(David Berger) Die östlichste Stadt Deutschlands, Görlitz hat am vergangenen Wochenende auch den Oberbürgermeister gewählt. Den ersten Wahlgang gewann der AfD-Kandidat Sebastian Wippel. Nach der Stichwahl am 16. Juni könnte Görlitz die erste deutsche Stadt mit einem AfD-Oberbürgermeister werden.
Wer dem 36 Jahre jungen Sebastian Wippel persönlich begegnet, dem fällt es schwer ihn nicht sympathisch zu finden. Er hat so gar nichts von einem Berufspolitiker, bei denen man sehr schnell bemerkt, dass sie außer ihrer Karriere eigentlich kaum etwas interessiert. Vielmehr hat man den Eindruck neben dem Polizeioberkommissar zu sitzen, der gerade noch rechtzeitig gekommen ist, um Schlimmeres zu verhindern. Und dies mit einer Fürsorge und zugleich Professionalität macht, die einen all die Aufregung vergessen lässt.
Sicherheit wichtiges Thema
Trotz seiner politischen Haupttätigkeit als Abgeordneter des sächsischen Landtags hat Wippel seinen Beruf als Polizist auch nie ganz aufgegeben, einmal die Woche schiebt er noch Dienst nach Vorschrift, um ganz nah an den Problemen der Menschen, um die er sich als Oberbürgermeister bald kümmern will, dran zu bleiben. Und da gehört die Sicherheit ganz sicher mit dazu.
Programmatisch lässt er wissen: „Die AfD ist die Partei der Inneren Sicherheit; denn nur Ordnung gewährleistet Freiheit.“ Deshalb setze er sich auch für Grenzkontrollen und eine bessere Präsenz der Polizei ein. Wippel weiß, wovon er redet. Die Grenze zu Polen liegt praktisch vor seiner Haustüre und über viele Jahre hat er an einer guten Zusammenarbeit mit seinen polnischen Kollegen mitgearbeitet.
Und Wippel liebt Görlitz, wo er geboren und aufgewachsen ist. Und wo er seit 2012 wieder mit seiner Familie – Frau und drei Kindern – lebt: „Görlitz ist eine Perle und muss glänzen“, ist seine Devise. Da bedeute auch das Ordnungsamt und die Ortspolizei zu stärken, damit die Bürger dort möglichst unbelästigt von Vandalismus, Graffiti und Hundekot auf den Straßen leben können.
Unternehmen und ICE-Verkehrsanbindung
Aber auch wenn er über die Probleme der Familien und Jugendlichen in Görlitz, der Görlitzer Unternehmen oder der IC-Verkehrsanbindung des beliebten Filmdrehstandorts mit seiner faszinierenden Altstadt spricht, merkt man ihm an, wie überzeugt er hier über „seine Sache“ redet.
Wenn Wippel über „sein“ Görlitz spricht, dann hat man nie den Eindruck, dass ihm teuer bezahlte PR-Manager ein Programm zusammen geschrieben haben, sondern dass er – für einen Politiker heute ungewöhnlich – hier sehr authentisch über das spricht, was ihn bewegt.
Und das scheinen die Bürger von Görlitz auch bemerkt zu haben: Zwar verfehlte er bei der Oberbürgermeisterwahl am letzten Sonntag die absolute Mehrheit, aber liegt mit 9710 Stimmen und damit 36,4 Prozent deutlich vor seinen Herausforderern von der CDU (30,3 %), den Grünen (27,9 %) und Linken (5,5 %) .
Die Chancen stehen gut, dass Wippel im zweiten Wahlgang, wenn die relative Stimmenmehrheit ausreicht, zum ersten AfD-Oberbürgermeister einer deutschen Stadt gewählt wird.
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