Mittwoch, 24. April 2024

„Allahu akbar“-Terrorakt gegen Lehrer: „Das war der 11. September für Frankreich“

Unser Leserbrief des Monats kommt diesmal von einem PP-Leser der ersten Stunde. Er sieht nach unserem skeptisch abwägenden Artikel zu den Reaktionen auf den islamistischen Terrorakt von Conflans gegen den französischen Lehrer echte Chancen, dass diesmal die Franzosen doch aufgewacht sind. Seit mehr als 20 Jahren lebt er in einem deutsch-französischen Umfeld und verfolgt die französischen Medien täglich.

Es hat ein Erdbeben gegeben. Der Rassemblement National setzt hierbei die Themen und Teile – aber eben nur Teile – seiner Forderungen werden umgesetzt. Selbst Politiker anderer Parteien ziehen jetzt plötzlich nach.

Französische Interessen zuerst!

  • Auf die Fragen an einen Politiker der Sarkozy Partei, ob man nicht mit Aberkennung der frz . Staatbürgerschaft und mit Ausweisungen haftentlassener Islamisten spätestens am EU-Gerichthof scheitere, antwortete er: zunächst einmal müssen französische Interessen wahrgenommen werden und dabei alle Maßnahmen umgesetzt werden, die ja eine Antwort auf eine bürgerkriegsähnliche Situation sind. Da dürfe man darauf keine Rücksicht nehmen.
  • Es gibt Razzien gegen bekannte Treffpunkte und Vereine.
  • Über 200 geheimdienstlich bekannte Gefährder sollen sofort ausgewiesen werden.
  • Im Fernsehen kommen ehemalige Schulleiter zu Wort, die von ihren langjährigen Erfahrungen mit Gewalt, Erpressungen und Beleidigungen durch islamistische Schüler berichten, also das Eingeständnis, es nicht mehr mit Einzelfällen zu tun zu haben.
  • Eine Solidaritätskundgebung für den enthaupteten Lehrer gab es in Lyon, in die Dutzende wohl islamistische Mopedfahrer hineinfahren wollten und nur von der Polizei daran gehindert wurden.
  • Selbst Melenchon übte vorsichtig Kritik, der selbst noch im November 2019 an einer Demo gegen Islamophobie mit zweifelhaften Teilnehmergruppen teilgenommen hatte. Er sagte: In Dijon haben im Juli hunderte Tschetschenen die Stadt terrorisiert, auch jetzt war es ein Tschetschene. Man solle sich die Angehörigen dieser Ethnie in Frankreich doch mal näher anschauen.
  • Auch Sozialisten üben Selbstkritik.

Das Opfer ist einer „von ihnen“

Das war der 11. September für Frankreich. Bezeichnend ist, dass es zuvor schon viele Tote gab, aber einmal war es „nur“ ein Unternehmer, dann ein Polizist, alles Menschen  die bei Linken ja nicht groß im Ansehen stehen und zuletzt in Bayonne „nur“ ein Busfahrer, das schreckte die  bourgeoise linkslastige Mittelschicht nicht auf. Jetzt ist das Opfer mal  einer von „ihnen“.

Frau von der Leyen kann ihren Asylentwurf einpacken, Deutschland wird in seiner Verblendung und unterirdischen Diplomatie außer Luxemburg keinen mehr finden, der Einwanderung „steuern“ will, weil keiner mehr Einwanderung haben will, die vorwiegend aus den Ländern kommt, aus den auch die Mörder kommen.

Soweit unser Leserbrief.

Die andere Sicht: Es wird sich nichts zum Guten ändern

Skeptischer betrachtet Dr. Guy Millière, Professor an der Universität von Paris, die Lage nach de Terrorakt. Unter dem Titel „Frankreich: Tod der Redefreiheit“ schreibt er bei „Gatestone“: „Am Tag nach dem Anschlag merkten mehrere Kommentatoren an, dass in Frankreich die Liebe zur Freiheit nicht unzerstörbar sei. Sie verordneten Selbstzensur und wagten es, vorzuschlagen – leider „dem Opfer die Schuld gebend“ – dass diejenigen, die beschlossen hatten, die Karikaturen neu zu veröffentlichen, für den Angriff verantwortlich seien. „Wenn man Karikaturen neu veröffentlicht“, sagte Anne Giudicelli, eine Journalistin, im Fernsehen, „spielt man diesen Organisationen in die Hände. Wenn man bestimmte Dinge nicht sagt, reduziert man die Risiken.“

„Wenn man eine Person provoziert“, sagte der Fernsehmoderator Cyril Hanouna, „muss man aufhören. Die Charlie-Hebdo-Zeichnungen gießen Öl ins Feuer“.

Das Fortbestehen der islamischen Gefahr wurde nicht erwähnt, außer von dem Journalisten Éric Zemmour. Ironischerweise wurde Zemmour am Tag des Anschlags zu einer hohen Geldstrafe (10.000 Euro) verurteilt wegen Äußerungen zum Islam im September 2019. Damals hatte er gesagt, dass es in Frankreich „muslimische fremde Enklaven“ gebe. Das tut es auch. Mindestens 750 von ihnen. Er stellte auch fest, dass die Angriffe im Namen des Islam nicht verschwunden sind und wahrscheinlich zunehmen werden. Die französische Justiz beschloss, diese Worte als „Aufstachelung zum Hass“ zu bewerten.“

Wie stehen die Chancen Frankreichs, das Ruder noch herumzureißen?

Zum Leserbrief des Monats unsere Umfrage:

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PP-Redaktion
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Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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