Gut 1,7 Millionen Thüringer waren heute zur Wahl eines neuen Landtags gerufen. Um 18 Uhr haben die Wahllokale geschlossen. Bereits um 16 Uhr zeichnete sich mit mehr als 54 % eine ungewöhnlich hohe Wahlbeteiligung ab. Davon haben vor allem der linke und der rechte Rand profitiert.
Und hier sind die Zahlen der ersten Prognose:
Linkspartei 29,5
CDU 22,5
AfD 24,0
SPD 8,5
Grüne 5,5
FDP 4,0
Und hier die erste Hochrechung:
Linkspartei 29,7
CDU 22,5
AfD 23,8
SPD 8,5
Grüne 5,4
FDP 5,0
Historische Gewinne für Linke, historische Verluste für CDU
Ein „historischer, sensationeller Sieg“ für die Linke, wie Bartsch es ausdrückte. Was man ebenfalls für die Ergebnisse der AfD sagen kann. Dennoch will keine der Altparteien mit der AfD in Koalitionsverhandlungen eintreten. Die Union will zudem keine Regierung mit der Linken bilden.
Das Ergebnis ist eine erste Prognose, noch keine Hochrechnung. Das vorläufige amtliche Endergebnis, das der Landeswahlleiter verkünden wird, gibt es erst am späten Abend.
AfD-Wahl trotz Höcke
Auch wenn Bodo Ramelow sowie viele Thüringer vor der Wahl signalisiert haben, dass sie eine Forstsetzung des rot-rot-grünen Bündnisses wünschen bzw. mit der bisherigen Regierung zufrieden waren, dürfte das nach den vorläufigen Ergebnissen schwierig werden. Nach den derzeitigen Zahlen hat die linke Regierung in Thüringen keine Mehrheit mehr.
Die SPD fährt auch hier das schlechteste Ergebnis der Landesgeschichte ein, die Union hat ca. 10 Prozentpunkte verloren – ein katastrophales Ergebnis. Und auch ein vernichtendes Urteil aus Thüringen zur Regierungskoalition.
Fest steht jetzt schon bei der Wahlanalyse: Viele Wähler haben die Linke trotz Linke nur wegen Ramelow gewählt. Bei der AfD umgekehrt: Sie haben – im Bundesland des Kyffhäuser – nachweislich die AfD trotz Höcke gewählt. 44 % der AfD-Wähler halten in zu nahe an rechtsextremen Positionen. Dass sie dennoch AfD gewählt haben, zeigt, wie sehr sie die AfD als alternativlos ansehen.
Mitte schmilzt weg
Insgesamt wird in Thüringen deutlich, was für ganz Deutschland zum großen Problem werden könnte: Wer polarisiert und popularisiert, fährt Erfolge ein. Die Ränder legen weiter zu.
Die krampfhaft und unglaubwürdig in der GroKo ideologisch nach Links rückende Mitte schmilzt weg. Weder der Union noch der SPD gelingt es noch, den konservativen bzw. linken Rand einzufangen. Der ideologische Bürgerkrieg hat ein weiteres Level erreicht.
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