Freitag, 27. Dezember 2024

EU gegen Georgien: „Wie ein fieser Freier“

(David Berger) Die Goergier wollen nicht so, wie das EU-Führerin von der Leyen oder Frau Baerbock wollen. Ja selbst angesichts der von interessierten Kräften inszenierten gewalttätigen Ausschreitungen gegen die demokratisch gewählte Regierung knickt diese nicht ein. Dafür droht man nun dem Land mit dem Entzug an Geldern.

„Der Stachel, der am tiefsten gründet, ist Liebe, die nicht Gegenliebe findet“, wusste schon der große Friedrich Schiller über den Schmerz, den verschmähte Liebe zu ertragen hat und der nicht selten zu irrationalem Hass führt, zu sagen. Auch wenn es nicht Liebe, sondern vermutlich vielmehr eine unstillbare Gier nach Macht ist, die an den Weihnachtstagen das Auswärtige Amt antrieb, Georgien wieder einmal zu drohen, scheinen doch gerade diese Verse Schillers nicht unpassend zur Georgien-Politik der EU und der Noch-Bundesregierung.

Jetzt gibts 200 Millionen weniger

Der Hintergrund: Die große Mehrheit der Georgier ist – trotz einer Mischung aus Drohungen aus anderen EU-Ländern und deren Unterstützung von gewalttätigen Straßenkrawallen gegen die demokratisch gewählte derzeitige Regierung – an einer Mitgliedschaft in der korrupten und inzwischen auch kriegstreiberisch aufheizten EU von der Leyens immer weniger interessiert.

Und so reagierte nun gestern das Auswärtige Amt, das noch Frau Baerbock untersteht, auf diese ausbleibende Gegenliebe:

„Seit Wochen demonstrieren Zehntausende in Georgien mutig für eine europäische Zukunft. Die Mehrheit der Menschen in wünscht sich die Fortsetzung des europäischen Wegs ihres Landes. Doch der „Georgische Traum“ reagiert mit Einschüchterung & Gewalt. – so Annalena Baerbock.

Die Verleihung des EU-Kandidatenstatus an war an klare Reformversprechen geknüpft. Doch wir sehen alarmierende Rückschritte. Wir sollten aufgrund der immer autoritäreren Politik des „Georgischen Traums“ nun auch über die Suspendierung des EU-Beitrittsprozesses beraten.

Die Partei „Georgischer Traum“ gefährdet auch die jahrzehntelange Partnerschaft Georgiens mit Deutschland massiv. Als Konsequenz haben wir unsere Zusammenarbeit mit den Behörden im Land heruntergefahren und Unterstützungsprojekte im Wert von mehr als 200 Millionen Euro ausgesetzt. 

Weitere Maßnahmen beraten wir als EU. Es ist an den Verantwortlichen des „Georgischen Traums“, nun alles dafür zu tun, die tiefe politische Krise zu beenden, Vertrauen zurückzugewinnen und den Georgiern eine echte Perspektive zu bieten.“

Ich kaufe Dich, also mach alles mit, was ich will

So weit das Baerbock-Amt. Kurzum: Wenn ihr nicht die Regierung wählt, die wir – die übermenschlichen Deutschen – wollen, dann gibts kein Geld mehr für Euch osteuropäische Untermenschen. Dass man es sich gleichzeitig zur Strategie gemacht hat, Wahlen, deren Ausgang einem nicht ins Konzept passen – aufgrund angeblicher ausländischer Einmischung – für ungültig zu erklären, sei nur am Rande erwähnt.

Der sensible Leser meines Blogs mag das entschuldigen. Aber in meiner Zeit als Chefredakteur eines Magazins für homosexuelle Männer habe ich auch immer mal wieder für das Magazin Interviews mit männlichen Prostituierten gemacht. Nicht wenige von ihnen hassten ihren Job wegen ganz spezieller Freier: Freier, die dachten, sie zahlen ihre 150 Euro und kaufen sich damit den bedingungslosen Gehorsam des „Escords“… der dann auch ungefragt die übelsten Sexpraktiken mit ihnen auszuführen hat: gekauft wie ein Stück Fleiisch beim Metzger…

Das Vorurteil des „hässlichen Deutschen“ bestätigt

An diese Gespräche musste ich denken, als ich die Stellungnahme Baerbocks bzw. des Auswärtigen Amtes heute Morgen auf X las, die in meinen Ohren so klang:

„Wir Deutschen geben euch das Geld, das wir vorher unserem ohnehin bereits notleidenden Volk abgezogen haben, um euch dann zu kaufen. Ab jetzt müsst ihr aber „mehr Demokratie wagen“, d.h. wählen, wen wir wollen, am besten korrupte Schwerkriminelle wie Selenskyj, müsst zur Not auch Krieg gegen Völker führen, die euch nie etwas angetan haben und am Ende sogar – wie die Ukrainer – euere ganze Heimat in Schutt und Asche legen, eure Zukunft im Schlamm der Kriegsgebiete hinschlachten lassen. Und wir reden euch dann als Gegenleistung  noch zusätzlich ein, dass ihr auch zu den Guten gehört, ja das Herzstück der Werte der EU verkörpert.“

Das soll nun feministische Außenpolitik sein? Geht es noch niederträchtiger? Geht es noch abstoßender?

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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