(David Berger) Der angebliche Skandal um das Verhalten von Papst Benedikt XVI. in Sachen Missbrauch wirft eine viel interessantere Frage auf: Warum schweigen weltweit die Medien zu den viel schwereren Verfehlungen von Papst Franziskus? Und zeigt sich Franziskus vielleicht deshalb als devoter Diener der „Neuen Weltordnung“, weil er Angst hat, ähnlich wie nun Benedikt schamlos vorgeführt zu werden?
Dass die gegenwärtigen angeblichen Enthüllungen rund um Papst Benedikt XVI. Teil einer großen Kampagne sind, sieht man sehr deutlich daran, dass man offensichtlich ganz bewusst darauf verzichtet, ähnliche Gutachten bezüglich seines Vorgängers und v.a. im Hinblick auf seinen Nachfolger anzustellen.
Darauf wurde ich heute morgen aufmerksam, als mir ein hoher katholischer Geistlicher folgendes Zitat zuschickte: „Während seiner Zeit als Bischof in Buenos Aires versuchte Bergoglio außerdem, das argentinische Justiz-System zu beeinflussen, um einen pädophilen Priester zu decken.“ (Berdout, Martin, „Das Schweigen der Hirten“)
Aktion „Glückliche Kinder“
Tatsächlich gibt es bezüglich Bergoglio (Franziskus) im Hinblick auf den Missbrauch eine Problemlage, die alles, was Benedikt XVI / Josef Ratzinger zum Vorwurf gemacht wird, weit in den Schatten stellt: Zunächst soll auch er einen seiner Priester ganz bewusst gedeckt haben: Es geht um den 64 Jahre alten Priester Julio César Grassi, der nun seit sieben Jahren im Gefängnis sitzt: Schon vor Jahren war er wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Für seine Opfer freilich nicht genug. Sie wollen, dass sich der Mann bei ihnen entschuldigt, der dafür verantwortlich ist, dass sie Jahre lang missbraucht werden konnten. Ein Artikel der SZ aus dem Jahr 2019, der so gut wie nicht beachtet wurde, nennt diesen Mann beim Namen:
Während seiner Zeit als Bischof in Buenos Aires versuchte Bergoglio außerdem, das argentinische Justiz-System zu beeinflussen, um einen pädophilen Priester zu decken.
„Bergoglio war zwischen 1998 und 2013 Erzbischof von Buenos Aires – in der Zeit des Aufstiegs und Falles von Grassi. Beide waren vom Geist der Befreiungstheologie geprägt. Gallego behauptet, der Erzbischof sei der Beichtvater Grassis gewesen, was aus dem Umfeld Bergoglios stets bestritten wurde. Ende der Neunziger kannte man Padre Grassi in Argentinien als populären Fernsehprediger. Er sammelte Spenden für obdachlose Kinder, die er in den Heimen seiner Stiftung „Felices los Niños“ (Glückliche Kinder) unterbrachte und, nun ja, betreute. 2002 berichteten drei Jungen zwischen 14 und 16 Jahren im Fernsehen, sie seien dort von Grassi missbraucht worden. Ihre Identität wird bis heute geheim gehalten, der Hauptbelastungszeuge alias „Gabriel“ verschwand zwischenzeitlich im Zeugenschutzprogramm.
Bergoglio und die bezahlte Studie
Dem späteren Papst wird vorgeworfen, derweil seine schützende Hand über den Täter gehalten zu haben. Im Jahr 2010, also nachdem Grassi zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war, gab Bergoglio als Vorsitzender der Bischofskonferenz eine 2000 Seiten dicke Studie in Auftrag, bei der genau das herauskam, was laut Opferanwalt Gallego herauskommen sollte: Grassi sei unschuldig, die Jungen hätten gelogen, um den Priester zu erpressen. Alle Gerichte, die sich mit dem Fall beschäftigten, kamen zum gegenteiligen Schluss. Die Kirche blieb trotzdem bei ihrem Standpunkt. Der Papst, der so vieles anders macht als seine Vorgänger – bezüglich des Klerus seines Heimatlandes gilt offenbar weiter das Prinzip der Unfehlbarkeit.“
Der Fall ist kein Einzelfall: In Bergoglios Argentinien haben sich in den vergangenen Jahrzehnten etwa 50 katholische Geistliche an Kindern vergangen. Er wusste davon. Und was tat er? Der Fall Cuattramo ist einer von vielen und steht exemplarisch für das Agieren des heutigen Papstes Franziskus:
„Die Institution Kirche reagierte in Argentinien so, wie sie es fast überall auf der Welt lange Zeit tat: mit Vertuschung, mit Desinteresse für die Opfer. Als die Schule des Marianisten-Ordens den Missbrauch zugab und Sebastián Cuattromo Entschädigung anbot, verlangte sie von ihm zugleich, über das Vorgefallene zu schweigen. Cuattromo wandte sich daraufhin an den heutigen Papst und damaligen Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Bergoglio.“ (Quelle)
Karriere wichtiger als das Leid der Opfer
Der weigerte sich das Opfer zu empfangen. Seine Karriere war ihm wichtiger als das Leid der Opfer:
„Bishop Accountability wirft Franziskus, der von 2005 bis 2011 Argentiniens Bischofskonferenz leitete, sein Schweigen in jener Zeit vor. Er habe das Problem des Kindesmissbrauchs nicht öffentlich gemacht, sich bei den Opfern nicht entschuldigt und keine Richtlinien zum Umgang mit Pädophilen innerhalb der katholischen Kirche veröffentlicht. Der Menschenrechtsanwalt Ernesto Moreau, der in der Vergangenheit in Argentinien Missbrauchsopfer vertreten hat, stellt Mutmaßungen über Jorge Bergoglios Verhalten an: „Bergoglio hat, wie wir heute wissen, mit einem Teil seiner Persönlichkeit hinter dem Berg gehalten. Vielleicht hat er den sexuellen Missbrauch nicht thematisiert, um seine Chancen, Papst zu werden, nicht zu schmälern.“ (Quelle)
Devoter Diener der „Neuen Weltordnung“
Vielleicht liegt hier die Antwort auf die verzweifelte Frage, warum sich dieser Papst zum devoten Diener der neuen Weltordnung gemacht hat:
Ist es die Angst, dass er schlimmer vorgeführt werden könnte als derzeit der kurz vor dem Ende seines Lebens stehende emeritierte Papst? Ist vielleicht die ganze derzeit gegen Papst Benedikt geführte Kampagne nur dazu da, um Franziskus weiter auf Kurs zu halten, damit er dem great reset weiterhin die Wege ebnet und dafür sorgt, dass die katholische Kirche all die ihr eigenen „Waffen“ mit Hinweis auf die Corona-Krise komplett niederlegt und sich komplett einer gottlosen „Elite“ unterwirft?
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Exkurs: Die Zeit Ratzingers war eine andere als die Gegenwart Bergoglios
„Die Vorwürfe aus dem Missbrauchs-Gutachten der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl gegen Papst Benedikt XVI. sind derart absurd und an den Haaren herbeigezogen, dass offenbar nicht einmal versucht wurde, ihren perfiden Zweck zu verbergen: Durch die Prominenz des zu Unrecht Beschuldigten vom Versagen anderer abzulenken, allen voran des amtierenden Erzbischofs von München und Freising. Und der Kirche, für die Ratzinger steht, also einem theozentrischen Katholizismus, den Todesstoß zu versetzen und an ihrer Stelle die protestantisierte, anthropozentrische Zeitgeist-Kirche des „synodalen Weges“ zu installieren.“ (M. Hesemann)
Die Diskussion um den Missbrauch in den letzten 70 Jahren zeigt immer wieder einen großen Fehler: Sie ist komplett anachronistisch, urteilt über Menschen – ohne den Kontext des Geschehens zu beachten. Das zeigt sich nun auch wieder bei dem seltsamen Gutachten, das jetzt benützt wird, um einen heiligmäßigen Papst in den Schmutz zu ziehen. Ich zitiere zum Kontext die „Tagespost“:
„Es war bekannt, dass Kardinal Ratzinger kurz, nämlich weniger als fünf Jahre lang, Erzbischof eines großen deutschen Erzbistums war und das in einer Zeit, da noch kaum jemand für dieses Thema sensibilisiert war. Damals verharmloste die Sexualwissenschaft noch alles, im Kino warb der „Schulmädchen-Report“ für die „unverklemmte“ Sexualität von Minderjährigen und die Grünen diskutierten über die Entkriminalisierung der Pädophilie. In der Kirche galten solche „Perversionen“ als Krankheiten, für die Fachleute, Therapeuten, zuständig waren. Die Fachwelt versprach, man könne so etwas therapieren und somit gegebenenfalls heilen. Wie sollten Kirchenleute es damals besser wissen?“