Donnerstag, 28. März 2024

Dieselautos und Schwafelausstoß

Ein Gastbeitrag von David Leukert

Muss man sich mal klar machen. Der maximal erlaubte Grenzwert für Stickoxide liegt auf der Straße bei 40 Mikrogramm/m3, am Arbeitsplatz aber um ein Vielfaches höher, nämlich bei 950 Mikrogramm/m3. Letzterer ist schnell erreicht, wenn es in der Kantine Bohnen gab. Stickoxide sind so giftig wie Strychnin, jedenfalls nach Auffassung der Experten vom Fachbereich heiße Luft.

Demnach müssten die Kollegen im Büro reihenweise tot umfallen. Das ist nicht der Fall, auch wenn sie manchmal leblos wirken, was eher am mangelnden Arbeitseifer liegt.

Wer den Panikmodus verlassen will, sollte sich dringend ein paar truth facts reinziehen, das gilt besonders für Frau Hendricks von der SPD. Ihre Qualifikation für das Amt der Bundesumweltministerin bezieht die Politikerin offenbar aus der Tatsache, dass sie Kette raucht.

Ein adäquates Chemie- oder Biostudium verzeichnet Wikipedia nicht, dafür natürlich „SoziDalwissenschaften“, also Gequatschologie. Gelernt ist gelernt, dementsprechend klagt sie die „Autobosse“ (ntv), das sind die Vogonen unter den Industriellen, mächtig an:

„Wir erwarten eine neue Verantwortungskultur… die Aussagen der Autoindustrie sind zu wenig von Einsicht und Demut geprägt…“

Neben dem Schwafelausstoß ist ja der Feinstaub ein tatsächliches Problem. Der geht aber von den Benzinern aus, die auch im Verbrauch noch erheblich schlechter abschneiden (CO2 spielt anscheinend gar keine Rolle mehr).

Doch aus religiösen Gründen sind Selbstzünder böse und Benziner gut. Das steht so im Katechismus der Umweltpriester, die das Elektroauto bereits heilig gesprochen haben – trotz miserabler Ökobilanz. Es geht nun mal nicht um Wissen, sondern um Glauben.

Schadstoffe aus der Luft könnte man übrigens ganz sachlich und billig mit Wasser binden, aber wer weiß: Vielleicht wird beim Bewässern von Asphalt ja der zulässige Grenzwert für H2O überschritten, weil Versuche ergeben haben, dass eine Maus schon in einem Liter Wasser ertrinken kann.

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leukert

Zum Autor: David Leukert gilt als einer der wenigen Kabarettisten in Deutschland, die noch den Mut haben, politisches Kabarett zu machen, das die Mächtigen provozieren oder gar verärgern könnte. Hier gibt es mehr von ihm bzw. über ihn:

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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