Der Anschlag in Christchurch hat weltweit Entsetzen und Trauer ausgelöst. Schon wenige Stunden nach der Tat wurde das entsetzliche Geschehen von einigen Politikern schamlos für ihre eigene politische Agenda missbraucht. Besonders tat sich auch hier wieder Sawsan Chebli hervor.
Aber auch die ARD ist in etwas versteckterer Version dabei, wenn die „Tagesschau“ im Hinblick auf das vor der Tat verbreitete Bekennerschreiben des Attentäters von einem „rechtsextremen Manifest“ spricht. Dushan Wegner hat das „Manifest“ mit der ihm eigenen Sorgfalt analysiert und kommt zu einem wesentlich zutreffenderen Ergebnis:
„Wer Zitate aus dem Manifest nutzt, um auf den politischen Gegner einzuschlagen und die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben, der vollendet ein Stück weit das eigentliche Werk des Mörders.“
Manifest strotzt nur so vor Öko-Faschismus
„Das Manifest der/s Christchurch-Terroristen ist eine Falle. Der Autor nennt sich »Ethno-Nationalist« und »Öko-Faschist« – zugleich. Er will zitiert werden und die Gesellschaft spalten. Zu viele springen über sein Stöckchen, ganz nach seinem Plan.“
Und weiter: „Wenn man das Manifest als authentisch betrachtet (was diverse Medien tun, mir ist bislang kein Widerspruch bekannt), dann ist der Terrorist von Christchurch ein rassistischer Anti-Demokrat, der politische Ziele mit Hilfe brutaler Gewalt durchsetzen will; zudem ist er einer, der genau versteht, wie politische Debatten im Empörungszeitalter funktionieren. Wer Zitate aus dem Manifest nutzt, um auf den politischen Gegner einzuschlagen und die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben, der vollendet ein Stück weit das eigentliche Werk des Mörders.
Der Text des angeblichen Manifests verschmilzt Ideologie mit »Rasse«, also Hautfarbe, eine gefährliche Denkweise, die leider auch in Europa zu finden ist. Der Autor erklärt, bereit zu sein, Menschenleben für Umweltschutz zu opfern – ist das ein Thema, das wir in Europa fürchten müssen? Muslime wurden laut Manifest als Anschlagsziel gewählt, weil sie angeblich besonders viele Kinder haben, und so laut Manifest den beiden Hauptzielen des/der Autoren im Wege stehen, der Bewahrung der »weißen Rasse« und dem Umweltschutz (»environment« findet sich 21 mal im Schriftstück).
Spaltung sorgt für Aufmerksamkeit
Der Autor des Manifests will spalten. Er will die Gesellschaft auseinanderreißen. Wenn die Gesellschaft diese Leute lässt, wird es ihm gelingen. (Unvorsichtige Medien könnten dem Terroristen beim Spalten helfen, denn Spaltung bringt Klicks. Zudem: Man wird Inhalte herausziehen, die gegen den politischen Gegner angewendet werden können, und die anderen ignorieren.)
Der Horror von Christchurch ist eine blutige Mahnung an zivilisierte Gesellschaften, niemals, wirklich niemals, Angst und Gewalt als Mittel politischer Auseinandersetzung zu akzeptieren, niemals Menschen physisch zu bekämpfen, weil man keine Argumente gegen ihre Ideen hat, weil man sie zu überzeugen versagte. Es ist besser, sich zurückzuziehen, als auch nur einen Finger wegen einer Idee zu erheben.
Der/die Täter hat/haben die Demokratie abgeschrieben und wollen die Gesellschaft spalten, bis hin zur offenen Gewalt – lassen wir es zu?“
Den ganzen Beitrag lesen Sie hier: DUSHAN WEGNER
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