Man darf auch mal die Gedanken Dritter denken oder sie zumindest niederschreiben. Das ist vor allen Dingen dann hilfreich, wenn man des Erklärens und Analysierens überdrüssig wird, weil die Gefahr montoner Wiederholung (die nicht identisch ist mit notwendiger Redundanz) besteht.
Von manchen geliebt, von vielen gehasst.
Jean-Jacques Rousseau ist gewiss nicht mein Lieblingsphilosoph; interessanter sind für mich seine politischen Theorien, vor allem wirkungsgeschichtlich. Hier möchte ich einfach nur wertfrei einige Worte aus seiner Feder aneinandereihen, die vielleicht den ein oder anderen inspirieren zu welchen Gedanken, welcher Reflexion und welchem Ergebnis auch immer. Denn wir sind bekanntlich grenzen- und gnadenlos frei… oder so!
Die Völker, die daran gewöhnt sind, Herrscher über sich zu haben, können diese nicht mehr entbehren. Sie halten Zügellosigkeit, die der Freiheit entgegengesetzt ist, für Freiheit und geraten durch ihr Aufbegehren fast immer Verführern in die Hände.
Beleidigungen sind die Argumente jener,
die über keine Argumente verfügen.
Die Freiheit gleicht jenen derben und saftreichen Nahrungsmitteln, oder jenen edlen Weinen, welche die daran gewöhnten robusten Naturen ernähren und kräftigen, während sie die Schwachen und Zarten überwältigen, berauschen und zu Grunde richten.
Die Vernunft enttäuscht uns oft,
das Gewissen nie!
