Samstag, 5. Oktober 2024

Grüner Faschismus: „taz“ fordert älteren Menschen das Wahlrecht zu entziehen

(David Berger) Ausgerechnet ihren völlig überalterten Stammlesern schlägt die linke „taz“ an diesem Wochenende vor, das Wahlrecht in Zukunft älteren Menschen zu entziehen und dafür das Wahlalter herabzusenken. Der Grund: bei der EU-Wahl fanden die Grünen die meisten Wähler bei den unter 30-Jährigen. Ein Blick in die Welt des „Qualitätsjournalismus“.

Eines haben die Linken von der Picke auf gelernt: Mit Neid, Angst und daraus resultierem Hass zu arbeiten. Und dadurch gesellschaftliche Gruppen zum eigenen Vorteil gegeneinander auszuspielen. In diese Mottenkisten linksgrüner Tricks hat nun wieder die „taz“ gegriffen.

Der Klimawandel als Ursache aller Probleme

In der Kolumne einer Johanna Roth wird die These aufgestellt, dass die über 30-Jährigen politisch eine immense Gefahr für die jungen Menschen sind. Das hätten die EU-Wahlen gezeigt. Die unter 30-Jährigen hätten die Grünen gewählt, die über 30-Jährigen die Parteien, die die Zukunft der jungen Menschen gefährden.

Sie merken es schon: Auch diese Journalistin setzt auf die Sau, die derzeit durchs Dorf getrieben wird, um uns von den eigentlichen Problemen geschickt abzulenken. Nach dem Motto: Ja, wir wissen, Ihr habt Probleme. Aber diese hängen doch alle mit dem Klimawandel zusammen. Deshalb müssen wir uns jetzt erst mal alle darum kümmern und dagegen hüpfen, bevor wir die anderen Fragen angehen!

„Wer jung ist, wählt die Grünen“

Nur die jungen Menschen scheinen das erkannt zu haben: „Wer jung ist, wählt die Grünen, weil er*sie ein Bewusstsein für den Klimawandel überhaupt nur bei diesen sieht. Weil er*sie weiß, was auf dem Spiel steht. Und vor allem: Weil er*sie selbst davon betroffen ist. Ein bis zwei Generatio­nen davor rennen dagegen dem Narrativ der Union hinterher: Alles Panikmache, geht mal lieber anständig auch zur Schule, es geht hier schließlich um unseren WOHLSTAND (das CDU-Lieblingswahlkampfbuzzword).“

Deshalb macht es die Dame von der taz ganz kurz: So wie man die Führerscheine ab einem gewissen Alter abgeben „sollte“ (!), könnte man doch auch allen ab 30 sukzessive ein schlechtes Gewissen machen, wenn sie wählen gehen, bis sie dann ab 50 so unter gesellschaftlichem Druck stehen, dass sie sich überhaupt nicht mehr wählen zu gehen getrauen.

Für die, die eigentlich nicht die taz lesen und sich deshalb bei solchen Forderungen noch Sorgen um die Menschenrechte machen, hat die Autorin auch noch eine kurze Seitenbemerkung übrig:

Angesichts des Klimawandels kann man Menschenrechte und Demokratie missachten

„Ja, ich weiß – ein Menschenrecht. Aber es sollte doch auch für uns Junge ein Menschenrecht darauf geben, mindestens Ende siebzig zu werden wie der durchschnittliche Mensch in Europa heute, und das, ohne abwechselnd von Sturmfluten und Waldbränden heimgesucht zu werden.“

Und auch die Berufung auf die Demokratie gilt für die Roths dieser Republik nur dann, wenn man nach einer Zensur politisch unliebsamer Gruppen schreit. Roth weiter: „Was wir brauchen, ist eine Epistokratie der Jugend: das Wahlalter herabsenken und nach oben begrenzen – oder zumindest deutliche Anreize dafür setzen, die eigene Stimme an Jüngere zu delegieren. Zugespitzt hieße das, Unschuldige vor einer in fundamentalen Fragen inkompetenten Wählerklientel zu schützen. Das kann man jetzt demokratiefeindlich finden, ich finde es nur vernünftig, sich darüber zumindest mal Gedanken zu machen.“

So einfach werden im Handumdrehen Menschenrechte entsorgt, wenn Angst machende Verschwörungstheorien in den Kreuzberger Redaktionsstuben die Runde machen. Aber so einfach lassen sich nicht einmal taz-Leser über den Tisch ziehen. Ein Kommentator schreibt:

„Warum nicht gleich alle über 60 entmündigen? Oder ins Lager? Oder, noch besser, umweltneutral entsorgen. So würde das Überbevölkerungsproblem gleich mit gelöst. Das mag jetzt ein bisschen undemokratisch klingen. Aber damit habt ihr Jungen ja kein Problem. If it thinks like a fascist and writes like a fascist, it must be…“

Und ein anderer (Icon: Punker): „Das ist wirklich der Gipfel der Menschenverachtung, alle in einen Topf zu schmeißen und nach einem gewissen Alter aus reinem Selbstinteresse zu entmündigen. Was kommt als nächstes? Ein begrenztes Lebensalter?“

Genau das macht den Wert dieses werteverachtenden Artikels aus. Jetzt müsste selbst der letzte erkennen: Faschismus kommt eben nicht immer braun daher, sondern derzeit zuerst mal grün und rot(h) – zur Tarnung für Naivlinge, die glauben, die Geschichte wiederhole sich immer 1:1.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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