(Michael van Laack) Polizisten, die Geburtstagsfeiern oder freikirchliche Gottesdienste stürmen, sehen wir in diesen Tagen ja häufig. Aber all das begann schon viel früher. Dieser „Einzelfall“ – der schon ein paar Monate zurückliegt, in den Medien jedoch nur zur Belustigung vorkam – zeigt die ganze Grausamkeit des Systems, die von Beginn der Pandemie an vorhanden war. Die Polizei macht Dienst nach Vorschrift. Gestern, Heute, Morgen! Menschlichkeit ist auszublenden.
Schlimmstenfalls wird man dieses Drama noch als Beispiel dafür vorzeigen, dass der Schutz vulnerabler Gruppen besser funktioniert, als viele behaupten.
Zum Heulen. #Corona pic.twitter.com/Hg45mQ3gp3
— Dr. Maximilian Krah MdEP (@KrahMax) January 23, 2021
Corona-Restriktionen zerstören Beziehungen
Dass Seniorenheime sich bei der Polizei melden, wenn sie einen Bewohner vermissen, ist obligatorisch. Wir wissen natürlich nicht, wie lange die Dame schon abgängig war. Aber der Artikel liest sich nicht so, als sei sie erst nach vielen Stunden aufgegriffen worden. Der eigentliche Skandal: Dass man der alten Dame nicht einmal ermöglicht hat, ihre Tochter zumindest kurz Auge in Auge zu sprechen und nur ein wenig zu berühren. Wie oft es solche Vorfälle wohl seitdem gegeben, die keinen Artikel mehr wert waren? Wie viele ähnliche Dramen haben sich seitdem wohl abgespielt
Die Gnadenlosigkeit in diesem „Einzelfall“ lässt nicht auf das große Ganze schließen? Doch, denn die Polizei hat in Corona-Zeiten stets so zu handeln, wie sie es bereits im April vergangenen Jahres tat.
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