Sonntag, 22. Dezember 2024

Deutschlands nie enden wollende Schande: Die SED!

Ein Gastkommentar von Adam Elnakhal

Die ewige Verklärung der Mauermörderpartei: Kein Tag vergeht in Deutschland ohne dass die Qualitätsmedien in Ton, Bild und Druck hysterisch über die AfD berichten. Obwohl die Partei explizit nicht von den Verfassungsschutzbehörden beobachtet wird, wittern viele Journalisten eine feindliche Übernahme der Bundesrepublik durch Rechtsextremisten in blauer Tarnung.

Nun, es ist ja gut, dass sich ein kritischer Journalismus einer neuen aufstrebenden Partei annimmt. Das gehört zu einer Demokratie. Es ist gut, wenn deutsche Journalisten in Hinblick auf unsere Geschichte zwischen 1933 und 1945 eine besondere Sensibilität an den Tag legen, was Parteien angeht, die (in Deutschland) als rechts der politischen Mitte empfunden werden.

Seltsam still ist die Kritik in Richtung Links(extremismus). Wenn es um die (deutsch-)deutsche Geschichte zwischen 1945 und 1989/90 geht, legt die journalistische Klasse keine derartige Sensibilität an den Tag.

27 Jahre nach dem Sturz der grausamen linkstotalitären Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die mehre Hundert Todesopfer an der innerdeutschen Grenzen zu verantworten hat, ist es für die großen Medien im Land kein Thema, dass diese Partei unter der Tarnkappe DIE LINKE als drittstärkste Kraft im Deutschen Bundestag sitzt. Dass diese Partei Millionen von Deutschen in einen freiheitsfeindlichen Staat eingesperrt hat, der Menschenrechte und Demokratie mit Füßen getreten hat, ist im heutigen Deutschland überhaupt gar kein Anlass zur Besorgnis. Nein, im Gegenteil! Für SPD und Grüne ist die umbenannte SED ein Koalitionspartner. Thüringen war und ist der Türöffner für das dunkelrot-rot-grüne Experiment im Bund.

Gefälschte Wahlen, Psychoterror, Mauertote, Grenztote, Zwangsideologisierung, Zwangsadoptionen, Folter, Leichen und Blut am 17. Juni 1953, davor und in der Folgezeit, Armut auf Pump für das Fußvolk, Villen für die Parteieliten…

War irgendwas? AfD schon bei 13 Prozent? Das ist das Ende der Demokratie! … DIE LINKE ist bei zehn Prozent? Katja Kipping in der kommenden Bundesregierung? Das wäre ja endlich mal ein demokratisch legitimer Richtungswechsel!

So scheint es jedenfalls um den politischen Stimmungshaushalt von vielen Schreiberlingen von BILD, über WELT und FOCUS bis FAZ bestellt zu sein in Zeiten, in denen man von SPIEGEL, SZ und den GEZ-Anstalten schon gar nichts anderes mehr erwartet.

Der Schimmelpilz SED wuchert und gedeiht in der Linksrepublik Schland. Die westdeutschen Alt-68er und ihre Erben haben der Partei von Ulbricht und Honecker einen Bärendienst erwiesen. Selbst in der katholischen Kirche geht es bei Parteienkritik immer nur um eine – von Bischöfen unterstellte – angeblich christenfeindliche AfD, während DIE LINKE totgeschwiegen wird. Man fragt sich, ob Marx und seine Kollegen keinen Geschichtsunterricht genossen haben oder schon von der tückischen Alzheimer-Krankheit heimgesucht worden sind. Wenn es in Deutschland nach 1945 eine Partei gab, die Christen verfolgt hat, Kirchen gesprengt und (leider erfolgreich) dafür gesorgt hat, dass Menschen aus beruflichen Gründen aus der Kirche austreten, dann war es die SED.

Jene SED, deren Zwangsgründung durch Zwangsfusion aus Ost-KPD und Ost-SPD im April 1946 schon mit einem Lügengerüst begann. Jene SED, die ihr Lügengebäude in der ‚Deutschen Demokratischen Republik‘ über 40 Jahre aufrecht erhielt. Jene SED, die der (Un-)Rechtsanwalt Gregor Gysi mit dem PDS-Logo über die Wendezeit rette.

Das Grundfundament dieser linkstotalitären Partei ist auf Zwang und Lüge aufgebaut. Nur Stasi, Mauer, Stacheldraht, Schießbefehl, Folter und Gehirnwäsche im Schulwesen konnten dieser antidemokratischen Systempartei vier lange Jahrzehnte das Überleben sichern und so ein Volk, eine Nation in Zwei teilen.

Seit 1990 hat sich die der kommunistische Schadstoff erfolgreich in den alten Ländern in unterschiedlichen Erfolgsgraden etablieren können, von den „erzkonservativen“ süddeutschen Ländern Baden-Württemberg und Bayern einmal abgesehen, die der SED-PDS-LINKE über die letzten Jahrzehnte doch sehr konsequent die schwarze Karte gezeigt haben.

Zwar ist eine sozialistische Revolution schwieriger geworden, seitdem sich die CDU unter Merkel zur „No nation, no border“-Partei gewandelt hat und (mit Ausnahme der atheistischen Weltanschauung) ein quasi kommunistisches Rundumpacket anbietet. Dennoch besteht Grund in der Annahme, dass der Umbau von der Marktwirtschaft zur Planwirtschaft mit der SED noch schneller vorangehen würde als heute nicht ohnehin schon mit der CDU. Gleiches gilt für die steuergeldfinanzierte Meinungskontrollinstanz um Frau Kahane, die Stasi der BRD, die mit der SED in der Bundesregierung ihre Hauptsympathisantin an den Schalthebeln der Macht wüsste.

Umfragen zeigen, dass junge Leute in Ost und West kaum noch etwas über die SED-Diktatur wissen. Das Thema wird in dem Geschichtsunterricht der 16 Bundesländer stiefmütterlich bis so gut wie gar nicht behandelt. Die meisten Kinder in Buntland und Helldeutschland wissen weder, dass am 17. Juni 1953 eine Millionen DDR-Bürger auf der Straße waren noch dass die Stasi ihre Republikflüchtlinge sogar in Westdeutschland verfolgt und ermordet hat. Dahinter kann man nur Methode vermuten. Die Politik will das dunkle Kapitel SED unter den Teppich kehren. Die Jugend soll auf dem linkstotalitären Auge blind werden und keine kritische Fragen stellen.

„Die SED-Diktatur war lange nicht so schlimm wie die NSDAP-Diktatur.“ hört man immer wieder und ja, es stimmt.

Die SED hat nicht fremde Länder überfallen. Sie hat nicht sechs Millionen Juden ermordet und Homosexuellen ging es unter dem Händewappen auch besser als unter dem Hakenkreuzflagge. Wer sich unterwarf und auf seine Freiheit verzichtete, konnte im SED-Staat ein unbescholtenes und zuweilen sogar gediegenes Leben führen.

Trotzdem macht die Hölle der NSDAP das Dunkel der SED nicht heller oder liebwürdiger. Für beide ideologischen Gewaltparteien im Deutschland des 20. Jahrhunderts stand der Mensch unter der Ideologie. Mit der Freiheit hatten beiden Parteien so viel zu tun wie Saharasand mit dem Südpoleis, nämlich null Komma gar nichts.

Der Unterschied ist freilich: Die NSDAP wurde mit Fug und Recht verboten. Sie ist untergangen. Ihr kurzes Aufflammen in der SRP (Sozialistische Reichspartei) wurde vom Bundesverfassungsgericht beendet. Die SED dagegen lebt.

Mit fast 60.000 Mitgliedern, 64 Bundestagsabgeordneten, 159 Landtagsabgeordneten (in 11 von 16 Bundesländern) und einem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Die Stammwähler im Osten freut es ebenso wie die progressive Jugend und die muslimischen Migranten im Westen. SPD und Grüne hoffen auf den erhofften Linksblock im Bund. DIE LINKE präsentiert sich als weltoffene, humanistische Multikultipartei, die nichts anderes als Menschenrechte im Blick hat.

Die Journalisten in Deutschland machen bei diesem Foulspiel bereitwillig mit. Bis zur Bundestagswahl im Herbst wird es nur eine Zielscheibe geben – die 2013 aus freien Stücken gegründete AfD! Eine Partei, die nicht eine Wahlfälschung und nicht einen Grenztoten zu verantworten hat.

Die 1946 zwangsgegründete Mauermörderpartei wird weiter todgeschwiegen werden. Ihren Opfern leuchtet in Westdeutschland keine Kerze und kein Denkmal. Außer in Berlin gibt es nirgends eine Straße des 17. Juni oder einen Platz des Volksaufstandes von 1953. Die Franzosen würden sich in Grund und Boden schämen, wenn sie ihren 14. Juli 1789 so missachten würden, wie die Deutschen ihren 17. Juni. Die politische Linke hat über die vergangenen 50 Jahre erfolgreiche Arbeit geleistet.

Vielleicht wird in diesem Schicksalsjahr 2017 ihr Siegeszug in eine rot-rot-grüne Bundesregierung münden.

In jedem Fall wird die Ulbricht-Honecker-Nachfolge in den Bundestag einziehen. So oder so wird uns der Schrecken erhalten bleiben. Sie SED wird Deutschlands ewiger (verleugneter) Schandflecken bleiben – die Gazetten schauen zu. Wir schreiben das Jahr 2017…

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Foto: © Deutsche Fotothek‎ [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Bestseller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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