(David Berger) Die polizeilich überwachte Schließung der Kirchen in Italien wegen des Corona-Virus erreicht heute ihren Höhepunkt in der kompletten Schließung von Petersplatz und Petersdom in Rom. Zahlreiche Gläubige fühlen sich dadurch vom Staat der Gnadenmittel der Kirche beraubt und sehen darin einen unangemessenen Eingriff in die Religionsfreiheit.
In Italien ist auch das kirchliche Leben vom Corona-Virus stark betroffen. Gerade wurde bekannt, dass seit heute sowohl der Petersplatz als auch der Petersdom für Touristen geschlossen worden sind, um die weitere Verbreitung des Coronavirus zu unterbinden.
Priester zelebrieren Messen ohne Gläubige
Bereits am vergangenen Sonntag hat es eine Anweisung der italienischen Bischofskonferenz gegeben, die – vorerst bis zum 3. April – alle öffentlichen Messfeiern untersagt. Das heißt, die Priester bringen das heilige Messopfer in den verschlossenen Kirchen ohne die Gläubigen dar.
Das wäre aus der Perspektive der katholischen Kirchenlehre (Dogmatik) kein Problem, da – etwas verallgemeinert ausgedrückt – der Wert der heiligen Messe nicht von den teilnehmenden Gläubigen abhängig ist.
Andererseits sind die italienischen Gläubigen über die Maßnahme dennoch erbost, da sie sich von staatlicher Seite der kirchlichen Gnadenmittel beraubt sehen – so ist eine Einhaltung der Sonntagspflicht, der Empfang der heiligen Sakramente der Eucharistie und der Buße (Beichtskarament) praktisch fast unmöglich: „Von einer Schande sprach der katholische Intellektuelle Roberto de Mattei bereits vor mehreren Tagen im Zusammenhang mit den Reaktionen von Bischöfen auf das Coronavirus, indem sie die Gläubigen der geistlichen Gnadenmittel berauben.“ – so katholisches.info.
Polizei überwacht Einhaltung
Besonderen Zorn erregt bei den gläubigen Katholiken in Italien, dass sie offensichtlich mit staatlicher Gewalt davon abgehalten werden, die heilige Messe zu besuchen: „Von einer neuen, westlichen „Religionspolizei“ ist in Italien die Rede. Polizisten stehen in manchen Städten vor den Kirchen, um zu verhindern, dass Gläubige während der Messe die Kirche betreten. Die Priester zelebrieren von den Bischöfen verordnet sine populo. Die Kirchentüren müssen während der Zelebration verschlossen sein.
Andrea Zambrano von „La Nuova Bussola Quotidiana“ berichtet Fälle aus den Provinzen Pavia, Brescia und Verona. Ein Priester wurde dabei erwischt, mit Gläubigen zelebriert zu haben, und angezeigt.Stößt vielen Gläubigen die Absage aller Messen durch die Bischöfe auf, erregt die Polizei vor den Kirchen erst recht den Zorn. Zambrano formuliert es in Anspielung auf die schismatische, regimehörige Patriotische Kirche in der Volksrepublik China, die Religionswächter im Iran und die Religionspolizei in Saudi-Arabien, aber auch auf da und dort auftretende nationalkirchliche Bestrebungen so: „Für jede patriotische Kirche gibt es eine Religionspolizei, die eingreift und über die Bestimmungen der Regierung zum Coronavirus noch hinausgeht.“ (Quelle).
„Kirche & Corona – Wie können wir hier nur vor der übernatürlichen Wirklichkeit kapitulieren?“
Ebenfalls skeptisch sieht die Maßnahmen der Schweizer Bischof Marian Eleganti, der fragt: „Kirche & Corona – Wie können wir hier nur vor der übernatürlichen Wirklichkeit kapitulieren?“
Die griechisch-orthodoxe Kirche weigert sich im Gegensatz zur römisch-katholischen auch nur eine kleine Änderung an Ritualen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus vorzunehmen: Sie will trotz der Gefahr durch das Sars-Cov-2-Virus die heilige Kommunion weiterhin mit einem Löffel (Hostie wird in konsekrierten Wein getaucht) spenden.
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