Zum „Gefangenen des Monats April“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den pakistanischen Christen Patras Masih ernannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 21-Jährigen einzusetzen und für ihn zu beten.
Die Fanatiker werfen Patras vor, am 16. Januar in einer Facebook-Messenger-Gruppe ein gotteslästerliches Bild gesendet zu haben, worauf ihn ein islamischer Geistlicher anzeigte:
Die Behörden sehen in dem Foto den Tatbestand der Beleidigung des Propheten Mohammed erfüllt, der in Pakistan die Todesstrafe zur Folge hat.
Welche Rolle Facebook Pakistan dabei im Zusammenhang mit der eventuellen Weitergabe von Messenger-Daten an den genannten Imam gespielt hat, scheint unklar zu sein.
Erst vor wenigen Monaten veröffentlichte das „soziale“ Netzwerk eine Broschüre in vielen Sprachen, die Muslimen Tipps gibt, wie man gegen „Blasphemie“ vorgehen sollte:
Facebook veröffentlicht Tipps, wie Muslime gegen Islamkritik im Internet kämpfen sollen
Idea schreibt weiter dazu: „Zahlreiche Muslime stürmten aus Protest gegen das Bild, das sie als eine Beleidigung des Propheten Mohammed werten, eine christliche Siedlung, in der auch Masih lebt. Sie drohten, die Häuser niederzubrennen. 800 Einwohner mussten sich in Sicherheit bringen.
Daraufhin stellte sich Masih, der als Reinigungskraft in einer Bank arbeitet, am 19. Februar der Polizei. Seine Rechtsanwältin Aneeqa Anthony hält es für ausgeschlossen, dass der junge Mann das Bild verschickte.
Untersuchungsbeamte sollen den jungen Mann gefoltert haben. Seinen Cousin Sajid (24), den sie ebenfalls wegen des Fotos verhörten, sollen sie versucht haben, zum Oralsex mit Patras zu zwingen.
In Panik sprang Sajid Masih daraufhin aus dem Fenster im vierten Stock des Hauses und verletzte sich schwer. Er schwebt weiterhin in Lebensgefahr.“
Hier finden Sie einen Musterbrief an die Botschaft, mit dem Sie sich für die Freilassung einsetzen können: IDEA