
Verlesen durch den königlichen Herold im 5. Regierungsjahr Friedrichs II. Der heutige Klimaalarmismus zerfällt zu Staub. Gastbeitrag von Meinrad Müller
Vorbemerkung: Die Jahrzehnte zwischen 900 und 1300 waren in weiten Teilen Europas wärmer als heute. Klimaforscher sprechen von einer mittelalterlichen Warmzeit, die nicht nur in Baumringen, Gletscherrückzügen und Eisbohrkernen nachgewiesen ist, sondern auch in klösterlichen Chroniken, königlichen Steuerlisten und den Reben an Nordhängen. England führte damals Weinberge in seinen Grundbüchern, Skandinavier bestellten Äcker jenseits früherer Anbaugrenzen, und deutsche Mönche vermerkten Sommer um Sommer reiche Ernten.
Was uns heute als Hitzeschock verkauft wird, war über Jahrhunderte gelebte Normalität – eine, die Wohlstand brachte statt Weltuntergang. Wer diesen historischen Horizont ernst nimmt, erkennt: Der heutige Klimaalarmismus zerfällt beim Blick in die Geschichte wie getrockneter Lehm an den Stiefeln eines Wandersmanns. Darum lassen wir im Jahr 1224, zur Zeit Friedrichs II., einen königlichen Herold auftreten, der den Menschen seines Reiches erklärt, was andere längst wussten – und viele heute verdrängen.
Wetterbericht verkündet am dreißigsten Tages des Juno im Jahre des Herrn 1224
Höret, ihr getreuen Bewohner der Lande zwischen Lahn, Rhein und Main!
Aus dem Hoflager zu Hagenau sendet der König frohe Kunde. Vom Schreiber in Fulda geprüft, vom Chronisten in Hersfeld gegengezeichnet, wird euch heute der königliche Wetterbericht verlesen. Die Sonne steht in solcher Macht über dem Reich, dass heute in den Niederungen mehr als fünfunddreißig Grade gemessen wurden. Wundert euch nicht! Denn dies ist kein Zeichen des Unheils, sondern Gunst des Himmels, wie sie unser Land seit vielen Sommern begleitet.
Seine Majestät Friedrich, von Gottes Gnaden römischer König, lässt euch ausrichten:
Die Wärme sei Zeichen des Segens. Sie stärke die Felder, nähre die Reben, trockne den Lehm, auf dem die Städte wachsen. Schon die Annales Hildesheimenses, geschrieben um das Jahr 1103, berichten:
„Die Weinstöcke wuchsen bis in die Wälder hinein.“ Der Mönch Lampert von Hersfeld, Chronist kluger Feder, schrieb um 1080: „Die Winter wurden milder, die Ernten voll; Korn und Hopfen trugen schwer.“ Und das war, gute Leute, vor über hundert Jahren. Seither blieb der Himmel verlässlich.
Die Erde zeigt sich willig
Die Halme auf dem Feld stehen hoch und voll, die Ähren schwer vom Korn. Das Gras lässt sich wenden bei Vesper, und in aller Frühe trocknen Schwaden unter schattiger Hand. Die Speicher füllen sich. Das Vieh lagert kühl, und der Weinrebe steht ein großer Herbst bevor. Selbst im hohen Norden, dem heutigen Trondheim, schrieb man um 1150 vom Anbau von Hafer, Weizen, Hanf und Flachs. Dort, wo einst nur Moos war, sprossen Ähren, nicht wegen Menschenwerk, sondern wegen Himmelsfügung.
Wohlstand im Gewerke
In den Städten wird geschmiedet, gezimmert, gebacken und getrocknet. Das Tuch hängt auf Rahmen, der Lehm härtet im Sonnenlicht, und das Salz kommt unversehrt über Berg und Tal.
Die Wege sind trocken, die Märkte voll. Der Fuhrmann braucht keinen Umweg, der Müller keinen Staudamm. Und all dies nicht trotz der Sonne, sondern durch sie.
Blick gen Himmel
Drüben vom Reich der Franzosen her ziehen milde Wolken auf, die in den Nächten sanft Tau bringen. Aus dem Osten streicht warmer Wind über Korn und Klee. Die Sternkundigen der Abtei Corvey sagen: „Noch drei Monde wird die Wärme währen, gleichmäßig und gnädig.“ Die Luft ist süß, der Wind trägt den Duft von Lindenblüten und Heu durch Gassen und Gärten. Wer jetzt nicht sät oder mäht, wird nicht sagen dürfen, der Himmel sei schuld gewesen.
Denn es steht geschrieben: „Solange die Erde besteht, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter.“ (Genesis 8, 22)
Und unser Herr sagt: „Die Sonne geht auf über Gute und Böse.“ (Matthäus 5, 45)
Der König sieht in dieser Wärme Gottes Bestätigung seiner gerechten Herrschaft, und eurer Treue. Dies sei euch verlesen vom Pferde, im Namen des Reiches und zur Freude aller freien Christen.