Donnerstag, 21. November 2024

Kritisch-warnende Stimmen zum Islam vom 8. Jahrhundert bis heute

Darunter Thomas v. Aquin, Luther und Marx, Muslime und Exmuslime. Ein Gastbeitrag von Dr. Udo Hildenbrand

Das zentrale Menschenrecht der Religionsfreiheit zu gewähren, ist auch in unserer Zeit keine Selbstverständlichkeit. Wo Religionsfreiheit gewährt wird, besteht immer auch das Recht auf Religionskritik. Wo diese  dagegen verwehrt wird, gibt es auch keine Religionsfreiheit.

Die Kritik am Islam ist so alt wie der Religion Mohammeds selbst. Da diese Religion heute wie vor 1400 Jahren in das Leben auch aller Nichtmuslime in islamisch  dominierten Ländern eingreift bzw. bei uns   immer mehr einzugreifen  versucht, ist  warnende Kritik gerade auch in unserer Zeit dringend angesagt.

Der zeitaktuelle Versuch interessierter Kreise, auf islamischen Quellen basierende Islamkritik zu pathologisieren, gar zu kriminalisieren, entspricht zwar dem islamischen Kritikverbot, widerspricht jedoch jeglichem freiheitlich-demokratischen Denken und ist somit gegen die Freiheitsrechte des Menschen gerichtet.

Gleichsam stellvertretend für viele andere Stimmen kommen in diesen Ausführungen Protagonisten der Islamkritik aus der Geschichte und unserer Gegenwart in den Blick. Sie werden  in der heutigen Islamdiskussion entweder weithin überhört oder gänzlich ausgeblendet. Ganz  offensichtlich stehen sie auch konträr  zur derzeitigen theologischen und gesellschaftspolitischen Kursbestimmung von Kirche und Staat hinsichtlich  der Islamproblematik.

Abschnitt I:  DER RELIGIONSGESCHICHTLICHE  HINTERGUND DER ISLAMKRITIK

Mohammed, geb. zwischen 570 u. 573 – 632, gilt im Islam als Prophet und Gesandter Allahs. Als Religionsstifter des Islams hat er ein eindeutiges Vermächtnis hinterlassen:

▪ die Erweiterung des islamisch-politischen Machtbereiches,

▪ die Reduzierung der Nichtmuslime  und

▪ die Vergrößerung des Dar al-Islam (= „Haus des Islam“) mit der Herrschaft der     Muslime in der Anwendung des islamischen Rechts.

Die gesamte Entwicklung des Islams seit dem 7. Jahrhundert  kann somit als eine nahezu kontinuierliche, die Jahrhunderte umfassende Geschichte der Expansionen und Eroberungen, der Unterwerfung und Erpressung bezeichnet werden. Sie stellt sich weithin dar als eine Geschichte der Gewalt- und Willkürherrschaft – schwunghafte Handelsbeziehungen mit eingeschlossen.  Dabei liefert die Geschichte zugleich den Beweis: Wo der Islam Fuß gefasst und schließlich  Dominanz erreicht hat, sind alle anderen Religionen allmählich in den Hintergrund getreten bzw. ganz verschwunden. Ausnahmen bestätigen diese Regel – wie  etwa die Spanien-Okkupation von  710–1492.

So wurden ursprünglich christlich geprägte Länder und Regionen in Afrika und Europa z. T.  völlig entchristianisiert und islamisch dominiert. Im Zeitraum von nahezu 1000 Jahren ( 710-1683) hat der Islam immer wieder gegen Europa angekämpft, nicht mit den Waffen des Geistes, sondern mit den Mitteln kriegerischer Invasion und Eroberung. In Teilen Asiens mussten u. a. auch Angehörige der buddhistischen und der hinduistischen Religion  entsprechend  leidvolle Verdrängungsprozesse erdulden.

Keineswegs verwunderlich ist deshalb auch die z. T. heftige Islam-Kritik, die nahezu ununterbrochen in den Jahrhunderten widerhallt. Es ist  die Kritik  an dieser im Koran grundgelegten aggressiven religiös-ideologischen Denk- und Verhaltensweise  insbesondere bei jenen islamischen Glaubensrichtungen, die zahlenmäßig weit  überwiegend und zugleich auch eindeutig bestimmend sind wie die untereinander zutiefst zerstrittenen Sunniten und Schiiten.

Die Herausforderungen  durch die   Auseinandersetzungen zwischen dem eroberungsdürstigen Islam und dem ständig bedrohten  Christentum seit  dem 8. Jahrhundert hatten  Auswirkungen auf alle Ebenen der Lebenspraxis der Menschen in Europa.  Dabei äußerte  sich die Antwort des christlich geprägten Abendlandes auf die islamischen Massaker,  Invasionen und Eroberungen im Wesentlichen in folgenden drei recht unterschiedlichen Reaktionen:

  1. in der argumentativen theologischliterarischen Auseinandersetzung (Koran-Übersetzung, Traktate, apologetisch-polemische  Streitschriften),
  2. in der bewaffneten Auseinandersetzung (u. a. Kreuzzugsbewegung, Reconquista, Tour und Poitiers, Wien, Lepanto) ,
  3. im Versuch der Missionierung (z. B. Franz v. Assisi).

Zu jenen, die in die ersten theologisch-literarische Auseinandersetzungen mit dem Islam  eingebunden war, zählt  der heilige Johannes von Damaskus  (650-749). Ende des 7. Jahrhunderts musste er mit seiner Familie wegen der Christenverfolgung durch den Islam seine  Heimat verlassen. Für ihn ist der Islam keine eigenständige Religion, sondern eine Häresie, Mohammed kein echter Prophet und seine Offenbarung ein Phantasieprodukt. Er wird als Kirchenvater sowie als   Kirchenlehrer  verehrt.

Im 11. Jahrhundert ließ Petrus Venerabilis, Abt von Cluny, den Koran ins Lateinische übersetzen. Im Islam sah er ein tödliches Virus, das bereits den halben Erdkreis infiziert habe. Die Vorstellung von offiziellen  Gesprächen zwischen den Religionen mit dem Ziel der Friedensstiftung wurde zwar geäußert,  jedoch nie realisiert (vgl. dazu insbesondere Kardinal Nikolaus  v. Kues, 1401-1464). Zu jener Zeit sprach man nicht von „Islam“, sondern von den „Heiden“. Die Anhänger des Propheten wurden  auch „Mahometisten“, „Muselmanen“, „Ismaelitae“,  „Sarazenen“,  sowie „Türken“ genannt. (Die heute gelegentlich  noch verwendete Bezeichnung „Mohammedaner“ wird von Muslimen im deutschen Sprachraum gewöhnlich abgelehnt.)

Abschnitt II:   HINWEISE ZU DIESER DARSTELLUNG

Die hier vorliegende  Darstellung kann einen nur sehr begrenzten Einblick geben in diese geistigen Auseinandersetzung mit dem Islam ,  in die kritisch-kontroverse Beleuchtung der Religion Mohammeds über die Jahrhunderte hinweg durch z.T. bedeutende Persönlichkeiten. Mit der Fragestellung „Welche Sichtweisen haben sie auf den Islam?“  sollen sie  hier in (auch indirekten) Zitaten zu Wort kommen.

So in Abschnitt III: Thomas v. Aquin für den Katholizismus, Martin Luther für den Protestantismus sowie Karl Marx und Max Weber für den nichtreligiösen Bereich. Aus unserer Zeit werden sodann in Abschnitt IV einige kritische Stimmen zum Islam aus dem katholischen und orthodoxen  Bereich zitiert , sodann in Abschnitt V  islamkritische Äußerungen von Muslimen und Exmuslimen mit ihrem jeweils persönlichen Erfahrungs- und auch Leidenshintergrund. Im letzten Abschnitt VI   dieses Berichtes sollen themenbezogene Fragen  zur weiterführenden Diskussion bzw. zur Beschäftigung mit der Thematik   anregen. Die Stimmen der Kritik am Islam äußern sich vereinzelt auch in polemisch-scharfen Worten, selten – wie bei Martin Luther –  klingt  auch eine gewisse Anerkennung auf.

Gleichsam in  einem vorausgehenden Resümee werden , auch um einen schnellen Überblick zu ermöglichen,  unter dem Stichwort „Probleme“  die Schwerpunktaussagen der jeweiligen  Zitate/Ausführungen  stichwortartig notiert.  In der Gesamtschau dieser Schwerpunktaussagen,  gebildet aus historischen und zeitgenössischen Äußerungen ,   spiegelt sich zumindest ansatzhaft  die große Palette der heutigen Islamkritik.

Abschnitt III:   ISLAM-KRITIK HISTORISCHER PERSÖNLICHKEITEN

  1. THOMAS v. AQUIN, 1224-1274, Dominikaner, Theologe, Philosoph, Universalgelehrter , bedeutendster Denker des Mittelalters, Heiligsprechung 1323.

Eines seiner Hauptwerke: Summa contra gentiles ( Summe gegen die Heiden = auch Anhänger Mohammeds)

  Probleme:   Islam:  eine Sekte (1+4) –   Die Unzivilisiertheit des Islams (2) – Keine Trennung von Religion und Staat (3) – Übersteigerung des Sexuellen (3+4) Sendungsauftrag Mohammeds unter Einsatz von Waffen (5) –  Gewalt bereits am historischen Anfang (5) – Die Brutalität der  ungebildeten Anhänger (6)  –   Der Zwang zur Annahme des muslimischen Glaubens (6) – Die  Verfälschung der biblischen Zeugnisse durch Lügengeschichten (7) – Mohammeds  Verbot der Bibellektüre: Gefahr der Aufdeckung von Lügen (8) 

 ▪ (1) Nach Thomas von Aquin ist der Islam „eine Sekte unzivilisierter,  in echt religiösen Dingen völlig inkompetenter Wüstenbewohner. Dadurch unterscheide er sich vom Christentum, das aus einer hochstehenden religiösen Kultur, dem Judentum, geboren sei“. (David Berger, Thomas von Aquin. Leuchtturm des Abendlandes, Bad Schussenried 2019, S. 181)

 

▪ (2)  Diese Unzivilisiertheit weiß nach Thomas nicht um die klare Unterscheidung von … Säkularem und Religiösem, …von Staat und Kirche …  Deshalb ist es auch völlig unsinnig, einen politischen Islam von einem unpolitischen Islam zu unterscheiden. Der Islam ist politisch oder er ist es nicht. “ ( Ebd., S 182)

▪ (3)  „Diese zutiefst verweltlichte, durch und durch politische Einstellung des Islam zeigt sich in dessen  Hypertrophierung des Sexuellen. “ ( Ebd.)

▪ (4) Thomas v. A.: „Mohammed hat den Menschen sexuelle Vergnügungen versprochen, zu denen uns die Fleischeslust antreibt. Damit hat er sie zu seiner Sekte verführt … So ließ er der sinnlichen Begierde freien Lauf. Wie zu erwarten, waren es nach solchen Vergnügungen dürstende Männer, die ihm dabei folgten.“  (Ebd.)

▪ (5) Thomas v. A.: „Im Gegenteil sagte Mohammed, dass er mit der Macht seiner Waffen gesandt wurde – und das sind Zeichen, an denen es nicht einmal Räubern und Tyrannen mangelt.“ (Ebd., S. 183)

▪ (6) Thomas v. A.: „Mohammed sind  von Anfang an keine Gelehrten, keine in den göttlichen und menschlichen Dingen unterrichtete Menschen gefolgt. Diejenigen, die an ihn glaubten, waren brutale Männer und Wüstenwanderer, die absolut keine Ahnung von irgendwelchen göttlichen Lehren hatten. Durch ihre große Zahl zwang Mohammed mit der Macht seiner Waffen andere gewaltsam ihm zu folgen.“ (Ebd.)

▪ (7) Nach Thomas v. A.  „ verfälscht“ Mohammed „fast alle Zeugnisse des Alten und Neuen Testaments, indem er seine eigenen Lügengeschichten daraus macht. Das kann jeder erkennen, der seine Lehre untersucht.“  (Ebd.)

▪ (8) Thomas v. A.:  Für Mohammed war es „von daher eine gewitzte Entscheidung, seinen Anhängern zu verbieten, das Alte Testament und das Neue Testament zu lesen. Sonst hätten ihn diese Bücher der Fälschung überführt.“  (Ebd.)

  1. MARTIN LUTHER, 1483 – 1546, zunächst Augustinermönch, Theologieprofessor, dann Reformator, Verfasser mehrer „Türkenschriften“ (hauptsächliche Quelle: Nikolaus Kues)

Der sprachlichen Verständlichkeit wegen werden hier nur vereinzelt Zitate von  Martin Luther notiert. Seine  Aussagen werden hier primär in Form von indirekten Zitaten wiedergegeben und  sind (über Internet) folgender Veröffentlichung entnommen:  Reformation und Islam. Ein Impulspapier der Konferenz für Islamfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Juni 2016.

Probleme: Wegen Türkengefahr ( = Islamgefahr): Buße, Gebet,  Besinnung auf wahres Evangelium  (1) – Warnung vor dem Islam (1+2) – Beeindruckende Elemente im Islam, doch alles gefährliches Blendwerk (2) – Islam als Ketzerei/Irrlehren (2+3+6) – Koran: Verzerrungen / Lügen (3+4-6) –Verfälschung der zentralen christlichen Wahrheiten im Koran (4) –  Darin zweifelhaftes Verhältnis zur Gewalt (4) – Empfehlung zur Koran-Lektüre (5) –  Muslime: Feinde der Christen (6) – Tributpflicht und Gehorsam (=Unterwerfung) als Los der Christen (6)

▪ (1) „Aufgabe der Christen sei es … Buße zu tun, zu beten und sich auf das wahre Evangelium zu besinnen. Nur auf diese Weise könne der Türkengefahr ernstlich begegnet werden …  Der Türke sei die Rute Gottes für die verlotterte Christenheit, eine letzte Prüfung, die es zu bestehen gelte.“

▪ (2) „Zwar wusste Luther durchaus von Elementen im Islam, die ihn beeindruckten: der strenge Monotheismus, das asketische Leben ihrer ´Priester´, ohne Wein und Saufen und Fressen, die Disziplin und Stille des Gebets, samt Geschlechtertrennung, ordentlicher Kleidung und Verschleierung der Frauen … . Doch das, so Luther, sei alles nur äußerlich, ein Blendwerk, vor dessen Wirkung sich der Christ in Acht zu nehmen habe. In der Sache und im Kern sei der Islam falsch, die ´Türken´ ehrten ´den teuffel an Gottes stat´“

▪ (3) „Der Christenglaube ist für ihn ohne jeden Zweifel der rechte Glaube, die Lehre des ´Mahmet´ eine schändliche Ketzerei.“

(4) „Im Koran möge vieles zunächst nach christlicher Lehre klingen, aber es fehle alles, was wichtig sei, oder es werde grotesk verzerrt: die Lehre von Christus, vom Sohn Gottes, von der Trinität, von der Sünde, vom Kreuz, von der Auferstehung, von der Vergebung allein aus Gnade, vom Gericht und vieles andere mehr. Darüber hinaus habe der Koran ein zweifelhaftes Verhältnis zur Gewalt, und er enthalte offenkundige Lügen.“

(5) Luther setzte „sich dafür ein, dass der Koran als Buch erschien. In einem Brief an den Rat der Stadt Basel aus dem Jahr 1542 ermutigte er die Ratsherren, den Druck des ´Alcoran´  … zu gestatten … Luther  begründete seine Haltung … .  Für ihn ist es ein Buch voller Lügen und Fabeln und allerlei Gräuel. Nichts könne ihnen daher mehr schaden als eine Veröffentlichung des aus seiner Sicht schändlichen ´Alcoran´, der viele Themen behandle, die der christliche Leser aus der Bibel kenne, allerdings in grotesker Verzerrung. Es sei … als habe der Teufel alle Irrlehren, die in der Geschichte des Christentums aufgetreten seien, versammelt und auf einen Haufen geworfen“.

(6) So „große Feinde der Christen sie auch sind, sie lassen (jeden), der es will, an Christus glauben und verlangen (bloß) leiblichen Zins und Gehorsam von den Christen.“

  1. KARL MARX (1818-1883), Philosoph, einflussreichster Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus,  ­Protagonist der Arbeiterbewegung  –  Religions – und Kapitalismuskritiker     

Probleme: Dualisierung von Welt und Mensch – Zustand permanenter Feindschaft zwischen „Gläubigen“ und „Ungläubigen“ – Gewalt – Heiliger Krieg

„Der Koran und die auf ihm fußende muselmanische Gesetzgebung reduzieren Geographie und Ethnographie der verschiedenen Völker auf die einfache und bequeme Zweiteilung in Gläubige und Ungläubige. Der Ungläubige ist ‚harby‘, d. h. der Feind. Der Islam achtet die Nation der Ungläubigen und schafft einen Zustand permanenter Feindschaft zwischen Muselmanen und Ungläubigen. In diesem Sinne waren die Seeräuberschiffe der Berberstaaten die heilige Flotte des Islam.“

(Karl Marx, Die Kriegserklärung. Zur Geschichte der orientalischen Frage, in: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke, Band 10, Berlin 1961, S. 170)

  1. MAX WEBER (1864-1920), Nationalökonom, Soziologe mit großen Einfluss insbesondere auf die Wirtschafts-, Herrschafts- und  Religionssoziologie 

Probleme: Heiliger Krieg als religiöses Gebot zur Bekehrung „Ungläubiger“ (1) –  Tributpflicht (1) – Herrenreligion (1) –  Dominanzstreben (1)  –  Die Frömmsten als die Reichsten (Kriegsbeute) (1) – Sklaverei (2) –- Polygamie und  Frauenverachtung (2) – Ritualismus (2)  –  Bescheidene ethische Anforderungen (2) – Viele Merkmale des Feudalismus (2+1)

▪ (1) Auch galt das  „religiöse Gebot des heiligen Krieges nicht in erster Linie … Bekehrungszwecken, vielmehr: bis… der Islam der an sozialem Prestige in dieser Welt Erster gegenüber Tributpflichtigen anderer Religionen sein wird. Nicht nur dies alles in Verbindung mit der Bedeutung der Kriegsbeute … stempelte ihn zur Herrenreligion, sondern auch die letzten Elemente seiner Wirtschaftsethik sind rein feudal. Gerade die Frömmsten schon der ersten Generation waren die Reichsten …

▪ (2) Die Selbstverständlichkeit der Sklaverei und der Hörigkeit, die Polygamie und die Art der Frauenverachtung und -domestikation, der vorwiegend ritualistische Charakter der religiösen Pflichten, verbunden mit großer Einfachheit der hierher gehörenden Ansprüche und noch größere Bescheidenheit in den ethischen Anforderungen sind ebenso viele Merkmale spezifisch ständischen feudalen Geistes.“

(Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie, 5. Auflage, Tübingen 1980, S. 375 f.)

Abschnitt IV:   KIRCHLICHE ISLAM-KRITIK HEUTE

Die  christlichen Kirchen unserer Tage haben trotz der Fülle auch institutionalisierter Dialogveranstaltungen jahrelang bis auf den heutigen Tag weithin versäumt, die mit dem Islam verbundenen  zahlreichen Problemfragen kritisch, ohne Beschönigung und Leisetreterei  und ohne falsches Toleranzverständnis konsequent anzugehen. Sie haben (mit anderen gesellschaftlichen Verantwortungsträgern) dabei die Erfahrung übersehen: Wer Probleme ausblendet, vertieft sie und schafft zusätzlich neue. Dazu kommt die  Erfahrung von Elias Basileo zum Verhalten von Muslimen bei Diskussionen über den Islam,  die der Verfasser dieses Artikels aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann:

▪ „Wenn man die grundlegenden Unterschiede des Islams gegenüber den abendländischen Religionen mit Muslimen… diskutiert, stellt man … eine unerhörte Aggressivität und eine unbeschreibliche religiöse Intoleranz fest. Dieses Verhalten erklärt sich dadurch, dass es per se verboten ist, den Islam zu kritisieren. Jede, selbst konstruktive Kritik gegen den Islam, wird negativ bewertet.“

(Elias Basileo, Zeitzeugen der Christenverfolgung. Sukzessives Verschwinden des Christentums in den islamisch geprägten Staaten, Bad Schussenried 2014, S. 73)

Nur vereinzelte Stimmen im Raum der christlichen Kirchen warnen vor dem Islam, darunter auch Kirchenführer aus  Ländern des Nahen Ostens sowie aus Osteuropa, die auf unterschiedliche Weise erfahrungsgeprüft sind. Fünf kirchliche Vertreter aus Ost und West kommen hier zu Wort.

  1. 1. GYULA MARFI, 1943, Erzbischof von Budapest

 Probleme: Das Bild von den Wölfen und Schafen (1) – Gründe für die Masseneinwanderung nach Europa (1) – Eroberungswille der Muslime (1) –  Migrationsdruck: Überbevölkerung, Armut oder Krieg nachrangig (1) –  Unterwerfungsideologie (2) –  Islam als Religion und zugleich als  ein geschlossenes politisches und ideologisches Herrschaftssystem (2) – Eroberung Europas begünstigt durch Kinderlosigkeit sowie  durch das geistige und soziologische Vakuum (2)  – Islamisches Ziel: Eroberung Europas und der Welt (2) – Gefahr für Freiheit und Gleichheit (2) – Aufforderung zur finanzierten Auswanderung nach Europa (3)  – Finanzierung auch von Moscheen durch arabische Banken/Staaten (3) – Multinationale Unternehmen: Suche nach Arbeitssklaven (3)

 ▪ (1) „Wir wollen den Wölfen nichts Schlechtes, da auch sie Geschöpfe Gottes sind, aber wir lassen sie deshalb doch nicht unter die Schafe“. Es sei kein Zufall, dass es diesen ´enormen Migrationsdruck´ auf Europa gibt. „Auch der Eroberungswillen von Seiten der Muslime kann dabei eine Rolle spielen, aber auch die großen Mächte unterstützen ihn“. Der Migrationsdruck auf Europa habe nicht vordringlich die Gründe, „die man uns glauben machen will“, sondern „ganz spezifische Zwecke: Wer nur von den angeblichen Gründen spricht, der lügt. Überbevölkerung, Armut oder Krieg spielen nur eine zweit- oder drittrangige Rolle …“

▪ (2) „In der Scharia können wir lesen, dass die ganze Welt dem Dar al-Islam zu unterwerfen ist. Das steht so geschrieben, die Muslime haben das auswendig zu lernen, sie haben nicht darüber zu diskutieren, schon gar nicht dürfen sie diesen Auftrag in Frage stellen. Sie haben einfach zu tun, was geschrieben steht. Derzeit ist ihr Ziel die Eroberung Europas.“ Begünstigt werde das durch die Kinderlosigkeit Europas und durch das geistige und soziologische Vakuum, das in Europa entstanden ist. „Der Islam ist nicht nur eine Religion. Er ist ein totalitäres System, ein geschlossenes politisches und ideologisches Herrschaftssystem.“ Wenn Europa Teil des Dar al-Islam werden sollte, und darauf laufe derzeit alles hinaus, dann „hört Europa auf zu existieren, dann können wir die Freiheit und die Gleichheit vergessen“. Das sollten die europäischen Regierenden bedenken und jeder einzelne Europäer.

▪ (3) „Die Einwanderung wird, wie man weiß, von den islamisch-arabischen Banken unterstützt. Islamisch-arabische Staaten wollen Moscheen in Europa bauen. Dieselben Staaten lassen die Migranten nicht nach Katar, Saudi-Arabien oder in die Vereinigten Arabischen Emirate. Sie geben ihnen aber Geld und fordern sie auf, nach Europa, zu uns zu wandern …. Die multinationalen Unternehmen brauchen aus wirtschaftlichen Gründen Arbeits- und Konsumkraft, mit anderen Worten, sie brauchen moderne Sklaven.“(kath info, 23.7.2016)

  1. RAYMOND LEO BURK, geb.1943, US-amerikanischer Kardinal, ehem. Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur im Vatikan

Probleme: Islamisches Konzept der Weltbeherrschung  – Religiöse Pflicht zur Beherrschung eines Landes bei MehrheitsgewinnDie Wichtigkeit der Kenntnis der radikalen Unterschiede zwischen Islam und Christentum – Berechtigte Ängste aus der Kenntnis des Islams  

▪ „Es besteht kein Zweifel, dass der Islam die Welt beherrschen will. Sobald die Muslime zur Mehrheit werden, egal in welchem Land, haben sie die religiöse Pflicht, dieses Land zu beherrschen …  Es ist wichtig, dass die Christen sich der radikalen Unterschiede zwischen dem Islam und dem Christentum bewusst werden, was das Gottesbild, das Gewissen usw. betrifft. Wer den Islam wirklich kennt, versteht auch, warum ihn die Kirche fürchten sollte.“(kath info, 26.7.2016)

  1. DIONYSIUS ISA GÜRBUZ,geb. 1964 in der  Türkei, Erzbischof, syrisch-orthodoxer Patriarchalvikar der Diözese Schweiz  und  Österreich   

Probleme: Die Ereignisse im Nahen Osten: Wiederholung in Europa –  Schnelles Wachstum der Anzahl kinderreicher Muslime – Mehrheit in Europa: Machtübernahme  – Misstrauen wegen islamischer Geschichte –  Die jahrhundertelange Verfolgungsgeschichte des Islams als Warnung – Einfluss islamischer Staaten – Moscheen in Europa: Anfänge der islamischen Missionierung

▪ „Was heute im Nahen Osten ­geschieht, wird auch hier in Europa passieren. In 20, 30 Jahren werde es in Europa eine muslimische Mehrheit geben. Die Hälfte der europäischen Frauen wird dann einen Hijab tragen. Die 1300 Jahre lange Geschichte der Verfolgung sollte die nichtmuslimische Welt lehren, Muslimen nicht zu trauen.“ In den vom wahabitischen Saudiarabien und in den vom türkischen Religionsministerium Diyanet eingerichteten DITIB-Moscheen sieht er die Anfänge der islamischen Missionierung Europas.

http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/was-heute-im-nahen-osten-gesc… 13.4.16

  1. KURT KOCH, geb. 1950, Schweizer Theologieprofessor, Kardinal, vatikanischer „Ökumene- Minister“    

Probleme: Bejahung der Hilfen für das Glaubensleben der Muslime – Die in islamischen Ländern nicht vorhandene Reziprozität – Keine Glaubwürdigkeit (auch von hiesigen  Vertretern der Kirchen, der Politiker, der muslimischen Verbände) ohne Einsatz für Gegenseitigkeit in islamischen Ländern – Die Notwendigkeit des (staatlichen und kirchlichen) Pochens auf Gegenseitigkeit (bei islamischen Institutionen/Staaten)

▪ „Es ist richtig, dass man den Muslimen hilft, das Leben ihres Glaubens in unseren demokratischen Gesellschaften zu ermöglichen. Was ich etwas vermisse ist dies, dass man nicht ebenso klar von islamischen Ländern ein gleiches Verhalten gegenüber den Christen einfordert. Man kann sich nur glaubwürdig für die Errichtung von islamischen Institutionen in unseren westlichen Gesellschaften stark machen, wenn man sich zugleich dafür einsetzt, dass beispielsweise die griechisch-orthodoxe Hochschule auf der Insel Chalki in der Türkei wieder geöffnet werden kann. Man müsste hier noch mehr auf Gegenseitigkeit bestehen.“

(Keine Quellenangabe möglich)

  1. HANS KÜNG,  geb. 1928,  emeritierter kath. Theologie-Professor  und Autor, Mitbegründer der Stiftung Weltethos – (keineswegs als „islamophob“ bekannt!)

Probleme:  Der vom Ursprung her kämpferische Charakter des Islams im Gegensatz zum Christentum (1+2) –  Krieg als Mittel der Politik (1) – Heiliger Krieg: von größter Bedeutung, war niemals Verteidigungskrieg (2)– Sebstverursachter Niedergang des Islams, falsche Schuldzuweisung (3) – Blockade der Entwicklung im Bereich von Wissenschaft und Technik durch vernunfts-und freiheitsfeindliche islamische Philosophie und Theologie (3)

▪ (1) „Während die Jünger Jesu von Botschaft, Verhalten und Geschick ihres Messias her auf Gewaltlosigkeit verpflichtet sind, so die Nachfolger des Propheten Muhammad von vornherein, falls nötig, auf eine kämpferische Auseinandersetzung, die auch Gewaltanwendung nicht scheut. Der Krieg als Mittel der Politik wird bejaht …

(Hans Küng, Der Islam, Geschichte, Gegenwart, Zukunft, München, Zürich, 3. Auflage 2004, S. 710 )

▪ (2) So lässt sich kaum in Abrede stellen, dass der Islam vom Ursprung her einen kämpferischen Charakter hat … Das von Muslimen häufig vorgebrachte apologetische Argument, der bewaffnete gihad beziehe sich nur auf Verteidigungskriege, lässt sich freilich nicht aufrechterhalten. Dagegen sprechen allein schon die Zeugnisse der islamischen Chronistik, die belegen, wie der gihad politisch-militärisch von größter Bedeutung war.“

(Ebd. S. 711)

▪ (3) „Es waren … nicht, wie Muslime lange Zeit meinten, nur äußere Kräfte, Kreuzzuge, Mongoleninvasionen, Kolonialismus, die den Niedergang des Islam im Spätmittelalter zur Folge hatten. Es war wesentlich ein Austrocknen von innen und der Sieg einer vernunft- und freiheitsfeindlichen Orthodoxie über Philosophie und Theologie, die … die Entwicklung einer modernen Wissenschaft und Technik im Bereich des Islam grundlegend blockierte.“

(Ebd., S. 478 f.)

Abschnitt V:   ISLAM-KRITIK VON MUSLIMEN UND EXMULIMEN  

Bezeichnenderweise werden auch muslimische Reformer, ehemalige Muslime bzw. Dissidenten wie beispielsweise  die Publizisten Hamed Abdel- Samad, Saleem Ahmed, Seyran Ates, Ayaan Hirsi Ali, Sabatina James, Necla Kelek, Bassam Tibi und andere mit ihrer innerislamischen Kritik nicht nur von islamischer Seite entweder einfach ignoriert oder sogar als „Störenfriede im Dialog“, auch  als „Verräter“ abqualifiziert. Einige von ihnen werden auch in unserm Land bedroht. Sie  sind im Opferschutz und müssen um ihr Leben fürchten. Müssten da nicht schon aus diesem Grunde bei den politischen Verantwortungsträgern, aber auch bei den Kirchen längst alle Alarmglocken schrillen?

In diesem Abschnitt werden zunächst Aussagen  einiger namentlich bekannter (Ex-)Muslime zitiert  und am Ende die aufrüttelnden, überraschend selbstkritischen Worte des derzeitigen ägyptischen Staatspräsidenten al- Sisi.

  1. HAMED ABDEL-SAMAD, geb. 1972, Sohn eines Imams, ehemaliger Muslimbruder, Exmuslim, deutsch-ägyptischer Politologe und Publizist, von einer Todes-Fatwa bedroht, Polizeischutz     

Probleme:   Islamisches Gewaltpotential in der gesamten Welt (1) – Die Unmöglichkeit der  Trennung von Islam und Islamismus (1) – Die Begründung des Dschihads-Prinzips in der Biographie Mohammeds  und in islamischen Schriften (1) – Im Koran: Hetze gegen Ungläubige und islamische Weltherrschaft (1+2)  – Die Einheit von Religion und Staat im Islam (2) –  Kriegsführung aus Gründen des Machterhalts (2) –  Mohammeds Versprechen der Weltherrschaft (2) –  Die  Gültigkeit des Auftrags Allahs  zur Islamisierung der Welt auch in heutiger Zeit (2)

▪ (1) „Überall auf der Welt trifft man auf die gleiche Geisteshaltung und das gleiche Gewaltpotenzial unter radikalen Muslimen. Deshalb kann man das Phänomen Islamismus nicht vom Islam trennen, denn der Dschihad-Virus schöpft seine Sprengkraft aus der Lehre

und Geschichte des Islam. Das Konzept des Dschihad haben nicht moderne Islamisten erfunden, es stammt vom Propheten Mohammed. Der Universalitätsanspruch des Islam und die Hetze gegen Ungläubige sind nicht nur in den Schriften von Sayyid Qutb und Maududi

zu finden, sondern auch im Koran. Den Islam kann man nicht verstehen, ohne seinen politischen Kern zu begreifen  …“

(Abdel-Samad, Hamed, Der islamische Faschismus. Eine Analyse, München 2014, S. 127)

▪ (2) „Der Islam war schon wenige Jahre nach seiner Gründung politisch erfolgreich und errichtete bereits zu Lebzeiten des Propheten einen Staat. Mohammed führte Kriege zum Ausbau und zur Festigung seiner Macht und versprach den Muslimen die Weltherrschaft. Diese Kriege und das Streben nach der Islamisierung der Welt werden von vielen Muslimen heute als ein Auftrag Gottes verstanden, der auch 1400 Jahre nach dem Tod des Propheten erfüllt werden muss.”

  1. SABATINA JAMES, ( Pseudonym), geb. 1982, pakistanisch-österreichische Menschenrechtsaktivistin, Publizistin, nach Todesdrohung durch ihre muslimische Familie: Flucht, Konversion zum Katholizismus, heute Polizeischutz

Probleme: Gewaltaufrufe: immer und überall gültige Koran-Befehle (1) – Meinungsfreiheit  in Europa faktisch inexistent (2) –  Gefährdung der Freiheit der Islamkritiker (2)  – Die problematische Lebensweise Mohammeds und sein fragwürdiger Vorbildcharakter (3) – Koran und Mohammed kein Vorbild(3) – Heiliger Krieg: einer der wichtigesten Grundpfeiler des Islams (3) – Die Gewaltaffinität  Mohammeds und des Islams (3)

 ▪ (1) „Im Gegensatz zur Bibel sind Gewaltaufrufe im Koran meistens keine historischen Erzählungen. Bei einem Vergleich von Bibel und Koran wird vielmehr deutlich, dass die Gewaltaufrufe des Korans Befehle an alle Gläubigen sind, gestern wie heute. Ihre Gültigkei ist nicht aus einen bestimmten Zeitraum begrenzt, sondern besteht für alle Zeiten.“

(Sabatina James , Scharia in Deutschland. Wenn die Gesetze des Islam das Recht brechen, München 2015, S. 39)

▪ (2) „ Ich bin als Frau nach Europa, um hier meine Menschenrechte wahrnehmen zu können. Aber ich musste feststellen, dass es hier auch nicht mehr geht. Ich kann mich wie viele andere Islamkritiker nicht mehr frei bewegen in Deutschland. Und damit ist die Meinungsfreiheit faktisch nicht mehr existent.“

▪ (3) „Mohammed hat Gewalt gelehrt und praktiziert, hat zu Steinigungen von Ehebrecherinnen aufgerufen, zum Töten von Apostaten, hat sich ein kleines Mädchen zur Frau genommen. In dem Sinne kann Mohammed kein Vorbild sein. Und mit ihm auch der Koran nicht. Die Taten Mohammeds begründen den Dschihad und dieser ist einer der wichtigsten  Grundpfeiler des Islams. Der Auftrag zum Dschihad ist ein Auftrag Mohammeds. Wenn Gewalt nichts mit dem Islam zu tun hat, dann hat Mohammed nichts mit dem Islam zu tun.“

  1. NECLA KELEK, Dr. phil., geb. 1957, türkischstämmige Soziologin, Publizistin, Frauenrechtlerin  

Probleme:  Von Mohammed selbst  eingestandene Widersprüche  im Koran (1)Beliebige und interessensgeleitete Auslegung des Korans (1) –  Kein Recht auf Fragen, Kritik und Zweifel (2)  – Zweifel als Gotteslästerung (2) –  Fehlerlosigkeit des Islams (2) – Islamischer Anspruch:  Muslimsein ist wahres  Menschsein (3)  – Bei Austritt aus Islam (Apostasie): Lebensgefahr (3) –  Islamische Hitler-Verehrung: Hitler als Heilsbringer (4)  – Die Notwendigkeit zur Auseinandersetzung der Muslime mit ihrer eigenen Tätergeschichte (5)  –  Kein Leugnen der historischen Fakten möglich (5)    

▪  (1) „Dass Widersprüche im Koran bestehen, wird auch von Mohammed eingestanden. Es stehe ihm aber nicht zu, sagt er, dies zu ändern; er gäbe nur wieder, was ihm geoffenbart worden sei. Diese Sowohl-als auch-Argumentation erlaubt den Islamgelehrten bis heute, den Koran mal wörtlich, mal im historischen Kontext, mal dem Sinn nach, auf jeden Fall aber ganz nach Belieben oder Interesse zu deuten.“

(Necla Kelek, Himmelsreise – Mein Streit mit den Wächtern des Islam, München 2011, S. 58)

▪ (2) Als Muslim und erst recht als Ungläubiger habe man kein Recht, „die göttliche Ordnung infrage zu stellen. Man hat auch kein Recht, überhaupt Fragen zu stellen. Kritische Fragen zu stellen bedeutet zu zweifeln. Und Zweifel ist Gotteslästerung. Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan gebrauchte in diesem Sinne in einem Interview die Formel: ‚Unsere Religion ist ohne Fehler‘.“ (Ebd., S. 60)

 ▪ (3) „Der Mensch wird als Muslim geboren, wenn nicht, macht ihm der Islam das Angebot diesen menschlichen Makel durch Übertritt zu tilgen. Jedes Kind mit einem muslimischen Vater ist nach islamischem Brauch per Geburt Muslim, denn Muslim sein ist in den Augen der Gläubigen die natürliche Form des Menschseins. Austreten kann man aus dieser Religion nicht, es sei denn, man nimmt den Tod mit anschließender Höllenfahrt in Kauf.“

▪ (4) „In Hitler fanden die arabischen Muslime einen aufgeschlossenen Partner. Die Hakenkreuzfahne wurde in den palästinensischen Gebieten populär und Hitler von Kairo bis Bagdad als Heilsbringer verehrt. Manche hielten ihn gar für den verborgenen 12. Imam, den „Mahdi“ (Erlöser).“ (Ebd. S. 266)

▪ „Alle Deutschen, nicht nur die Nazis, haben sich mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinandersetzen müssen. Sie mussten sich erinnern und der Schuldfrage stellen, mussten lernen, zu trauern und anzunehmen, was in ihrem Namen geschehen war. Anders wird es auch für die Muslime nicht gehen. Sie müssen sich mit der Tätergeschichte des Islam auseinandersetzen, denn sie können nicht verleugnen, was gestern und heute im Namen ihrer Religion geschieht.“ (Tageszeitung Die Welt , 20.1.2015)

  1. ABDEL FATTAH AL-SISI, geb. 1954, Muslim, umstrittener ägyptischer Staatspräsident, in einer dramatisch-selbstkritischen Rede vor 600 religiösen Führern und Koranstudenten in der Azhar-Universität Kairo im Jahre 2015

Probleme: Der Zorn der Welt über heilig erklärte islamische „Texte und Ideen“ (1)  – Islam: keine friedfertige und tolerante, sondern eine gewaltlegitimierende

Religion (1)  – Die weltweite Wahrnehmung  des islamischen  Gewaltpotentials als Realität mit hohem Bedrohungsgrad (1)  – Selbstzerstörung des Islams (1) –Islam als Quelle der Angst (2) – Die dringende Notwendigkeit einer religiösen Revolution (2)  – Die Erwartungen der Welt an die islamischen Verantwortungsträger (2)

▪ (1) „Das Werk der islamischen Texte und Ideen, die wir über Jahrhunderte als heilig erklärt haben, erzürnt die gesamte Welt …“ Im Bericht heißt es weiter, es „könne nicht sein, dass 1,6 Milliarden Muslime die restliche Weltbevölkerung töten wollen, nur um selbst leben zu können“. Al-Sisi stellt fest und fordert: „Die islamische Weltgemeinschaft (Umma) wird zerrissen und ist verloren – durch unsere eigenen Hände“.

( Tageszeitung  Die Welt, 6. 1. 2015)

▪ (2) Es „sei unfassbar, dass das, was die Muslime als ihr religiöses und heiliges Erbe betrachten, für sie selbst und den Rest der Welt als Quelle der Angst, der Gefahr des Mordens und der Zerstörung wahrgenommen wird. Unmöglich!“. Den anwesenden Rechtsgelehrten rief er  zu: „Wir brauchen eine religiöse Revolution. Und Ihr Imame seid dafür verantwortlich. Die ganze Welt wartet auf Ihren nächsten Schritt.“(Ebd.)

Abschnitt VI:   SCHLUSSWORT MIT FRAGESTELLUNGEN

Den Aussagen, die in dieser Darstellung unter dem Stichwort „Probleme“ notiert sind,  kann die Erkenntnis  entnommen werden:  Unabhängig von den jeweiligen Zeitumständen  sind die Probleme vergangener Jahrhunderte mit dem Islam im Wesentlichen auch die Probleme unserer Zeit. In der zeitgenössischen Islamkritik verdichten sich die menschenbezogenen Problemaussagen.   Aus der Gesamtschau aller Aussagen ergeben sich etwa folgende zwölf auch zur Diskussion anregende Fragen:

▪ Welche der hier von unterschiedlichsten Seiten geäußerten  islamkritischen Aussagen sind nachweislich als Falschaussagen zu qualifizieren?

▪  Wo finden sich   in dieser Darstellung Behauptungen zur islamischen Lehre und Geschichte sowie  zum Leben Mohammeds,  die im offensichtlichen Widerspruch stehen zu den islamischen Quellen wie Koran, Sunna, Hadithe und Fatwas?

▪ Welche Relevanz hat die Tatsache, dass die historischen islamkritischen  Schwerpunktaussagen grundsätzlich den zeitgenössischen inhaltlich gleichen?

▪ Inwieweit  sind die heutigen bedrückenden Erfahrungen von Nichtmuslimen in islamisch dominierten Ländern exakt die gleichen wie jene der Nichtmuslime vor 500, 1000 oder 1400 Jahren in entsprechenden  Lebenslagen , die gleichfalls von  Benachteiligung, Diskriminierung und Verfolgung gekennzeichnet waren?

▪ Inwiefern darf unsere  religionsplurale gesellschaftliche Situation maßgeblich dafür sein, dass schwerwiegende, vom Islam verursachte  Probleme im Blick auf das freie und gleichberechtigte  Leben und Zusammenleben der Menschen  bei uns allzu häufig einfach ausgeblendet werden?

▪ In welchen muslimisch geprägten Ländern  gibt es heute Benachteiligung, Diskriminierung und  Verfolgung von christlichen Minderheiten, und umgekehrt: In  welchen christlich geprägten Ländern gibt es Benachteiligung, Diskriminierung und Verfolgung von muslimischen Minderheiten?

▪ Welche Gründe sprechen dafür, dass die vielfach  Ängste und Sorgen evozierenden Prognosen über die muslimischen Gesellschaftsmehrheiten  im Europa der kommenden Jahrzehnte, fakten- und realitätsbezogen   bzw. lediglich pure Angstmacherei sind?

▪ Inwiefern gibt es angesichts der historischen  Erfahrungen mit der muslimischen Religion und den bekannten Planungen der 57 islamischen OIC-Staaten zur Islamisierung Europas  insbesondere für die politischen Verantwortungsträger  in den Staaten Europas gewichtige Gründe, mit größter  Aufmerksamkeit und Sorge die gesellschaftliche Entwicklung in den Ländern unseres Kontinents zu beobachten und entsprechend wirksame Vorkehrungen zu treffen?

▪ Inwiefern ist die Auffassung richtig, dass vom Islam weiterhin weltweit Gefahren ausgehen, solange die islamischen Autoritäten sich weigern, die im Koran und in der islamischen Lehre verankerten   gewaltaffinen Texte glaubhaft zu revidieren und die UN- Menschenrechtskonvention (1948)  als alleinige Grundlage der universellen Menschenrechte anzuerkennen?

▪ Warum wohl werden kontrovers-islamkritische Stimmen auch bekannter Persönlichkeiten der (Zeit-) Geschichte in den kirchlichen und stattlichen  Verlautbarungen allermeist ignoriert?

▪ In welchen Problemfeldern  hat sich –  etwa durch die interreligiösen Gespräche und staatlichen Konferenzen  – in den letzten Jahrzehnten eine positive Entwicklung    und spürbare Verbesserung zwischen Islam und Christentum,  zwischen Muslimen und Andersglaubenden/-denkenden  (auch in islamisch geprägten Ländern) abgezeichnet?

▪ Wo sind seitens der islamischen Theologie und der islamischen Autoritäten zumindest Ansätze zu erkennen zur Lösung der schwerwiegenden, in das Leben der Menschen massiv eingreifenden  Probleme, die alle auch in den obigen Zitaten /Ausführungen angesprochen wurden,  wie etwa:

∞ Die Dualisierung von Welt und Mensch ∞ Die Stellung der Frau ∞ Die Legitimation von Gewalt und Krieg durch den Koran ∞ Die Unveränderlichkeit des Korans ∞ Der problematische Vorbildcharakter von Mohammed ∞  Die Feindseligkeit gegen Christen ∞ Dschihad (= Heiliger Krieg) sowie ∞ Migration als Elemente islamischer  Glaubensverbreitung ∞ Die islamische Weltbeherrschungs- und Eroberungsideologie ∞ Vom Islam ausgehende Gefahren für Nichtmuslime  ∞ Die Trennung von Religion und Politik  ∞ Menschenrechte (Religions- und Meinungsfreiheit) ∞ Lüge ∞ Apostasie ∞ Gegenseitigkeit ∞ Sklaverei  ∞ Polygamie ∞ Kritikverbot ∞ Das Leugnen der islamischen Tätergeschichte?    

Alle  in dieser Auflistung  angezeigten Problemfelder,  die das individuelle Leben sowie das Zusammenleben vieler Menschen seitens der islamischen Religion tatsächlich oder potentiell belasten  und gefährden, bedürfen der unaufschiebbaren  Klärung seitens der zuständigen islamischen Autoritäten. Ist nicht auch die oben erwähnte islamkritische, mehr als  aufrüttelnde Rede des ägyptischen Staatspräsidenten vor wenigen Jahren  in Kairo wie in der Luft verpufft? Wege zur Lösung der hier genannten  Probleme zu finden,  muss auch im interreligiösen Dialog  um des Friedens und der Freiheit unter den Menschen willen oberste Priorität haben.

Dagegen ist der Diskurs mit dem Islam  über problembeladene biblische und  dogmatische Themen, die für das menschenwürdige Miteinander keine unmittelbare Bedeutung haben, völlig irrelevant. Solange die Fülle der  oben angedeuteten menschlichen Probleme mit ihren unterschiedlichen Aspekten  ungelöst bleibt, ist ein Diskurs dieser Art   zumindest zum heutigen Zeitpunkt nur als nachrangig zu bewerten.

Dazu zählen einige Themen, die auch in den hier zitierten kritischen Äußerungen artikuliert wurden, wie z. B.: Verzerrung, Verfälschung der biblischen Zeugnisse sowie der christlichen Botschaft, Widersprüche im Koran, auch  der Vorwurf der Irrlehren. Im Bereich dieser Themen sollte die bekannte Bemerkung des preußischen Königs Friedrich II. zur Handlungsorientierung  dienen: „Jeder soll nach seiner Facon selig werden.“

Die hier vorgelegte Darstellung  mit islamkritischen Aussagen weithin bekannter Persönlichkeiten der Geschichte und Gegenwart  könnte von bestimmter Seite her mit zeitspezifischen Etiketten wie  „Islamophobie“, Respektlosigkeit“, „Diskriminierung“, „Fremdenfeindlichkeit“,  „gehässige Verallgemeinerungen“, und „Rassismus“ bedacht werden. Zusätzlich  dürften auch die altbekannten personifizierten Titeleien   wie „Störenfried“, „Rassist“  usw.  kaum verschwiegen werden.  Es sind nahezu  20 an der Zahl.

Wer dazu neigt, möge zuvor sachlich fundierte  Gegenargumente zu diesen Ausführungen   auf den virtuellen Tisch legen und zugleich die oben formulierten Fragen sorgfältig beantworten.  Am besten mit dem aufgeschlagenen Koran (vgl. Martin Luther) und einem Geschichtsbuch daneben. Unter keinen Umständen sollte dabei noch eine ganz spezifische Veröffentlichung fehlen, nämlich eine  über die Diskriminierung  und Verfolgung von Christen und  Angehörigen weiterer Religionen sowie auch von Atheisten durch den Islam  –  allein in den ersten 20 Jahren des 21. Jahrhunderts.

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