Sonntag, 6. Oktober 2024

Weltsynode in Rom und Versagen der Kirche in der Coronazeit

Für viele – auch für viele der PP-Leser – gehört die „Sonntagsrunde“  mit Burkhard Müller-Ulrich beim Kontrafunk zum festen Programmpunkt am Sonntagmorgen. Heute waren der leitende Geopolitik-Redakteur der Berliner Zeitung, Thomas Fasbender, sowie der Geheimdienst-Experte Dirk Pohlmann zu Gast und auch PP-Macher David Berger zum „Krieg der katholischen Kirche gegen den katholischen Glauben“.
Die Publizistin Felizitas Küble hat darüber auf dem „Christlichen Forum“ (einem durchwegs zu empfehlenden Magazin auch zu politischen Themen) berichtet und wir dokumentieren hier ihren Beitrag:

„… Es gab mit Dr. David Berger aus Berlin auch einen Fachmann für kirchliche „heiße Eisen“. Der katholische Philosoph und Theologe wurde zum Kampf zeitgeistlicher Bischöfe gegen den katholischen Glauben befragt. Genau genommen sprach Müller-Ulrich ihn an wegen der Weltsynode in Rom, wobei neuerdings zum ersten Mal nicht nur Bischöfe, sondern auch Laien teilnehmen können.

Die Kirche durch grüne Bürgerräte regieren?

Der Bestsellerautor Berger erläuterte zunächst, die Weltsynode sei hervorgegangen aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das zwischen 1963 und 1965 stattfand und die katholische Kirche „auf den neuesten Stand“ bringen wollte. Dort hätten die Bischöfe beschlossen, dass man sich in regelmäßigen Abständen treffen solle, damit der Papst nicht immer alles so sehr alleine entscheidet.

Aus der Bischofssynode sei dann unter Papst Franziskus eine Synode geworden, die auch Laien mit in ihre Versammlung aufnimmt. Dr. Berger erläuterte danach weiter, vor drei Jahren habe diese Phase zum ersten Mal begonnen. Die Deutschen spielen dabei, so Berger, „zumindest aus ihrer eigenen Sicht inzwischen eine ganz zentrale Rolle“, auch weil die Deutsche Bischofskonferenz den „Synodalen Weg“ hierzulande vorantrieb.

Die Beteiligung von Laien an der Weltsynode erinnere ihn etwas an die Bürgerräte, die SPD und Grünen hierzulande mit den für sie passenden Vertretern einrichten: „Das heißt, man sucht sich bei den Laien genau die aus, die man gerne hätte für sein Liberalisierungsprogramm.“

Forderungen, die ins Leere laufen

Aus Deutschland kämen die üblichen Themenvorschläge Missbrauchsskandal, Rolle der Frau in der Kirche usw. Dabei gäbe es zum Teil „Forderungen, die eine Weltsynode gar nicht lösen kann, z.B den Diakonat der Frau, der deshalb nicht möglich ist, weil es auch ein Priestertum der Frau nach sich ziehen würde, wo es bereits endgültige dogmatische Entscheidungen der Päpste gibt.“

Diese definitiven Lehraussagen könnten „nach katholischem Grunddenken“ nicht verändert werden. Dennoch werde darüber diskutiert und „ein Stück weit Hoffnung gemacht, indem den extrem Liberalen oder modernistischen Kräften in Deutschland gesagt wird: Ja, wir können das schon durchsetzen.“ Dr. Berger erwähnt sodann kritisch den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz: Bischof Bätzing (siehe Foto) mache „immer wieder Schlagzeilen, indem er vor der Wahl der AFD warnt, der einzigen Partei, die wirklich katholisch orientiert ist.“

Die deutsche kirchliche Seite wolle ihre Ideen „ganz stark einbringen“ in die Weltsynode, obwohl ihre Agenda in Wirklichkeit auf Deutschland konzentriert sei: „Doch man fühlt sich als der Vorreiter, während die ganzen afrikanischen oder die polnischen   Katholiken Nachhilfebedarf hätten.“

Der Berliner Theologie ergänzt diesen Punkt weiter: „Die einzige Agenda, die die tatsächlich mitbringen, ist praktisch die grüne Religionsagenda Gender und Vielfalt, gegen die AFD in Deutschland oder „gegen Rechts“ und Kirchensteuer zahlen, das ist das, was diese Herren da bewegt –  und das ist natürlich gesamtkirchlich gesehen überhaupt nicht das, was die Kirche braucht.“

Aufarbeitung der kirchlichen Rolle zur Coronazeit

Dr. Berger fordert eine Aufarbeitung des kirchlichen Fehlverhaltens in der Coronazeit, das durch Anpassung und Unterwürfigkeit unter regierungsamtliche Maßnahmen geprägt war. Seitens der EKD war diese aalglatte Beflissenheit noch  offensichtlicher (dort ist man teils sogar noch über staatliche Forderungen hinausgegangen), aber auch die katholischen Bischöfe haben sich hier nicht mit Ruhm bekleckert:

„Wenn es jetzt eine Aufarbeitung bräuchte, dann hinsichtlich der Coronakrise, denn das kann man inzwischen so sagen: Die Kirche hat in der Coronakrise durch ihr Verhalten mehr Glaubwürdigkeit verloren als durch die Missbrauchskrise, obwohl die natürlich immer wieder nach vorne gespielt wird in der Hoffnung, dadurch strukturelle Veränderungen zu erreichen.

So wird sozusagen der Missbrauch der Kinder ein zweites Mal missbraucht, um eine kirchenpolitische Agenda durchzusetzen. Das ist ein äußerst perfides Spiel, dass man in der Coronazeit tatsächlich die Glaubwürdigkeit der Kirche extrem beeinträchtigt und geschädigt hat, indem man das Weihwasser gegen Desinfektionsmittel und die Kommunion gegen die Impfung ausgetauscht hat.

Das ist denen noch überhaupt nicht klar, obwohl die Kirchenbesuchszahlen, die Kirchenaustrittszahlen eine sehr deutliche Sprache sprechen.
Gerade nach dem Lockdown und der Gleichschaltung der katholischen Kirche  –  nicht nur in Deutschland, wir hatten das in Italien auch. Das heißt: Da, wo die Kirche am meisten gebraucht worden wäre, hat sie ihre Türen verschlossen, hat sie sich komplett gleichgeschaltet mit den Coronaregimen in den einzelnen Ländern.“

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Todesküsse zwischen CDU/CSU und BSW

Zur gesamten Sendung schreibt der Kontrafunk: Der Philosoph und Theologe David Berger (philosophia-perennis.com), der Rußlandkenner und Leiter der Geopolitik-Redaktion der Berliner Zeitung Thomas Fasbender sowie der freie Journalist und Geheimdienst-Experte Dirk Pohlmann diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über den Krieg des Westens gegen Rußland, über den Krieg der katholischen Kirche gegen den katholischen Glauben, über den Krieg der amtierenden Regierungen gegen demokratische Alternativen, über den Austausch von Todesküssen zwischen CDU/CSU und BSW sowie über den neuesten Schrei an der Selbstmordfront: Tod durch Vergasen.

Hier kann die Sendung angehört werden: 

Hier geht es zum Telegramkanal des Kontrafunks: https://t.me/kontrafunk2

 

PP-Redaktion
PP-Redaktion
Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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