(David Berger) Angst vor einem „orientalisch bis nordafrikanisch“ aussehenden jungen Mann mit starkem Akzent herrscht zur Zeit an der Uni Frankfurt, die noch im Oktober einen Vortrag von Rainer Wendt wegen angeblicher Racial-Profiling-Tendenzen verhindern wollte.
Kurz vor Beginn des letzten Wochenendes sah sich die Präsidentin der Goethe-Uni in Frankfurt am Main veranlasst ein offizielles Schreiben an die Studentinnen und Mitarbeiterinnen zu verschicken: In der letzten Zeit sei es gleich mehrmals zu sexuellen Angriffen auf Studentinnen gekommen:
„Der oder die Täter sind trotz polizeilicher Ermittlungen noch nicht gefasst. Vor diesem Hintergrund möchten wir Sie bitten, bei Aktivitäten rund um den Campus vor allem in den Abend- und Nachtstunden besondere Vorsicht walten zu lassen.“
Zu dem Täter schweigt die Frankfurter Polizei nicht: Ein „orientalisch bis nordafrikanisch“ aussehender junger Mann mit starkem Akzent.
Dass dies ausgerechnet an der Uni Frankfurt passiert, ist bezeichnend: Noch vor wenigen Monaten wurde eine an der Uni geplante Veranstaltung mit dem bekannten Polizeigewerkschafter Rainer Wendt abgesagt.
Man könne für seine Sicherheit nicht mehr bürgen, nachdem mehrere Lehrer der Uni sich gegen den Vortrag Wendts Ende Oktober ausgesprochen hatten. Er sei ein Befürworter für Racial Profiling.
Die genauen Angaben zu dem Täter, unter anderem eben auch zu seiner Hautfarbe, könnten nun die weiblichen Dozenten, die gegen den Vortrag protestiert hatten, vor einer Vergewaltigung schützen.
Wendt dazu auf seinem Facebookprofil:
„Polizeialltag in der Zuwanderungsgesellschaft“, so war der Titel des Vortrages, den ich an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main halten sollte. Bekanntlich wurde dies nach Protesten einiger Krawallmacher und von rund 60 Dozenten verhindert.
Jetzt hat die Lebenswirklichkeit die Uni eingeholt und ich bin alles andere als froh darüber. Bleibt zu hoffen, dass man die Polizei ihre Arbeit machen lässt, das bedeutet nämlich aufwändige Ermittlungen und hartnäckiges Nachfragen, professioneller Umgang mit Spuren und Hinweisen, IT-gestützte Suche und Gefahrenabwehr zum Schutz von Menschen vor weiteren Attacken.
Und wenn jetzt das Augenmerk auf der Suche nach einen Nordafrikaner liegt, ist das kein Racial Profiling, nur damit das schon mal klar ist, liebe Professorinnen und Professoren!
Genau das hätte ich vortragen wollen, man wollte es nicht hören. Ich vertraue auf die Professionalität meiner Kolleginnen und Kollegen, die mit der Realität des Lebens umzugehen wissen, jedenfalls besser, als die Damen und Herren Unterzeichner des schäbigen Denunziantenbriefes über mich.“
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