Samstag, 21. Dezember 2024

Deutschland: Ditib-Moscheen beten für Sieg der türkischen Armee in Syrien

(David Berger) „O Allah, führe unsere glorreiche Armee zum Sieg“ Mit solchen und ähnliche anderen Stoßgebeten flehen Moscheegemeinden der Türkisch-Islamischen Union Ditib nach dem Einmarsch türkischer Streitkräfte in Syrien in Deutschland für den Erfolg dieses Angriffs.

Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet über diese Gebetsaktion in seiner Samstag-Ausgabe mit einem Artikel von Joachim Frank. Das Gebet „O Allah, führe unsere glorreiche Armee hat Frank in einem von einem Dokument der Ditib-Moscheegemeinde von Herne, das diese auf Facebook veröffentlicht hat, ausfindig gemacht. Dort wird auf die 48. Sure M des Korans, die sogenannte Fetih- oder Sieges-Sure, Bezug genommen. Ein anderes Gebet richtet sich an Allah, „der unser ruhmreiches Heer immer mit Seiner Macht und Kraft siegreich machen möge“.

Chef der türkischen Religionsbehörde hält Gläubige zum Gebet an

Die Gläubigen wurden von  Ali Erbas, dem Chef der staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet, angehalten, in ihrem Morgengebet für den Erfolg der türkischen Armee bei ihrem Einsatz gegen die Kurden zu beten.

Der Stadtanzeiger zitiert in diesem Zusammenhang auch den ehemaligen Grünen Bundestagsabgeordneten Volker Beck, der nun Lehrbeauftragter des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien( CERES) der RuhrUniversität Bochum ist:

„Die Ditib und Teile des Zentralrats der Muslime erweisen sich als Propaganda-Agenten des türkischen Staates in einem völkerrechtswidrigen Krieg. Das ist Politik, Religion ist nur noch Mittel zum fragwürdigen Zweck … Die Regierung in Ankara betrachtet die Diyanet und die mit ihr verbundenen islamischen Organisationen als Kommunikationskanal für ihre politischen Zwecke und zur Mobilisierung einer ‚türkischen Diaspora‘ für ihre identitäre Weltsicht“, so Beck gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger.

Ayse Aydin, die Sprecherin der Ditib-Bundeszentrale in Köln betont allerdings, dass es „solche Gebete bei uns nicht gegeben“ hat.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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