Der Irak ist die Heimat vieler berühmter archäologischer Stätten. Das Land beherbergt allein fünf UNESCO-Weltkulturerbestätten: die assyrische Stadt Assur, die Zitadelle von Erbil, die Ruinen der Partherstadt Hatra, die antike Stadt Samarra und das Marschland (Al-Ahwar) mit den archäologischen Stätten von Uruk, Ur und Tell Eridu.
Während der Kriege und gewaltsamen Auseinandersetzungen im Irak der letzten drei Jahrzehnte wurden viele Kulturgüter zerstört, insbesondere nach der US-geführten Invasion im Jahre 2003. Im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg im Irak ab 2008, besonders aber mit Beginn der Offensive des sog. „Islamischen Staates” (IS) ab Januar 2014 und der Ausrufung des Kalifats am 29. Juni 2014, zerstörten militante Gruppen Moscheen, Kirchen, Schreine und archäologische Ausgrabungsstätten. So verwüsteten Kämpfer des IS im Mai 2015 die assyrischen Ruinenstädte Nimrud, Ninive und Assur. Die Zahl der Raubgrabungen nach und der Schmuggel von antiken Artefkakten stieg sprunghaft an. Wichtige und bis dahin unbekannte archäologische Funde gingen so unwiederbringlich verloren, bevor die Wissenschaft überhaupt Kenntnis von ihnen nehmen konnte.
Seit Oktober 2017 ist die zivile EU-Mission zur Reform des Sicherheitssektors im Irak (European Union Advisory Mission to Iraq, EUAM Iraq) im Irak stationiert und berät die irakische Regierung bei der Umsetzung der Reform des Sicherheitssektors. Die EUAM Iraq berät die Sicherheitsbehörden auch beim Schutz der irakischen archäologischen Stätten und Museen, um eine Behörden und Länder übergreifende Rettung des kulturellen Erbes des Zweistromlandes möglich zu machen.
DER SCHUTZ VON KULTURGÜTERN IM IRAK
Vortrag von Markus Ritter, Head of Mission EUAM Iraq
Dienstag, 8. Oktober 2019, 19–20 Uhr in Bonn
zur Ausstellung
VON MOSSUL NACH PALMYRA
Eine virtuelle Reise durch das Weltkulturerbe
bis 3. November in Bonn
bundeskunsthalle.de/virtuelle-reise
8 €/ermäßigt 5 €
Tickets sind erhältlich im Vorverkauf an der Kasse der Bundeskunsthalle oder über Bonnticket: https://bit.ly/2kDRgEj.