Freitag, 29. März 2024

Mit der „großen Transformation“ zum Neustart des Sozialismus

Es wird nicht nur von deutschen Politikern und ihren Beratern über die „große Transformation“ der Marktwirtschaft, die einen historisch beispiellosen Wohlstand für viele und bessere Lebensbedingungen für alle hervorgebracht hat, nachgedacht. Tatsächlich steht der „big reset“, wie es im Englischen heißt, weltweit auf der Agenda. Ein Gastbeitrag von Vera Lengsfeld

Einer der mächtigsten Förderer dieser Idee ist ausgerechnet das Weltwirtschaftsforum, eine Vereinigung der mächtigsten Unternehmen der Welt. Das Weltwirtschaftsforum wurde 1971 auf Initiative von Klaus Schwab, der heute noch Präsident ist, als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat seit 2015 offiziell den Status einer internationalen Organisation. Es deklariert sich als unparteiisch und soll an keinerlei politische oder nationale Interessen gebunden sein. Seine  Mission sei, «den Zustand der Welt zu verbessern» (englisch: committed to improving the state of the world).

Bekannt ist das Forum vor allem durch seien jährlichen Treffen in Davos, wo sich Wirtschaftsmanager, Politiker, Journalisten, Professoren und andere Entscheider, neuerdings auch Aktivisten von Greenpeace und anderen NGOs, treffen. Bis vor wenigen Jahren gab es heftige Proteste der radikalen und extremistischen Linken gegen die Treffen des Weltwirtschaftsforums, denn es wurde als die Inkarnation alles Bösen des Kapitalismus angesehen. Das hat sich geändert, seitdem Klaus Schwab höchstselbst für die Anschaffung des Kapitalismus plädiert.

Kapitalismus als Inkarnation alles Bösen

Im Juni diesen Jahres fand ein Treffen des Weltwirtschaftsforums statt, auf dem der Vorschlag eines „big reset“ der Weltwirtschaft (global economy) näher ausgeführt wurde. Statt des „Kapitalismus“, gemeint ist die Marktwirtschaft, sollten mehr sozialistische Elemente wie Wohlstandssteuern, zusätzliche Regulierungen und ein umfassendes Green-Deal-Programm umgesetzt werden.

Dazu Klaus Schwab auf der Website des Weltwirtschaftsforums:

“Every country, from the United States to China, must participate, and every industry, from oil and gas to tech, must be transformed. In short, we need a ‘Great Reset’ of capitalism.” (Wir brauchen eine Transformation des Kapitalismus und alle Länder, den den USA bis China müssen daran beteiligt sein.)

Dafür, so Schwab weiter, müssten “all aspects of our societies and economies” überarbeitet “from education to social contracts and working conditions” (das betrifft alle Aspekte unserer Gesellschaften und Ökonomien, von der Bildung zu den Gesellschaftsverträgen und Arbeitsbedingungen).

Die Verbesserung der Welt, die das Weltwirtschaftsforum anstrebt, bedeutet also nicht weniger als  die vollständige Dekonstruktion unserer Lebensweise.

Seit Jahrzehnten haben linke Ideologen versucht, unter dem Deckmantel des Klimaschutzes eine radikale Neuorganisation der Gesellschaft durchzusetzen. Das scheiterte bisher mangels breiterer Akzeptanz. Nun hat die globale Corona-Krise, die sich immer mehr als politisch instrumentalisiert erweist, die Gelegenheit gegeben, diese Gesellschaftsveränderungen in Angriff zu nehmen.

Die Krise nutzen, um „neue Normalität“ durchzudrücken

Prinz Charles, der beim Junitreffen mit von der Partie war, hat es in aller wünschenswerten Deutlichkeit ausgesprochen:

“We have a golden opportunity to seize something good from this crisis — its unprecedented shockwaves may well make people more receptive to big visions…It is an opportunity we have never had before and may never have again.”

Also: Die Krise soll als „gute Gelegenheit“ genutzt werden, denn deren Schockwellen würden die Menschen empfänglicher für „große Visionen“ machen. So eine Gelegenheit wird es vielleicht nicht mehr geben. Damit spricht Charles aus, warum die Corona-Krise bis ins nächste Jahr verlängert werden soll.

Im Januar gibt es wieder das große Treffen in Davos. Dort sollen die Pläne des „big reset“ konkretisiert werden. Aber schon jetzt kann man wissen, dass sie im Wesentlichen dem entsprechen werden, was in den USA die radikalen Linken wie Senator Bernie Sanders und Alexandra Ocasio Cortez bereits verkünden.

Als ein Teil der Menschheit schon einmal Opfer einer „großen Vision“, des Kommunismus wurde, führte das zu einer Massenverelendung der betroffnen Länder. Selbst hochentwickelte Industriestaaten verarmten und fielen hinter die Entwicklung der Wirtschaft zurück, aber so, wie die führenden Kommunisten sich von den Beschwerlichkeiten einer Mangelgesellschaft abzuschirmen wußten, wird keiner der Befürworte des „big reset“ im Weltwirtschaftsforum den absehbar katastrophalen Folgen ihrer Gesellschaftsklempnerei ausgesetzt sein. Sie werden noch reicher werden, indem sie, wie die Kommunisten, den Mittelstand ausplündern und vernichten.

Globales Netzwerk von NGOs

Natürlich können Politiker, Wirtschaftsmanager und andere Entscheider, eine solche globale Transformation nicht allein durchsetzen. Sie brauchen Unterstützer. In den letzten Jahren wurde ein globales Netzwerk von NGOs aufgebaut, die für eine breite Akzeptanz der Transformations-Ideen sorgen sollen. Wir werden erleben, dass dieses NGOs ihre Aktivitäten 2021, ausgehend vom Treffen in Davos, bei dem sie eingebunden sind, verstärken werden. Laut Ankündigung des Weltwirtschaftsforums will Davos 2021 tausende Aktivisten der Global Shapers Community einbinden, die bereits 400 Niederlassungen weltweit hat.

Das Global Shapers Programm war bereits an den „Klimastreiks“ von 2019 beteiligt. Über 1300 Aktivisten wurden vom Climate Reality Project des ehemaligen Vizepräsidenten der USA Al Gore ausgebildet. Al Gore ist ebenfalls im Trägerverein (Board of trustees) des Weltwirtschaftsforums zu finden.

Für alle Anhänger der Marktwirtschaft ist der „bis reset“ eine Horrorvision. Wenn diese Transformation ins Werk gesetzt wird, führt das zu einer Massenverelendung, weltweit. Ob uns dieses Schicksal beschieden sein wird, hängt davon ab, ob sich genügend Menschen finden, die bereit sind, ihre Stimme gegen die Weltverbesserer, die ein globales Chaos anrichten werden, zu erheben.

Der Beitrag erschien zuerst bei Vera Lengsfeld

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