Mittwoch, 25. Dezember 2024

„Friedensschwurbler“, „Lumpenpazifisten“, „Putinfotzen“ und „hässlichste Fratze Deutschlands“

(David Berger) Mit dem an die Nazidiktion erinnernden Begriff „Lumpenpazifisten“ hat Clemens Wergin im Springer-Blatt „Welt“ zu einer üblen Hetze gegen alle ausgeholt, die für die Ukraine Frieden statt Krieg wollen. Er steht damit freilich nicht alleine, sondern ist Teil einer derzeit um sich greifenden suizidalen Kriegshysterie, die sich verbal in übelster Weise entlädt und für uns so auszugehen droht wie der deutsche Kriegswahn in den beiden vorangehenden Weltkriegen.

„Gefahr für die Demokratie“ klingt erst einmal noch harmlos gegen all die kriegshysterischen Äußerungen aus Medien und Politik gegen alle, die in Krieg, noch mehr Waffen und Blutvergießen nicht den Königsweg der Zukunft Europas sehen.

Lumpenpazifisten

Die deutsche  Medien sind in Sachen Kriegspropaganda und Hetze gegen alle, die sich für den Frieden engagieren, geradezu  in einen gegenseitigen Wettstreit eingetreten: Wartete Sascha Lobo im „Spiegel“ vor kurzem mit dem verächtlichen Begriff „Friedensschwurbler“ auf, so hat Clemens Wergin, Chefkorrespondent Außenpolitik für die Springer-Zeitung „Welt“ nun mit dem Begriff „Lumpenpazifsten“ noch eines drauf gesetzt.

Quelle: Screenshot „Welt“

Gerichtet ist der Begriff gegen Schwarzer, Wagenknecht und Co. und er erinnert auf fatale Weise an die Hetze der Nationalsozialisten, ihrer gleichgeschalteten Medien und Justiz. Der Schreiberlin der „Welt“ stellt sich damit – ob gewollt oder ungewollt – in die Sprachwelt der Nazis:

Kriegsgeilheit ohne „rote Linien“ (Pistorius)

Inzwischen hat die „Welt“ den Titel online verändert. Das ändert aber nichts an folgender Tatsache: Derzeit scheint sich ohnehin mit der Massenhysterie in Sachen Krieg eine ganz ähnliche Hassstimmung aufzubauen wie vor einem Jahr mit der von Politik und deren gleichgeschalteten Medien Massenhysterie in Sachen Impfung. Jede Rationalität, jede rote Linie, die die dünne Decke der Zivilisation schützte, scheint – auf Wunsch der Regierenden – durchbrochen.

Was kommt als nächstes? Wird die „Bild“ Wagenknecht und Schwarzer als „Putinfotzen“, Franz Alt und Jürgen Todenhöfer als „Putinschwanzlutscher“ bezeichnen? Der Schritt dorthin scheint nur noch ein sehr kleiner …

Bis die Begriffe in den Wortgebrauch unseres Bundespräsidenten übergehen, dürfte es allerdings noch ein paar Monate dauern. Aber ich habe es aufgegeben davon auszugehen, dass das ganz uunmöglich ist.

Den Anfang der weiteren kriegerischen Verrohung auch bei Spitzenpolitikern hat bereits der grüne Finanzminister Baden-Württembergs, Daniel Bayaz gemacht, in dem er Friedensdemonstranten öffentlich als „hässlichste Fratze Deutschlands“ beschimpft:

„Was sich da Friedensdemo nennt, ist die hässlichste Fratze Deutschlands und eine Schande für unser Land.“ (Quelle)

Ihr tötet leise und still!

Und hier gibt es noch einen aktuellen Song, der sehr gut zu Wergins Beitrag passt:

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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