(David Berger) Die Facebook-Polizei „Correctiv“, die in Zukunft über Fakenews oder Wahrheit auf dem sozialen Netzwerk entscheiden soll, gerät zunehmend unter Druck. Zumal sich nun nicht nur konservative, sondern ausdrücklich linkem Denken verpflichtete Medien äußerst kritisch zu dem v.a. von linken Stiftungen finanzierten Projekt äußern.
Das Online-Magazin telepolis konstatiert: „Facebook-„Wahrheitsprüfer“ Correctiv verstrickt sich in Widersprüche“ – und zeigt sehr gut auf, wie dessen Chef David Schraven sehr schnell an das Ende seiner Möglichkeiten kommt, sobald konkret nachgefragt wird: Fakenews oder nicht? Fazit des Beitrags:
„Correctiv hat noch keinerlei konkrete Kriterien für die hochsensible Arbeit entwickelt. Doch ohne diese wird es nicht gehen. Die zuständigen Mitarbeiter brauchen schriftlich fixierte Anleitungen, wie sie beim Kennzeichnen von „Fake News“ vorgehen sollen. Entscheidend ist, wie diese Kriterien dann aussehen und – wohl am wichtigsten – ob sie transparent für die Öffentlichkeit sein werden. Dazu befragt kam von Schraven bis Montag keine weitere Antwort.“
Damit scheint Correctiv nur eine Tradition fortzuschreiben, die bei Facebook seit längerem den Ruf und die Beliebtheit des sozialen Netzwerkes zunehmend beeinträchtigt:
„Die Kriterien, nach denen entschieden wird, was gelöscht wird und was nicht, hält Facebook streng geheim. Der Süddeutschen Zeitung wurden einige Regeln zugespielt. Sie zitierte Insider mit der Aussage, die Vorschriften seien undurchsichtig und änderten sich oft. 2.000 Beiträge müsse jeder Mitarbeiter pro Tag prüfen. So hoch ist offenbar das Aufkommen, das durch Meldungen der Nutzer entsteht. Die Zeitung spricht von einer „firmenintern definierten Form der Meinungsfreiheit“.
Ähnlich äußerte sich gestern die taz – solche Vereinigungen wie „correctiv“ und das dazugehörige Gebaren von Facebook machten Menschen erst richtig anfällig für Fakenews und beschädigten nachhaltig die Glaubwürdigkeit des Journalismus:
„Benötigt einer der mächtigsten Konzerne der Welt zum Wohle der Demokratie wirklich zwei Dutzend Journalisten, um in den Datenbergen von 1,8 Milliarden Facebook-Nutzern Lügen zu finden? Facebook betreibt ganze Forschungslabore, um Datenberge auszuwerten. Für China – toller Markt! – hat der Konzern gerade eine Zensursoftware gebaut.
Hier werden statt Lügen nun unerwünschte Wahrheiten gefiltert. Allein dies verdeutlicht, wie schmal der Grat zwischen dem Filtern von Fake-News und Zensur werden kann. Wahrheit ist eine schwierige Variable. Sie fußt mitunter auf politischen Urteilen.“
Dass sich ausgerechnet ein Deutschlandfunk-Journalist dazu berufen fühlte, aufgeregt Correctiv zu ermahnen, bei der anlaufenden Zensurtätigkeit auf keinen Fall Twitter zu vergessen, spricht für die eigentlichen Anliegen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Foto: (c) Screenshot youtube aus folgendem „Correctiv“-Video: