Donnerstag, 28. März 2024

„Charlie Hebdo“: Die sich einst solidarisierten, werfen dem Magazin nun Hetze gegen Islam vor

Ein Gastbeitrag von Kai Knut Werner

Im Januar 2015 töteten islamistische Terroristen 11 Mitarbeiter des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo. Das Magazin hatte es gewagt, sich nicht nur über die katholische Kirche, sondern auch über Muslime lustig zu machen. Nach dem Anschlag gab es eine regelrechte Betroffenheitswelle aus allen Ecken der Gesellschaft – inklusive eines Trauermarsches der internationalen Politik mit 1.5 Millionen Teilnehmern!

In der Folge erhielt Charlie Hebdo in allen Bereichen massive Unterstützung – auch in Form von Spenden in Millionenhöhe.

Charlie Hebdo hielt sich auch nach dem Anschlag mit Kritik in vielen Bereichen nicht zurück, auch die christlichen Kirchen bekamen ihr Fett weg! Natürlich war dies alles im Sinne der vorgeblich kritischen Bürger …

Der Allahu-Akbar-Terror ging unterdessen ungehemmt weiter und alles im Namen des Islams – bzw. des Islamismus! Zwischenzeitlich habe ich selbst keine Lust mehr auf die Wortklauberei – ob islamistischer Terror oder Terror im Namen des Islam! Am Ende stehen immer unschuldige Opfer, die entweder abgestochen, gesprengt, erschossen oder überfahren wurden!

Jetzt zu dem Punkt, der mir heute die Wut ins Gesicht trieb: Charlie Hebdo hat auf seiner neusten Titelseite eine Karikatur veröffentlicht, welche die Realität zu 100% aufzeigt, und nun wieder die Gemüter erhitzt!

Das Titelbild zeigt zwei Personen, die auf dem Boden liegen und einen weißen Wagen, der davonrast. „Islam, Religion des Friedens… auf ewig“, heißt es auf dem Titelblatt in roter und weißer Schrift. Im Heft gibt es zwei weitere Seiten zum Anschlag in Barcelona. Überschrieben sind sie mit „Tourismus oder Islamismus, in Barcelona gibt es beides.“

Und nun das eigentlich Skandalöse: Diesmal sind es nicht mehr jene, die die Freiheit hassen und mit Gewalt durchsetzen, die die Kritik auf sich ziehen – sondern es ist das Satiremagazin, das die Wut auf sich zieht.

Und das, weil es das Magazin nach den Ereignissen von Barcelona gewagt hatte, den Islam mit Gewalt in Zusammenhang zu bringen.

Eine deutsche Online-Zeitung, die freilich kaum für seriösen Journalismus steht, erdummt sich zu der Headline: „Mit diesem brutalen islam-kritischen Cover geht „Charlie Hebdo“ zu weit“. Eine andere schreibt: „Cover befeuert Hass gegen Muslime“.

Man sieht, wie diejenigen, die noch vor einigen Jahren behauptet haben, Charlie Hebdo zu sein, nun die Seiten gewechselt haben. Sie sollten nun auf ihre Titelblätter eigentlich groß schreiben. „Wir sind die Rächer des Islam“.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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