Sonntag, 8. Dezember 2024

CSU und SPD droht bei Bayernwahl ein großes Debakel

Nur noch sechseinhalb Wochen bis zur Landtagswahl in Bayern. Auf knapp 48 Prozent kam die CSU beim letzten Mal, die SPD auf über 20 Prozent. Nun droht beiden ein wahres Desaster. Ein Gastbeitrag von Jürgen Fritz

Dass SPD und CSU an die Ergebnisse von 2013 nicht mehr rankommen werden, war lange schon klar. Die absolute Mehrheit, ja auch die 45 Prozent rücken für die CSU in immer weitere Ferne, inzwischen sogar die 40 Prozent. Nach aktuellem Stand muss die CSU damit rechnen, ein Viertel ihrer Wähler zu verlieren, die SPD sogar mehr als ein Drittel.

CSU fällt auf 36 Prozent, Grüne und AfD steigen zusammen auf fast 30 Prozent

Das so Tun als ob man sich wirklich dem Kurs der Grünen und des Merkel-Regimes entgegenstellen würde, scheint immer weniger zu fruchten. Markus Söder, der das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten im März von Seehofer übernommen hat und wohl ein noch ein größerer Wendehals ist als dieser, siehe hier, wird die CSU in die Landtagswahl am 14. Oktober 2018 führen. Das Debakel scheint für die CSU kaum noch abwendbar und das hat Gründe.

Die Gründe findet man, wenn man sich ansieht, welche Parteien deutlich zulegen können. Das sind – genau wie derzeit bundesweit – vor allem zwei: Die Grünen und die AfD. Diese zwei Parteien kamen bei der bayerischen Landtagswahl 2013 zusammen auf 8,6 Prozent. So viel entfiel vor fünf Jahren auf Die Grünen, die AfD gab es damals noch gar nicht. Nun aber kommen die zwei zusammen auf fast 30 Prozent, sind also schon fast so stark wie die CSU, die laut aktueller Umfrage von INSA gerade noch auf 36 Prozent käme, wären jetzt schon Wahlen. Und dabei kann dieser CSU-Trend, der nur eine Richtung zu kennen scheint, durchaus noch weiter nach unten gehen, der der Grünen und der AfD noch weiter nach oben. Warum ist dem so?

Grüne und AfD, die beiden neuen Antipoden, beziehen in der Schlüsselfrage unserer Zeit die klarsten Positionen

Nun, Die Grünen stehen für eine ganz klare Richtung: die Zerstörung Deutschlands und überhaupt der gesamten Ersten Welt, die, so der Wunsch der Linkspartei, der SPD, vor allem aber der Grünen, in der einen Welt (One World-Vision) aufgehen, in dieser einen Welt verschmelzen soll mit der Dritten Welt. Dieser Vision hat sich längst auch die CDU angeschlossen und die CSU ist im Grunde die Partei, die so tut, als wolle sie sich dem entgegenstellen, es aber nicht wirklich tut. Vielleicht will sie zum Teil wirklich, ist nur viel zu schwach, um auch nur Bruchteile dessen, was nötig wäre, durchzusetzen. Vielleicht will sie es auch gar nicht ernsthaft und spielt das Ganze nur vor, wie die Frau, die gar keine Lust hat auf Sex mit ihrem Mann und ihm ihre Lust und ihren Höhepunkt nur vorspielt, damit die Beziehung nicht darunter leidet.

Ob die CSU nicht will oder nicht kann, tut letztlich nichts zur Sache. Was letztlich zählt, ist das Ergebnis und das geht bei der CSU, die an der CDU dranhängt und nicht von ihr loskommt, gegen Null. Die CSU schafft es nicht einmal mehr, den Prozess der Selbstzerstörung auch nur merklich zu bremsen, geschweige denn ihn zu stoppen oder gar zu drehen. Das spüren immer mehr Menschen und wandern daher ab. Die Grünen und die AfD aber stehen für klare Positionen: direkt in den Untergang Deutschlands und der Ersten Welt – das wollen fast alle, die Grünen aber am konsequentesten und schnellsten – oder aber ein klares Stopp dieser Entwicklung, ein Erhalten Deutschlands und der Ersten Welt. Und dafür steht nur eine einzige Partei: die AfD.

Insofern müsste diese eigentlich längst nicht bei 14, 15 oder 17 Prozent sein, sondern bei 20, 25, 30, 40, 50 Prozent und mehr. Dass dem nicht so ist, ist ein wenig dem teilweise nicht überzeugend genugen Personal geschuldet, vor allem aber einer massiven Massenmedienkampagne, die jede Diktatur dieser Welt nur erblassen lässt. Wie diese betrieben wird, dazu in Kürze mehr.

CSU verliert ein Viertel ihrer Wähler, SPD sogar über ein Drittel

Doch zurück zu den Zahlen, die INSA aktuell erhoben hat. Diese sehen wie folgt aus. Die Linkspartei wird den Einzug in den Landtag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht schaffen, für die FDP könnte es eng werden. Grüne und AfD dürften sich einen Zweikampf um Platz 2 liefern.

Die SPD wird ein katastrophales Ergebnis einfahren und höchstwahrscheinlich über ein Drittel ihrer Wähler verlieren. 2013 landete sie noch bei 20,6 Prozent, nun droht sie unter 13 Prozent zu fallen. Katastrophal wird es auch für die CSU werden, die – Stand heute – rund ein Viertel ihrer Wähler verlöre und von 47,7 auf 36 Prozent fiele.

  1. CSU: 36 %
  2. GRÜNE: 15 %
  3. AfD: 14 %
  4. SPD: 13 %
  5. Freie Wähler: 8 %
  6. FDP: 6 %
  7. LINKE: 3 %
  8. Sonstige: 5 %

2018-08-28-INSA

(c) Jürgen Fritz

INSA befragte im Zeitraum 23.08. (Do.) bis 27.08. (Mo.) über 1.000 Personen (1.033) in einem Mix aus Telefon- und Online-Panel-Befragung. Die Ergebnisse wurden per hauseigener Berechnungsverfahren hochgerechnet.

Vergleich mit anderen Instituten

Zum Vergleich hier die Ergebnisse der letzten Befragungen zur Bayernwahl von GMS (Telefonbefragung vom 25.07. – 31.07.2018, veröffentlicht am 01.08.2018), Forsa (Telefonbefragung vom 25.07. – 09.08.2018, veröffentlicht am 13.08.2018 und INSA zusammengefasst:

  1. CSU: 39 % – 37 % – 36 %, Durchschnittswert: 37,3 %, Tendenz: stark sinkend
  2. GRÜNE: 14 % – 17 % – 15 %, Durchschnittswert: 15,3 %
  3. AfD: 13 % – 13 % – 14 %, Durchschnittswert: 13,3 %, Tendenz: leicht steigend
  4. SPD: 12 % – 12 % – 13 %, Durchschnittswert: 12,3 %, Tendenz: leicht steigend
  5. Freie Wähler: 8 % – 8 % – 8 %, Durchschnittswert: 8 %
  6. FDP: 6 % – 5 % – 6 %, Durchschnittswert: 5,7 %
  7. LINKE: 3 % – 4 % – 3 %, Durchschnittswert: 3,3 %
  8. Sonstige: 5 % – 4 % – 5 %, Durchschnittswert: 4,7 %
Gewinne und Verluste

Gegenüber der Landtagswahl 2013 ergeben sich damit bezogen auf die aktuellsten Werte von INSA folgende Gewinne und Verluste:

  1. AfD: + 14 %
  2. GRÜNE: + 6,4 %
  3. FDP: + 2,7 %
  4. LINKE: + 0,9 %
  5. Freie Wähler: – 1,0 %
  6. Sonstige: – 3,7 %
  7. SPD: – 7,6 %
  8. CSU: – 11,7 %
Mögliche Regierungsbildung

Bei diesem Ergebnis würde die Kleinparteien inklusive Linkspartei (SED) den Einzug in den bayerischen Landtag nicht schaffen, womit ca. 46 Prozent der Stimmen für eine absolute Mehrheit reichen würden. Auf 46 Prozent käme die CSU aber auch nicht mit der FDP oder den Freien Wählern. Entweder sie müsste mit diesen beiden koalieren, also ein Dreier-Bündnis schmieden oder aber sich einen Partner aus den Grünen, der AfD oder der SPD aussuchen.

  • CSU + Freie Wähler + FDP
  • CSU + Grüne
  • CSU + AfD
  • CSU + SPD

Letztere Kombination wäre eine Koalition der Verlierer und erscheint daher wenig wahrscheinlich. Mit der AfD und den Grünen wird die CSU kaum wollen. Also muss sie auf ein Dreierbündnis mit den Freien Wählern und der FDP hoffen.

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Zum Autor: Jürgen Fritz studierte in Heidelberg Philosophie, Erziehungswissenschaft, Mathematik, Physik und Geschichte für das Lehramt. Nach dem zweiten Staatsexamen absolvierte er eine zusätzliche Ausbildung zum Financial Consultant unter anderem an der heutigen MLP Corporate University. Er arbeitete etliche Jahre als unabhängiger Finanzspezialist. Außerdem ist er seit Jahren als freier Autor tätig. 2007 erschien seine preisgekrönte philosophische Abhandlung „Das Kartenhaus der Erkenntnis – Warum wir Gründe brauchen und weshalb wir glauben müssen“ als Buch, 2012 in zweiter Auflage. Seit 2017 betreibt er schwerpunktmäßig seinen Blog JÜRGEN FRITZ. Hier erschien der hier veröffentlichte Beitrag zuerst.

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PP-Redaktion
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