Freitag, 29. März 2024

Zuwanderung, Männerüberschüsse, Partnermarkt und öffentliche Sicherheit

Da in den letzten Jahren ein Männerüberschuss historischen Ausmaßes zugewandert ist und es offenbar dadurch Probleme mit der öffentlichen Sicherheit gibt, möchte ich einmal Männerüberschüsse generell einer grundsätzlichen Betrachtung unterziehen. Viele Aspekte kommen in der öffentlichen Debatte, auch in den alternativen Medien, eher selten bis gar nicht vor. Ein Gastbeitrag von Matthias Rahrbach

Zuallererst empfiehlt es sich, die Ausgangssituation zu betrachten, in der wir uns in Deutschland vor wenigen Jahren befanden, als Weihnachtsmärkte noch nicht mit Betonpollern und Zäunen gesichert wurden. Wie ausgewogen war denn vorher das Geschlechterverhältnis in Deutschland?

Ich weiß noch, wie vor Jahren einmal eine Frau in irgendeiner Talkshow behauptete, insgesamt hätten es Frauen auf dem Partnermarkt schwerer als Männer, da es in der gesamten Population einen Frauenüberschuss gebe. Den gibt es zwar wirklich, was sie aber offenbar nicht wusste, ist, dass dieser aufgrund der bei Frauen höheren Lebenserwartung ausschließlich auf die alten und sehr alten Jahrgänge zurückzuführen ist, die auf dem Partnermarkt kaum eine Rolle spielen.

Die Wahrheit ist schon etwas komplizierter: Bei den Lebendgeburten kommen in etwa 105 bis 106 Jungen auf 100 Mädchen. Infolgedessen gibt es unter den jungen Menschen und denen mittleren Alters Männerüberschüsse. Da wir einen stetigen Geburtenrückgang haben und da sich Paare zwischen Männern und Frauen bilden, bei denen die Männer im Durchschnitt etwa drei Jahre älter sind, konkurrieren die 105 bis 106 Jungs nicht um die 100 Mädels desselben Jahrgangs, sondern eher um etwa 95 Mädels, die im Schnitt drei Jahre jünger sind.

Wie beeinflussen nun andere demographische Faktoren das Geschlechterverhältnis auf dem Partnermarkt? Der Geschlechtsunterschied in der Säuglingssterblichkeit ändert praktisch nichts an dem naturgegebenen Männerüberschuss, denn dafür ist er zu klein, und die Säuglingssterblichkeit ist bei uns zum Glück sogar viel zu klein dafür.

Homosexualität als Einflussfaktor?

Ob ein möglicher Geschlechtsunterschied in der Häufigkeit von Homosexualität das Geschlechterverhältnis auf dem Hetero-Partnermarkt ausgewogener oder noch unausgewogener macht, lässt sich kaum feststellen. Umfragen und andere Erhebungen kommen auf diesem Gebiet zu keinem eindeutigen Ergebnis, auch deshalb nicht, weil es höchstwahrscheinlich mehr bisexuelle Frauen als Männer gibt, während unter den eindeutig Homosexuellen wahrscheinlich mehr Männer sind. Es ist jedenfalls unklar, welches von beiden Geschlechtern sich mehr im Leben „am anderen Ufer“ aufhält.

Wesentlich leichter zu analysieren ist der Einfluss der Migration auf den Partnermarkt. In der neuen E-Book-Version meines Buches „Warum Frauen eben doch nicht benachteiligt sind“ stütze ich mich diesbezüglich auf Angaben des Statistischen Bundesamtes, die bis zum Jahr 2015 gehen. Hier ein kleine Auszug:

„Insgesamt, d.h. wenn man die Nationalität der zu- und abgewanderten Personen außer Acht lässt, ergibt sich für den Zeitraum von 1950 bis 1990 und für das damalige Westdeutschland ein „Gesamtsaldo“ von 3.334.878 für die Männer und einer von 2.382.188 für die Frauen. [7] Es sind also sowohl mehr Männer als auch mehr Frauen zu- als abgewandert. Bei den Männern überwiegt die Zuwanderung die Abwanderung stärker als bei den Frauen. Tut man so, als stellten diese beiden durch Migration bedingten Männer- und Frauenzuwächse eine eigenständige Population dar, wäre diese eine, in der es für 952.690 und damit für etwa 28,6% aller Männer keine Frau gäbe.

Das wiedervereinigte Deutschland zeigt zwischen 1991 und 2015 in Sachen geschlechtsspezifischer Migration ein ähnliches Bild. Addiert man wieder für jedes Jahr den Saldo der „netto“ zugewanderten Männer und Frauen (d.h. die Anzahl der Zugewanderten minus die der Abgewanderten für jedes Geschlecht), kommt man auf einen Zuwachs von 3.622.693 Männern und 3.417.759 Frauen. Tut man wiederum so, als wären diese Zuwächse eine eigenständige Population, gäbe es hier für 204.934 Männer und damit für nahezu 5,7% von allen Männern dieser fiktiven Population keine Frau. Laut Originalausgabe dieses Buches gab es übrigens einen leichten Frauenüberschuss bei den zwischen 1991 und 2013 „netto“ zugewanderten Personen.

Doch 2014 und 2015 sind nach den offiziellen Zahlen des Bundesamts für Statistik 1.045.064 Männer und 644.822 Frauen „netto“ zugewandert. [8] Würde man diese Männer und Frauen als fiktive Population auffassen, hätte diese 400.242 überschüssige Männer, was 38,3% all dieser Männer entsprechen würde.“

Unter folgendem Link beim Verlag Natur und Gesellschaft (PDF) mehr dazu. Für die Jahre 2016 bis 2018 habe ich noch keine Zahlen. Ich gehe davon aus, dass der zugewanderte Männerüberschuss mittlerweile noch viel größer ist.

Männerüberschuss – nicht nur in Deutschland

Die Frage ist: Warum kommen eigentlich eher Männer als Frauen zu uns? Einer der Gründe ist: Weil sie selbst ohnehin schon „im Überschuss“ vorliegen:

  1. Von Natur aus produziert jede Generation von Lebewesen einen Überschuss an Nachkommen, der anschließend um begrenzt vorhandene Lebensräume, Nahrungsressourcen und Fortpflanzungsprivilegien konkurriert.
  2. Das Geschlecht mit der höheren potentiellen Fortpflanzungsgeschwindigkeit konkurriert immer um das mit der geringeren, d.h. es weist die größere Varianz im Paarungs- und Fortpflanzungserfolg auf bzw. auch in der Anzahl der Beziehungspartner im Leben – und das auch dann, wenn das Geschlechterverhältnis bei 1:1 liegt.

Das Geschlecht mit der höheren potentiellen Reproduktionsrate ist im gesamten Tierreich bei fast allen Arten das Männchen. Gerade bei Säugetieren wie z.B. Menschen ist der Geschlechtsunterschied in den potentiellen Reproduktionsraten hoch. Die Konkurrenz der Männchen um die Weibchen kann entsprechend stark sein. Die Intensität dieser Konkurrenz wird allerdings auch durch eine Vielzahl anderer Faktoren rund um die sozialen Bedingungen und Umweltbedingungen beeinflusst.

Kampf um vorhandene Lebensräume, Nahrungsressourcen und Fortpflanzungsprivilegien als Ursachen für Migration

Das Geschlechterverhältnis gehört eigentlich nur zu den Faktoren, die diese Konkurrenz beeinflussen – die Konkurrenz ist grundsätzlich auch so schon da und hat hinsichtlich der Entstehung von Geschlechtsunterschieden in Körperbau und Verhalten bei Tieren und Menschen eine enorme Bedeutung, weil sich Lebewesen an diese Konkurrenz und alles, was dazu gehört, anpassen. (Weibliches Wahlverhalten ist nicht nur eine wichtige Ursache für diese Konkurrenz, sondern wird durch die genaue Ausprägung der Konkurrenz wiederum beeinflusst.)

Punkt eins erklärt, warum es überhaupt bei Tieren und Menschen Migration gibt und warum auch die letzten Lebensräume mit den extremsten Lebensbedingungen noch besiedelt werden. Er erklärt auch, warum Tiere und Menschen von Natur aus ihren Lebensraum, ihre Nahrungsressourcen, anders ausgedrückt, ihre Daseinsberechtigung verteidigen müssen.

Punkt zwei erklärt zumindest in vielen Fällen, warum es oft eher die Männer sind, die sich einen neuen Lebensraum suchen müssen. Das Weibchen ist wertvoll, es hat also meist ein höheres Lebensrecht als das Männchen, das in den meisten Gesellschaften weitaus eher „abgemurkst“ oder in Kriegen „entsorgt“ wird, während das Weibchen am Leben bleiben darf, und sei es als Sex-Sklavin – leider war es in der Geschichte oft so. Hinzu kommt, dass man körperlich zum Erobern neuer Lebensräume geeignet sein muss, das ist das Männchen auch weitaus eher.

„Youth Bulge“ und „Kriegsindex“

Aus verhaltensbiologischer Perspektive ist es also nicht erstaunlich, dass es Migration gibt und dass hierbei vor allem die Männchen aufbrechen, insbesondere junge Männchen, um neue Lebensräume zu erobern. Googlen Sie nur einmal Begriffe wie „Youth Bulge“ oder „Kriegsindex“ zum Vergleich!

Von Natur aus überfallen Männerkoalitionen übrigens andere Männerkoalitionen, metzeln sie nieder, nehmen ihnen Lebensraum und Frauen weg. Es gibt dafür aus wissenschaftlicher Sicht sehr viele Beweise; googlen Sie z.B. einmal das „Massaker von Thalheim“! Natürlich ist Migration nicht immer so, auch nicht die von Männern – sie kann aber eben so oder so ähnlich sein. Von Natur aus war sie meist so in der Art.

Wir leben heute zwar nicht mehr in prähistorischen Zeiten, aber angepasst sind wir evolutiv an diese schon noch, d.h. hinsichtlich unserer instinktiven Dispositionen. Wir gefährlich männliche Zuwanderer sind, hängt natürlich nicht nur von verhaltensbiologischen Faktoren ab, sondern auch von kulturellen. Nationale Identität, Religion, bisherige Lebensbedingungen usw. entscheiden darüber, aus welchem „Holz“ ein Mensch „geschnitzt“ ist. Diese Faktoren können das natürliche Verhalten sowohl verstärken als auch abschwächen. Verhaltensbiologisch gesehen ist hierbei noch das „Ingroup/Outgroup-Verhalten“ zu beachten, d.h. ob die Zuwanderer nach einiger Zeit zu uns gehören oder eigene Gesellschaften bilden und dann zwischen „wir“ und „die da“ unterscheiden. Letztere waren von Natur aus stets Todfeinde, von denen man die Männer oft getötet und die Frauen geraubt oder vergewaltigt hat, wenn man sie nicht auch einfach umgebracht hat.

Es stellt sich also die Frage, wie gefährlich der männliche Überschuss ist, der in den letzten Jahren zu uns gekommen ist und vermutlich noch kommen wird, und aus welchen Gründen. Es stellt sich ebenso die Frage, ob wir noch zusätzliche Männerüberschüsse gebrauchen können. Beachten Sie hierbei: Wir haben nicht nur ohnehin schon eigene Männerüberschüsse auf dem Partnermarkt, sondern einen Partnermarkt, auf dem Ehe und Familie und damit die Monogamie auf dem Rückzug sind, ja regelrecht auf Populationsebene zusammenbrechen.

D.h. weil Menschen nicht mehr jahrzehntelang mit einem Partner verheiratet sind, sondern meist einen nach dem anderen haben, und in einer Singlegesellschaft in vielen ihrer Lebensjahre gar nicht liiert sind, ersetzt immer mehr die serielle Monogamie die absolute auf der Ebene der einzelnen Menschen und damit die serielle Polygynie die weitgehende Monogamie auf der Ebene der gesamten Population. (Natürlich gibt es auch serielle Polyandrie, doch aus verhaltensbiologischer Sicht ist zu erwarten, dass das Maß an serieller Polygynie das an serieller Polyandrie übersteigt; genau dafür habe ich in meinem Buch zahlreiche Indizien und Beweise.) Für die meisten Männer wird also die Partnersuche und das Halten einer Partnerin immer schwieriger. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Mehr über das Verhalten der Männer und Frauen und die für beide relevante Politik finden Sie bei Bedarf in meinem Buch: https://www.verlag-natur-und-gesellschaft.de

 

 

PP-Redaktion
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Eigentlich ist PP nach wie vor ein Blog. Dennoch hat sich aufgrund der Größe des Blogs inzwischen eine Gruppe an Mitarbeitern rund um den Blogmacher Dr. David Berger gebildet, die man als eine Art Redaktion von PP bezeichnen kann.

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