Mittwoch, 25. Dezember 2024

„Wahlhelfer“ der „Vereinigung der freien Medien“: Was ist dran an den Vorwürfen?

Nun sind auch die Mainstreammedien sind auf die „Wahlhelfer“-Zeitung der „Vereinigung der freien Medien“ aufmerksam geworden. Und die Kritik an dieser von Hanno Vollenweider und Vera Lengsfeld federführend zu verantwortenden Zeitung fällt hart aus. Wir dokumentieren hier die Reaktionen der beiden.

(Hanno Vollenweider) Auch die Mainstreampresse hat nun den „Wahlhelfer“ entdeckt. N-TVRTLWeltSüddeutsche Zeitung, usw. gaben sich vorerst mit der Veröffentlichung der dpa-Meldung zufrieden. In dieser kam auch Hendrik Zörner, Pressesprecher des DJV zu Wort: “Mit diesem Blatt wird der Eindruck geweckt, dass nur diese Postille wirklich unabhängig ist. Das ist eine grobe Verzerrung der Medienwirklichkeit und der Presselandschaft”, und er kritisiert, dass in der Zeitung mehrfach die AfD genannt würde, jedoch nicht kritisch. Wir konnten uns darüber das Lachen nicht verkneifen.

Ist die Vereinigung eine „dubiose Gesellschaft“?

Richtig Mühe gegeben, uns als dubiose Geheimgesellschaft zu verkaufen haben sich die Autoren von T-Online, die gleich einen ganzen Haufen wirrer und wilder Anschuldigungen aufs Papier brachten, ohne dabei auch nur mit einem einzigen Satz wirklich auf den Inhalt unserer Zeitung einzugehen. Wen wunderts? Ist unter den Autoren von T-Online auch Jonas Mueller-Töwe, einer derjenigen, der auch für das selbsternannte, staatlich beauftragte und geförderte „Recherchenetzwerk“ Correctiv das Internet mit dem eisernen Besen zu säubern versucht. Vera Lengsfeld nimmt sich seiner in dem unten angehängten Artikel aus ihrem Blog an. Beachtenswert sind hier übrigens die Kommentare auf Facebook zum Artikel auf der Seite von T-Online. Hier spricht sich eine großer Teil der Kommentatoren positiv über unsere Aktion aus.

Aber auch im Blätterwald gibt es nicht nur kritische Stimmen. So schreibt Gerlinde Sommer für die Thüringische Landeszeitung in einem Beitrag fast schon durchgehend positiv über unsere Aktion und nennt sie „Ein starkes Stück Meinungsfreiheit. Chapeau!“.

PS.: Auch die ARD hat nun angeklopft, es geht also munter weiter.

„Relotius-Meldung, auf die andere Medien aufspringen“

(Vera Lengsfeld) Am 15.10. um 8.52 haben drei Qualitätsjournalisten von t-online, Jonas Mueller-Töwe, Sarah Thust und Jan-Henrik Wiebe eine Meldung lanciert, die Relotius-Journalismus pur ist. Bis auf die Uhrzeitangabe und deren Namen stimmt kaum etwas von dem, was unter der reißerischen Überschrift Dubiose Zeitschrift macht Wahlwerbung in Thüringen steht.

Es geht mit den über dem Artikel platzierten Fotos los. Der neben mir abgebildete Michael Stürzenberger hat nichts mit dem Wahlhelfer zu tun. Er ist weder Herausgeber, noch Autor und offensichtlich nur abgebildet, um den Lesern den falschen Eindruck zu vermitteln, er wäre irgendwie beteiligt.

Dann geht es in die Vollen: Eine Briefkastenfirma ohne Vereinsregistereintrag von rechten Autoren stünde mit undurchsichtiger Finanzierung hinter der Zeitung. Dabei stehen die Herausgeber, und sogar, wie in Thüringen gefordert, die Druckerei, vorschriftsmäßig im Impressum. Weiter wird wahrheitswidrig wiederholt behauptet, die Autoren hätten an einer Konferenz der AfD teilgenommen, eine glatte Relotierung, um irgendwie einen Bezug zur AfD herzustellen.

Dann offenbaren die drei Relotius-Jünger ihre profunde Unkenntnis in Sachen Vereinsrecht. Dabei hätten sie in Wikipedia nachlesen können, dass ein Verein in Gründung nichts Dubioses ist. Obwohl ihnen mitgeteilt wurde, dass es sich um einen Verein in Gründung handelt, wird wiederholt, wir hätten zur Rechtsform keine Auskunft gegeben.

Ganz peinlich wird es, wenn der Pressesprecher des Deutschen Journalisten-Verbands, Hendrik Zörner, zitiert wird: “Das ist die übliche Medienhetze der AfD”, sagte er t-online.de, angeblich, nachdem er sich die Zeitung angesehen hatte.

Angesehen haben kann er sich die Zeitung nicht, denn da hätte er Folgendes lesen müssen:

„Björn Höcke ist ein wirkliches Problem. Seit dem diesjährigen Sommerinterview des MDR, in dem er der Frage auswich, ob er einem Landolf Ladig, der Artikel für die NPD-Zeitung schrieb, politische Verantwortung übertragen würde, statt klar „Nein“ zu sagen, bin ich endgültig der Überzeugung, dass Höcke mit Ladig identisch sind. So lange die AfD Höcke in ihren Reihen hat, wird sie sich den Vorwurf, nationalen Sozialisten eine Heimstatt zu bieten, gefallen lassen müssen. Es wird für die Zukunft, vor allem für die Wählbarkeit dieser Partei entscheidend sein, ob sie die Kraft aufbringt, sich von Höcke und seinem Flügel zu trennen. Wegen Höcke aber alle Mitglieder der Partei und ihre Wähler zu Rechtsradikalen zu erklären, ist unredlich.“

Ist das AfD-Hetze, von der AfD finanziert? Oder Wahlwerbung für die AfD? Es wäre die erste Wahlwerbung, die eine deutliche Kritik des Spitzenkandidaten beinhalten würde.

Nein, die t-online- Attacke zeigt, dass journalistische Standards, die einmal galten, längst keine Rolle mehr spielen. Man setzt sich nicht mehr mit Inhalten auseinander, sondern bedient seine Vorurteile und ideologischen Präferenzen. Selbstständiges Denken wird als gefährlich angesehen, jeder, der nicht im Mainstream mitschwimmt wird diskreditiert, auch wenn man sich dabei selbst lächerlich macht. So wie der Pressesprecher des DJV.

Problematisch würde es da, diktiert er t-online, „wo mit dem Slogan und der URL ‘Deutschlands freie Medien’ suggeriert wird, dass nur dieses Pamphlet frei und unabhängig ist und alle anderen Mainstream-Medien gegen die Interessen der Leser verstoßen.“

Selige Zeiten, in denen der RIAS mit dem Slogan „Eine freie Stimme der freien Welt“ für sich Werbung machen konnte, ohne Gefahr zu laufen, mit solchen absurden Vorwürfen belegt zu werden.

Aber vielleicht war es ja Herrn Zörners heimliches schlechtes Gewissen, dass ihn zum Angriff übergehen ließ, weil ihm im tiefsten Inneren der jämmerliche Zustand des aktuellen Journalismus sehr wohl bewußt ist. Das t-online Stück, an dem er mitgewirkt hat, ist jedenfalls der beste Beweis dafür, dass Relotius inzwischen nicht nur im Spiegel, sondern überall wirkt.

Schlimmer ist vielleicht nur noch, dass so ein Stück von anderen Medien übernommen wird.

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