweitig beschäftigt wäre.
Die Realität nach dem bisher verheerendsten Ereignis der Geschichte der römisch-katholischen Kirche – dem Zweiten Vatikanischen Konzil von 1962-65 – ist diese:
Die Früchte eines Konzils, das nichts festlegen wollte
Im Zuge der 68er schlossen sich immer mehr Theologen den sozialistischen Ideen an.
Kaum war das Event beendet begann die Rezeption: Zuerst verschwand bei den Priestern die Kleidung (die Soutane). Man wollte nicht mehr als etwas Besseres bzw. Herausgehobenes erscheinen, log man den Gläubigen und Heiden gleichzeitig vor. In Wirklichkeit wollte man ein Erkennungszeichen ablegen, dass die damals noch linke Minderheit (welche die lauteste Gruppe war) als Bürde empfand. Ein Kleidungsstück, das zu sehr von der Welt und ihren „Freuden“ trennte. Nach und nach wechselten auch einige Ordensgemeinschaft ins „Zivilgewand“.
Und schon ging es los. Im Zuge der 68er schlossen sich immer mehr Theologen (zunächst heimlich, dann aber auch mutiger öffentlich), den sozialistischen Ideen an. Und mit dem „Gleichheitsgedanken“ kamen andere Forderungen:
- Abschaffung des Zölibats, Frauenpriestertum,
- Verzicht auf dogmatisches (unfehlbares) Sprechen;
- Amateure (Laien wäre hier irreführend, denn die meisten liturgisch Experimentierenden haben noch nie eine theologische Fakultät von innen gesehen) als Gottesdienst-Leiter;
- Abschaffung bzw. Unterdrückung zahlreicher Prozessions- und Gebetstraditionen (bis zur Lächerlich- und Verächtlichmachung der „Priesterrücken-Anbeter“ (Gebetsrichtung des Priesters zum Altar hin) und Demenz-Katholiken (wegen der vielen Wiederholungen in Litaneien und Rosenkranz);
- einer, wenn auch immer noch nicht starken „Mein Bauch gehört mir-Theologie“, die den öffentlichen Kampf gegen Abtreibungen schwächte und am Ende zu so etwas wie einer innerkirchlichen Staatsräson in dieser Frage führte;
- Überhöhung der Homosexualität,
- Nivellierung des Beichtsakraments und aktuell auch des Ehe-Sakraments durch die Diskussion um Wiederverheiratete Geschiedene und den fehlenden Widerspruch gegen „Ehe für alle“;
- Verharmlosung des Islams bis hin zur Anbiederung, die mittlerweile in der Mitfeieraufforderung zahlreicher Bischöfe gipfelt, die in ihren Gemeinden Ramadan-Feiern fördern….
Je mehr sie vom Geist des „Neuen Pfingsten“ schwadronierten…
So wurde sie – zunächst noch von vielen unbemerkt – zu so etwas wie einer Staatskirche.
Jahr um Jahr warf die Kirche mehr „Ballast“ ab, wie sie es nannte. So wurde sie – zunächst noch von vielen unbemerkt – zu so etwas wie einer Staatskirche. Zunächst sage ich, weil spätestens mit der Flüchtlingskrise, dem „Kampf gegen Rechts“ (Klarsprech: Kampf gegen (Liberal-)Konservativismus) und dem Greta-Kult klar geworden ist, wessen Lieder die Kirche singt. Jene der Regierung, dass eigene Credo und Halleluja betet und singt man nur noch im geschlossenen Raum.
Allerdings nutzt ihr das nichts mehr, was keineswegs hauptsächlich am Pädophilen-Skandal oder der gehypten Causa um den sogenannten „Protzbischof“ Tebartz van Elst liegt.
Wenn man zwischen Original und Kopie wählen kann, nimmt man stets das Original.
Der Vorhof, der Zeitgeist, die Welt… oder wie auch immer man die Glieder der nicht- oder bereits postchristlichen Gesellschaft nennen möchte, brauchen die Kirche nicht. Alles, was die Kirche ideologisch oder durch Akte nachäfft, findet sich in der Welt schon lange vor. Und die es schon länger so leben, genießen höheres Vertrauen, weil sie es authentisch leben.
Diese Kirche braucht die Welt nicht
„Hey Leute, schaut her! Wir machen uns nun auf den ‚Synodalen Weg‘, denn wir wollen so frei und fröhlich und geil leben wie ihr!“, sagen immer mehr Katholiken: „Schön für Euch! Aber umso zu leben, brauchen wir Euch nicht. Das können wir ohne Euch mindestens genauso gut.“
Die Kirche hingegen hat viele, viele Jahrhunderte in Opposition zum Geist dieser Welt gestanden, zum Kommunismus, Sozialismus, Liberalismus, Relativismus, zur Lehre anderer Religionen.
Wenn sie nun sagt: „Hey Leute, schaut her! Wir machen uns nun auf den ‚Synodalen Weg‘, denn wir wollen so frei und fröhlich und geil leben wie ihr!“, sagen immer mehr Katholiken: „Schön für Euch! Aber umso zu leben, brauchen wir Euch nicht. Das können wir ohne Euch mindestens genauso gut.“ Und viele Nichtchristen: „Ich habe immer schon gewusst, dass dieser Verein selbst nicht an das glaubt, was er betet!“
Die Pforten der Hölle müssen die Kirche gar nicht mehr überwältigen, was sie entsprechend des Schriftwortes auch gar nicht können. Sie macht sich in diesen Jahrzehnten und Jahren Schritt für Schritt selbst überflüssiger! Oder besser gesagt: Jene, denen die Führung der Kirche anvertraut wurde, versagen in ihrem Dienst und sind noch stolz auf diesen „Aufbruch!“
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