Über die politische Instrumentalisierung von jugendlicher Ignoranz zum Einpeitschen von Öko-Ideologie. Ein Gastbeitrag von Josef Hueber
Eine von mehreren politischen Varianten links-grüner Gesellschaftsveränderung ist der Missbrauch von sich erst entwickelndem Denken Jugendlicher durch ideologische Indoktrination. Die längst nicht mehr offen geführte Klimadebatte ist dafür ideal geeignet.
HOCHEXPLOSIV: ARMUT, HUNGER, INDOKTRINATION
Das Grauen ergreift jedes Wesen, das sich Mensch nennt, wenn es Bilder von (meist afrikanischen) Kindersoldaten sieht, die sich, schwer bewaffnet, auf den Weg machen zum gegenseitigen Niedermetzeln. Eine bestialischere Art von Kindesmisshandlung ist nicht auszudenken. Wie ist dazu kommt, lässt sich leicht erklären: Armut, Hunger, Indoktrination.
Dieses Gemisch ist hochexplosiv. Es wirkt vor allem auch deswegen, weil reflektiertes Denken über moralische Aspekte von mörderischen Aktionen in Bürgerkriegen nicht existiert und in einem kindlichen Kopf auch nicht Platz hat. Sie trifft keine Schuld, denn „sie wissen nicht, was sie tun.“
EINE FRAGE DER SCHNITTMENGE
Keine Angst: Die Hinführung zum Thema unterliegt nicht der Versuchung, Vergleich mit Gleichstellung zu verwechseln. Das sei den militant-intoleranten Akteuren linker Weltverbesserung überlassen, wenn sie alles als Nazi bezeichnen, was ihren verlogenen Heilsbotschaften widerspricht.
Wir in Deutschland leben (noch) von dem Geschenk einer freiheitlich gesinnten Zivilisation, von (noch) gesichertem Wohlstand und der Unkenntnis von Hunger. Dieser Schutz vor Ideologisierung und Radikalisierung Jugendlicher ist noch vorhanden.
Die Indoktrination von Kindern und Jugendlichen ist dennoch auch hierzulande im Gange. Schon im Kleinkindalter, so wollen es die Aspiranten auf „Hoheit“ über Kinderbetten (Olaf Scholz) und damit Kinderköpfen, werden die geistigen Pfade getreten, auf denen sie später linientreu marschieren sollen. Ob es um Gender-“Wissen“, um das Identifizieren von „rechten“ Eltern unter ihren Freunden oder um religiöse Gleichmacherei von allem möglichem Geglaubtem oder zu Glaubendem geht – stets ist klar, wohin die Reise mit linksdrehendem Kompass gehen soll.
DIE ÖKOLOGISCHE GRETCHENFRAGE: WIE HÄLTST DU’S MIT DER FREITAGSDEMO?
Jüngstes Beispiel von offizieller Weichenstellung in Richtung Ideologisierung Jugendlicher ist die Bewegung Fridays for Future und die damit verbundene Bewertung der Panikmache durch die politische Elite.
Waren es eingangs noch kritische Töne der Bundeskanzlerin (weil sie offensichtlich vermutete, die Öffentlichkeit könnte Einwände gegen Schulschwänzerei haben), so hat sie, auf ständiger Witterung von Stimmungen und extrem windschnittig, wie sie ist, sehr schnell ihre „Meinung“ geändert und sinngemäß verkündet, sie sei angetan vom Verantwortungsbewusstein der jungen Menschen, der Wähler-in-Future. Auch Steinmeier, wie immer bekannt für (un)kritische Töne gegen den Mainstream, zeigte sich als strammer Jugendversteher.
DIE ÖFFENTLICH-RECHTLICHEN SPRINGEN AUFS TRITTBRETT
Soll es jemanden wundern, dass die freitäglichen Aktionen zur Rettung des Planeten flugs Eingang gefunden haben in die mainstreamkorrekten Talkshows der System-Medien? Da talken, rhetorisch vorbereitet, kaum aus der Pubertät gekrochene Weltenretter ohne Studium mit Politikern, als hätten sie eine Ahnung davon, wovon sie reden.
Ein eingespieltes Interview mit Greta Thunberg, wohlwollend gelenkt von einer geschwisterlich sich gebenden Anne Will, bereitet den Zuschauer darauf vor, dass die Betroffenheit des Mädels und ihrer Sorge gar nicht ernst genug genommen werden kann. Man hört den Sprachphilosophen Wittgenstein aus dem Off: „Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.“
DIE ZWERGWISSENSCHAFTLER PRÄSENTIEREN SOFORT-KATALOGE
Doch das linksgrüne Geistesklima, das es ebenso zu schützen gilt wie das atmosphärische, hält sich nicht daran. Schreibt die FAZ am 9.April 2019: „CDU sucht Gespräch mit Schülerdemonstranten“. Im Blatt für kluge Köpfe dahinter erfahren wir, die freitägliche „Protestbewegung“ sei „in der Politik angekommen.“ Sie präsentierte einen „Sofort-Kohle-Abschalt-Forderungskatalog“ im Rahmen der „Gesprächseinladung von der CDU“. Fast entschuldigend lässt Generalsekretär Ziemiak wissen, dass dies auch „außerhalb der Schulzeit“ sein könnte. Schüler-Klima-Experten fordern, so lesen wir, von deren Kompetenz berauscht, dass schon nach der Sommerpause des Parlaments „eine Reihe von Kohlekraftwerken vom deutschen Netz getrennt“ sind. „Ein Viertel noch in diesem Jahr, der Rest bis 2030“.
Freilich, Sebastian Grieme, der nobelpreisverdächtige Jungexperte, Sprecher aller jugendlichen Klimatologen, sei mit der Abschaltung von Kohlekraftwerken erst im Jahr 2038, wie dies die Kohlekommission ins Auge gefasst habe, nicht einverstanden. Man wolle aber, wohl aus Kulanz, 1,5 Grad Celsius Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit hinnehmen. Allerdings sei es deswegen „unabdingbar“, ab 2035 die Energieversorgung ausschließlich durch erneuerbare Energien sicherzustellen.
Wer die Liste der auf Ignoranz und Arroganz hinsichtlich Physik, Chemie und Technik basierenden Forderungen der empörten Großkinder, die, völlig unbeleckt von existentiell wichtigem technischem Knowhow sind, dafür aber erfahren in mainstreamigem Ideologiegeschwafel und dem Auftrumpfen mit Forderungen – Wer also noch genauer nach den Forderungen der Do-it-yourself-Energieplaner recherchieren will, kann sich unschwer im Zeitalter digitalen Alleswissens mit Hilfe von Suchmaschinen informieren.
WOFÜR WIR STEUERN ZAHLEN
Eine politische Kaste, die Unterwürfigkeit zeigt gegenüber allem und jedem, was mit öffentlichkeitswirksamem und Wählerstimmen verheißendem Denken daherkommt, kann dem anvertrauten Land und seinen Bürgern nicht „nachhaltig“ Wohlstand – und damit Frieden – garantieren. Aber darauf sind die Damen und Herren aus der Politik vereidigt. Und dafür werden sie von uns mit Steuergeldern „finanziert“.