(David Berger) Auch in diesem Jahr hat die Verfolgung von Christen weltweit einen neuen Höchststand erreicht. Inzwischen sind 380 Millionen Christen weltweit betroffen. Das zeigt der gestern veröffentlichte Weltverfolgungsindex des christlichen Hilfswerks Open Doors. An der Spitze stehen dabei Nordkorea, Somalia und der Jemen. Aber auch in Syrien und Gaza spitzt sich die Situation zu.
„Derzeit herrscht die größte Christenverfolgung aller Zeiten“ – Mit dieser beunruhigenden Nachricht wartet die Organisation Open Doors auf, die sich seit 70 Jahren für verfolgte Christen in mittlerweile über 70 Ländern engagiert. Jedes Jahr veröffentlicht Open Doors neu den Weltverfolgungsindex. Dies ist eine Rangliste der 50 Länder, in denen Christen der stärksten Verfolgung und Diskriminierung wegen ihres Glaubens ausgesetzt sind. Er wird von einem ausführlichen Bericht darüber begleitet, wie sich Verfolgung und Diskriminierung konkret äußern und auswirken.
Der Weltverfolgungsindex ist keine bloße Statistik, sondern soll verfolgten Christen dienen, in ihrem Leid wahrgenommen zu werden und Trost und Ermutigung zu erfahren.
380 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens zumindest verfolgt
Das Ergebnis des aktuellen Index für 2025, der den Berichtszeitraum vom 1. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024 umfasst: Die Verfolgung hat – trotz vereinzelter positiver Entwicklungen – gegenüber 2024 erneut an Intensität zugelegt. Weltweit sind mehr als 380 Millionen Christen in 78 Ländern wegen ihres Glaubens intensiver Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. In den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex gilt dies sogar in einem sehr hohen bis extremen Maß. Davon betroffen sind 310 Millionen der dort lebenden 741 Millionen Christen. An der Spitze stehen dabei Nordkorea, Somalia und der Jemen. Ihnen folgen Libyen, Sudan und Eritrea, Nigeria, Pakistan, Iran und Afghanistan.
Nach neuesten Angaben wurden weltweit 4.476 Christen im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Glaubens getötet. Die Zahl der Übergriffe auf Häuser von Christen stieg erneut deutlich von 21.431 auf 28.368. Weltweit sind 380 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens zumindest starker Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt – das sind 15 Millionen mehr als im Vorjahr.
Syrien: Zukunft des christlichen Lebens unsicher
Immer wieder dabei sind die vom Islam geprägten Länder. Nur einige Beispiele aus Ländern, die derzeit in den Nachrichten generell von großem Interesse sind:
Im Blick auf Syrien ist wichtig zu bedenken, dass der Sturz des Assad-Regimes und die daraus folgenden Entwicklungen im Land aufgrund des Berichtszeitraumes (1. Oktober 2023 bis 30. September 2024) nicht in den Bericht eingeflossen sind. Die Zahl der Plünderungen von Kirchen ging leicht zurück. Steigende Kriminalität, zunehmende Korruption, wachsende religiöse Diskriminierung und politische Instabilität schürten jedoch die Angst bei vielen Menschen. Dies führt zu einer Auswanderung von Christen und verändert die demografische Struktur in einer Region, wo die christliche Gemeinde schon unmittelbar nach ihrer Entstehung Fuß fasste. Diese Entwicklung schwächt die Kirchen und stellt die Zukunft des christlichen Lebens in der Region in Frage.
Gaza und Westjordanland: Kirchen kämpfen ums Überleben
Im Gazastreifen und im Westjordanland kämpfen die christlichen Gemeinden seit dem Überfall der Hamas auf Israel und dem dadurch ausgelösten Krieg buchstäblich ums Überleben. Im Gazastreifen wurden mindestens 33 Christen getötet, die meisten Häuser sind mittlerweile zerstört.
Im Westjordanland wurden die von den israelischen Behörden auferlegten Beschränkungen verschärft; Reisebeschränkungen, die bereits für christliche Gemeinden galten, wurden nach Ausbruch des Krieges weiter verstärkt. Viele christliche Familien sind ins Ausland gezogen oder versuchen, das Land zu verlassen.
Die Kirche in Afghanistan ist tief in den Untergrund abgetaucht. Aus diesem Grund gibt es kaum noch wahrnehmbare Ausdrucksformen des christlichen Glaubens, gegen die die Taliban-Behörden vorgehen können. Andererseits ist es aufgrund der Isolation der Kirche sehr schwierig, verifizierte Berichte über Angriffe im Zusammenhang mit dem Glauben zu erhalten.
Afrika: Gewalt von Muslimen gegen Christen extrem hoch
Nicht vergessen werden darf Afrika. Dort leben mehr Christen als auf jedem anderen Kontinent. Im Laufe der Jahre hat Open Doors dokumentiert, dass die hier beheimateten christlichen Gemeinschaften in hohem Maß gezielter Gewalt ausgesetzt sind. Dieses Muster setzt sich auch im Jahr 2024 fort.
Die verbreitete Instabilität in Teilen des Kontinents hat islamistischen Gruppierungen viel Raum geschaffen. Seit dem Weltverfolgungsindex von 2023 ist die Wertung im Bereich Gewalt für die 15 gelisteten Länder südlich der Sahara im Durchschnitt um einen Punkt angestiegen. In 13 dieser 15 Länder – darunter Burkina Faso, Mali und die Demokratische Republik Kongo – wird die herrschende christenfeindliche Gewalt gemäß der Methodik des Weltverfolgungsindex als „extrem hoch“ eingestuft.
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