Durch gewaltsame Übergriffe der Polizei auf die rund 300 Teilnehmer einer Demonstration für LGBT-Rechte wurden am Abend des 11. Mai in Havanna mehrere Demonstranten verletzt. Mindestens sieben Teilnehmer wurden verhaftet. Bisher hatten nur Proteste der „Damen in Weiß“ oder der Bürgerrechtsbewegung UNPACU zu großen Polizeieinsätzen geführt, erklärt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).
Nach Auffassung der IGFM, die auf Kuba durch eine Sektion vertreten ist, fürchtet sich das kubanische Regime sogar vor einer verhältnismäßig kleinen Demonstration für die Rechte von sexuellen Minderheiten. Bereits im Vorfeld ließ die Regierung verlauten, dass die Demonstration von „konterrevolutionären Feinden“ aus Miami organisiert sei, die versuchen, das Thema LGBT-Rechte als Waffe gegen den kubanischen Staat zu instrumentalisieren.
Die Gegend um den Parque Central und des Paseo del Prado wimmelte nur so von Polizei und Staatssicherheit in Zivil, die „Friedhofsruhe herstellen sollten“, so die IGFM.
Ziel der Demonstranten war es, gegen die Absage der staatlich gelenkten Demonstration für LGBT-Rechte zu protestieren. Sie riefen „gleiche Rechte für Alle“ und „wir schaffen es trotzdem zu demonstrieren“ in Anspielung auf die Absage der offiziellen staatlich gelenkten Kundgebung.
Obwohl die Demonstrationsteilnehmer sich absolut friedlich verhielten, wurden sie nach wenigen 100 Metern gewaltsam gestoppt. Die kubanische Polizei verhaftete mehrere Teilnehmer, darunter die Bürgerrechtler Boris Gonzalez Arenas und Ariel Ruiz Urquiola, sowie LGBT-Aktivisten wie Oscar Casanella, Yasmany Sanchez, Yennia Risco und die Journalistin Iliana Hernandez. Oscar Casanella wurde von Polizisten verletzt, als er verhaftet wurde.