Donnerstag, 28. März 2024

Warum ich am 24. September Angela Merkel wählen werde

Update (20 Minuten nachdem dieser Beitrag online gegangen ist): Thomas Wolf, Admin verschiedener AfD-Facebookgruppen, droht mich nach diesem Beitrag aus allen AfD-Facebookgruppen zu löschen. Aus einer Gruppe wurde ich bereits verbannt und gesperrt:

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(David Berger) Es gibt sicher ganz ganz viele Gründe bei der Bundestagswahl dafür zu sorgen, dass Angela Merkel erneut unsere Kanzlerin wird. Gäbe es diese nicht, würden uns die Prognosen zur Wahl etwas ganz anderes sagen. Die Deutschen wissen eben, was für sie gut ist bzw. wer sie am besten in aller Welt repräsentieren kann.

Neben ihrem munteren optimistischen „Wir schaffen das!“ und der Tatsache, dass doch jeder von uns – wie politisches Schwergewicht Peter Altmaier verkündete – gerne eine Angela Merkel bei sich zuhause hätte – und als Kanzlerin ja irgendwie auch hat, gab es für mich zwei ganz entscheidende Gründe, die meine endgültige Wahlentscheidung bestimmt haben:

♦ Zuallerest ihr Zusammentreffen mit Youtubern. Schon alleine dieses Treffen zeigt: Diese Frau ist auch internet-technisch auf dem neuesten Stand. Geradezu hipp. Aber die Krone setzte sie dem Ganzen dann noch auf, als sie von ihrem Lieblings-Emoji sprach. Die „Welt“ berichtete darüber:

„Beim Austausch von Nachrichten auf dem Smartphone nutzt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besonders gerne ein Smiley. In einer Fragestunde mit prominenten YouTubern verriet Merkel am Mittwoch, dass das lächelnde Gesicht ihr Lieblings-Emoji sei. Wenn die Stimmung besonders gut sei, „kommt dann noch ein kleines Herzchen dran“. Wenn es mal nicht so gut laufe, „dann kann man auch die Schnute nehmen“.

Wow – Humor hat sie auch noch!

♦ Der zweite wichtige Grund für meine endgültige Wahlentscheidung war schließlich die Offenheit, mit der Angela Merkel der „Bunten“ ihr Rezept für Kartoffelsuppe verraten hat. „Kartoffelsuppe“ wohlgemerkt, nicht Minestrone oder ungarische Gulaschsuppe. Das an die Adresse all jener, die Merkel vorwerfen, irgendwie deutschlandfeindlich zu sein. Gibt es etwas deutscheres als Kartoffelsuppe? Merkels Sätze haben auch bei mir letzte Bedenken in dieser Hinsicht zerstreut:

„Ich zerstampfe die Kartoffeln immer selbst mit einem Kartoffelstampfer und nicht mit einer Püriermaschine. So bleiben in der Konsistenz noch immer kleine Stückchen übrig.“

Sagen Sie jetzt bitte nicht, das seien Nebensächlichkeiten, die eine Wahl nicht beeinflussen sollten. Sie wissen so gut wie ich auch, dass es gerade diese einfachen, aber großen Fragen sind, die bei mindestens 70 % der MerkelwählerInnen wahlentscheidend wirken.

Ich bin also in bester Gesellschaft: Smileys mit Herzchen und Kartoffelsuppe mit Stückchen drin: das ist das Deutschland, in dem wir alle gut und gerne leben. Auch ich.

 

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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