Donnerstag, 25. April 2024

Wie eine katarische Stiftung mit Millionen Europa islamisieren will

Zwei Journalisten des Fernsehsenders Arte haben die Aktionen der größten regierungsnahen Stiftung des Emirats Katar in Westeuropa unter die Lupe genommen. Dabei kam heraus, dass die Stiftung Qatar Charity dem radikalen Islam der Muslimbruderschaft in Europa durch die Hin­tertür von Wohlfahrtsaktivitäten zum Durchbruch verhelfen will. Ein Gastbeitrag von BB

Der Dokumentarfilm „Katar: Millionen für Europas Islam“ des französischen Regisseurs Jérôme Sesquin, der Ende September auf Arte ausgestrahlt wurde, bringt erhellende Einblicke in die dunk­le Welt des radikalen Islam. Ein Whistleblower hatte zwei französischen Journalisten Tausende von vertraulichen Dokumenten der NGO Qatar Charity zugespielt. Auf dem mysteriösen USB-Stick, den die beiden französischen Journalisten Georges Malbrunot und Christian Chesnot ausgewertet haben, befanden sich Tausende vertraulicher Dokumente der größten NGO der Golfstaaten. Deren Präsident ist Mohammed al-Thani, ein Neffe des Emirs und ehemaliger Innenminister von Katar.

Die Unterlagen enthüllen Einzelheiten über ein Missionierungs- und Finanzierungsprogramm zur Stärkung des politischen Islams in ganz Europa, mit 140 Moscheebauten, Kulturzentren, Schulen und Gewerbebetrieben, die alle auf die eine oder andere Art mit der Muslimbruderschaft zusammenhängen.

Das Motto der Muslimbruderschaft lautet: „Der Islam ist die Lösung für alles“. Die Dreharbeiten begannen in Doha, der Hauptstadt des Emirats Katar, wo die Behörden jegliche religiöse Aktivitäten des Wohlfahrtverbandes im Westen bestritten.

Neue An-Nour Moschee von Mülhausen im Elsass

Die Qatar Charity sammelt in den riesigen Einkaufsmeilen des Emirats unter den Muslimen die vom Koran geforderte islamische Zakat-Steuer in Form von Spenden ein. Was mit diesen Steuerspenden geschieht, wollte das Filmteam genauer wissen und recherchierte anhand des Materials des Whistleblowers über die Aktivitäten des islamischen Wohlfahrtverbandes in Westeuropa.

Das größte Prestigeprojekt dieses Wohlfahrtverbandes ist die im Bau befindliche neue An-Nour Moschee von Mülhausen im Elsass, ein Projekt von 29 Millionen Euro mit islamkonformem Kultur-, Einkaufs- und Freizeitzentrum, mit Ausstrahlung nach Deutschland und in die Schweiz. Über die Hälfte des Geldes für diese Moschee sollen laut Belegen des Whistleblowers von Qatar Charity stammen. Laut den Informationen dieses Hinweisgebers sind weitere exklusive Moscheebauten in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Luxemburg in Planung.

Flüchtlingszentrum auf Sizilien von Stiftung finanziert

Durch den Geheimnisträger wird im Film auch offengelegt, dass ein Flüchtlingszentrum in Catania auf Sizilien, das auf dem Höhepunkt der Syrienkrise Immigranten aufnahm, von der Stiftung finanziert wurde. Von Aufnahmeprojekten für syrische Flüchtlinge in Katar selbst, das wesentlich näher an Syrien liegt als Sizilien, ist bislang nichts bekannt. Dabei war am Bürgerkrieg in Syrien auch ein Aufstand der Muslimbrüder im Lande schuld.
In Italien ist vor allem Sizilien der Schwerpunkt der Aktivitäten von Qatar Charity mit über zehn Projekten, weil, wie eine Broschüre der Organisation hervorhebt, Sizilien über 400 Jahre von Muslimen beherrscht war und an diese Zeit angeknüpft werden soll.

Der Film belegt auch, dass nach Erhalt der finanziellen Mittel von den Einrichtungen die dahinterstehende Ideologie gelehrt werden muss, was ein weiteres Vordringen des politischen Islam unter den Muslimen bedeutet. Offen lässt der Film, ob die aufgedeckten Vorhaben Teile eines zentral gesteuerten, weitreichenderen Islamisierungsprojekts sind.

Stärkung der Muslimbruderschaft

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Das steinreiche kleine Emirat Katar, das im Jahre 2022 trotz wiederholter Proteste von Menschenrechtsorganisationen die Fußballweltmeisterschaft austragen wird, versucht seit dem Arabischen Frühling durch die Stärkung der Muslimbruderschaft seine Führungsposition in der arabischen Welt weiter auszubauen. Es befindet sich deshalb in einem Konflikt mit Saudi-Arabien und Ägypten, wo die Muslimbruderschaft wegen Terrorvorwürfen verboten ist. Neben Analysen der  Reden des religiösen Oberhaupts der Muslimbruderschaft, Scheich Yussef al-Qaradawi, der seit 1961 in Katar lebt, wird in dem Film auch die führende Rolle des Fernsehsenders Al Jazeera offengelegt, der dem Scheich Qaradawi ein wöchentliches Podium für seine Hasspredigten bietet.

In einem Film im Film über ein Programm zur Stärkung der Einflussnahme des politischen Islam in Europa ist auch Benjamin Idriz zu sehen. Er gilt als Bayerns bekanntester Imam. In seiner Gemeinde Penzberg bei München gibt er nach außen den liberalen Imam, wie die Zeitungen schreiben. Zusammen mit seiner Gemeinde stehe er für eine gelungene Integration, heißt es.

Der Film beweist jedoch, mit welcher gespaltenen Zunge die Muslimbrüder oft sprechen. Gegenüber den nichtmuslimischen Mitbürgern betonen sie den Dialog und die Friedfertigkeit des Islam, gegenüber den eigenen Muslimen ist davon jedoch in keinster Weise mehr die Rede, da geht es nur noch um die Herrschaft des politischen Islam.

Der Film kann noch bis 22.11. hier angesehen werden: ARTE 

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Der Beitrag erschien zuerst bei PREUSSISCHE ALLGEMEINE

PP-Redaktion
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