Samstag, 23. November 2024

„Multipolar“ und „Cicero“. Oder: Vom Versagen der Eliten 2020-2024

Gastbeitrag von Meinrad Müller

Es wird oft gesagt, dass Geschichte sich wiederholt. Ein Mann fiel Räubern zum Opfer. Sie beraubten ihn und misshandelten ihn; dann zogen sie weiter und ließen ihn schwer verletzt zurück. Während in diesem Fall nur von einem Einzelnen die Rede ist, sind es heute Millionen, die unter die Räder gerieten, litten und weiterhin physisch, psychisch und wirtschaftlich leiden. Angehörige der Eliten passieren auch heute die Verletzten und gehen weiter.

Unterlassene Hilfeleistung

Diesen Vorwurf müssen sich auch die heutigen Eliten gefallen lassen, die an Millionen von Opfern und Geschädigten vorübergingen und weiterhin vorübergehen. Obwohl sie zur Aufklärung hätten beitragen können, taten sie es nicht. Sie scheuen davor zurück, bei der Obrigkeit in Ungnade zu fallen.

Die uns allen bekannte Geschichte (Lukas 10,25–37) geht weiter: Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.

Zwei kleine Samariter 2024

Während in Berlin über 5000 Berufs- und Lobbyverbände agieren, deren Mitglieder ebenfalls direkt von fehlerhaftem Regierungshandeln betroffen sind, unterließen sie es, ihren Mitgliedern Genugtuung zu verschaffen. Es kann nicht an juristischer Unkenntnis liegen, da diese Verbände in der Regel von Anwälten geleitet werden. Millionen Opfer wurden und werden bewusst ignoriert.

Würde ein Arzt den Blick hinter die Kulissen verweigern, indem er bildgebende Verfahren wie z.B. das Röntgen unterlassen würde, so trüge er die Verantwortung, wenn die tieferen Ursachen einer Krankheit deswegen nicht erkannt würden. Die körperlichen und ökonomischen Beschwerden von Millionen von Bürgern werden jedoch nach wie vor heruntergespielt. Vor einer Aufarbeitung drücken sich die Verantwortlichen.

Röntgenstrahlen auf die Akten

Aus gutem Grund wurde das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) eingeführt, das die Kontrolle des behördlichen Handelns ermöglicht. Was am grünen Tisch behördlicherseits beschlossen wurde, ist nicht länger ein Geheimnis, das den Bürger im Dunkeln lässt. Die Akteneinsicht, ein Recht, das jeder Bürger in einem Verfahren beanspruchen kann, wurde hier von allen Seiten, auch von politischen Akteuren, nicht wahrgenommen oder eingefordert.

Zwei kleine Verlage, die Davids der Neuzeit

Multipolar und Cicero, zwei kleine Redaktionen, zwei Davids im Dickicht der sonst so mächtigen Presse und politischen Eliten, nahmen den Kampf gegen den staatlichen Goliath auf und klagten auf die Freigabe geheim gehaltener Unterlagen, da die Behörden mauerten. Das Informationsfreiheitsgesetz bietet jedoch die Möglichkeit, die Herausgabe von Akten zu verlangen. Der Einblick in die RKI-Papiere und die jüngsten Enthüllungen zum grünen Atomausstieg zeigen, was dem Bürger verborgen geblieben wäre. Diese beiden Verlage verdienen höchste Anerkennung.

Die untätigen Pharisäer der heutigen Zeit werden nun von zwei kleinen Samaritern am Nasenring durch die öffentliche Arena gezerrt.

Und das ist wahre Förderung der Demokratie durch die Erreichung von Transparenz!

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Meinrad Müller
Meinrad Müllerhttps://www.amazon.de/-/e/B07SX8HQLK
Meinrad Müller (68), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für Blogs in Deutschland. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden.

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