Wie einst AOL und MySpace: Die Marke Facebook stirbt

(c) Christian Heilmann (Flickr: Eff Facebook) [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

(Prof. Max Otte) „Die Marke Facebook stirbt. Sie wird in fünf Jahren das neue MySpace sein.“ Dies sagt die Oxford-Forscherin Rachel Botsman.

In ihrem aktuellen Buch Who Can You Trust?: How Technology Brought Us Together and Why It Might Drive Us Apart geht sie der Frage nach, wie sich zwischenmenschliches Vertrauen im Zuge der Digitalisierung entwickelt.Facebook sei aktuell in seinem äußerst fragilen Zustand.

Entzauberung und Rückzug

Die Maßnahmen des vergangenen Jahres, daran etwas zu ändern, seien in die falsche Richtung gegangen und nun beginne eine neue Beziehungsphase zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden: Entzauberung und Rückzug.

Enttäuscht ist Whatsapp-Mitgründer Brian Acton. In einem Gastvortrag an der Uni Stanford hat er kürzlich die Profitgier der großen Tech-Konzerne kritisiert und zum Löschen von Facebook aufgerufen. Die 19 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme von Whatsapp durch Facebook vor fünf Jahren hatte ihn zum Multimilliardär gemacht.

Im Streit verließ er den Konzern im November 2017, da er keine Werbung auf der Plattform wollte. Facebook habe jedoch bei Whatsapp innerhalb von fünf Jahren eine Umsatzrendite von 10 Milliarden US-Dollar erreichen wollen.

Gegen eine Moderation der auf sozialen Netzwerken geposteten Inhalte

Heftig kritisierte Acton den gesamten Silicon-Valley-Kapitalismus. Start-up-Gründer würden – entgegen jeder unternehmerischer Vernunft – unter Druck gesetzt, Risikokapital und den großen Exit zu suchen, um Mitarbeiter und Aktionäre zufriedenzustellen. Brian Acton spricht sich seit geraumer Zeit auch vehement gegen eine Moderation der auf sozialen Netzwerken geposteten Inhalte aus. Er verweist dabei auf die technischen Schwierigkeiten zwischen echten und „Fake“-News zu unterscheiden.

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