Donnerstag, 28. März 2024

Sind wir Zeuge der letzten Tage des bekannten Deutschland?

Ein Gastbeitrag von Marko Wild

Hinter dem Bekannten liegt das Unbekannte. Wer seine Augen nicht verschließt, kann es jetzt schon sehen. Schauen wir einmal hin.

Allein in den vergangenen Wochen versetzten die Schon-länger-hier-Regierenden des Merkelregimes folgenden Entwicklungen entscheidende Schübe:

– der Totalüberwachung (Netzwerkdurchsetzungsgesetz)
– der Abschaffung der Familie (Ehe für alle)
– die Abschaffung des Bargeldes (Bargeldobergrenze von 10.000 Euro)

Zudem wurde die Abschaffung des Bankgeheimnisses endgültig besiegelt. In Brasilien antwortete Merkel auf die Frage, wie sie sich die Zukunft vorstelle, man werde in 20 Jahren nur noch mit Sondergenehmigung Auto fahren dürfen. Die Grenzen sind weiterhin offen. Unkontrollierte Einwanderung findet nach wie vor statt. Abschiebungen werden da facto nicht vollzogen.

Über erneute Milliardenspritzen für „Griechenland“ (also Banken) spricht schon gar niemand mehr. Kurz vor Ende der Legislatur soll ein Gesetz beschlossen werden, das den Schutz geistigen Eigentums im wissenschaftlichen Bereich aufhebt. Was das bedeutet, kann sich jeder halbwegs intelligente Mensch an zwei Fingern abzählen:

Die geistige Elite wird dem Abwandern der Reichen und Superreichen aus Deutschland folgen. Wer will schon in einem Land produktiv sein, das die Früchte der eigenen Arbeit zum sozialistischen Allgemeingut erklärt?

Kurz: Deutschland wird auf sozialer, auf kultureller, auf grundrechtlich-freiheitlicher, auf wirtschaftlicher, auf finanzpolitischer, hoheitlicher, verteidigungspolitischer und geistiger Ebene kaputt gemacht. Und das rasend schnell und ganz offenkundig vorsätzlich. Zwar geht solches trotz allen Bemühungen nicht von heute auf morgen. Aber der Zerstörungs-Turbo ist angeworfen. Wir sind Zeuge der letzten Tage des bekannten Deutschland.

Was kommt danach?

Schauen wir auf diese Tage. Der G20-Gipfel fand mitten in Hamburg statt. Und erzwang angeblich einen der größten Polizeieinsätze in der Geschichte des Landes. Rund 20.000 Polizisten sollten ein paar Mächtige schützen. Die Schon-länger-hier-Regierenden würden solchen Aufwand nicht betreiben, zögen sie nicht einen direkten Nutzen daraus.

Welcher das ist, liegt auf der Hand: der Polizeieinsatz zum G20-Gipfel war ein Großmanöver unter realen Einsatzbedingungen. So übt und trainiert man, was später Alltag sein wird: Aufmarsch der geballten Staatsmacht in Städten. Die Tarnung ist perfekt: ein internationales Gipfeltreffen. Linksradikale Kapitalismusgegner.
Keiner wird Fragen stellen.

Wie der Körper der Titanic, nachdem er Leck geschlagen, etwa zweieinhalb Stunden auf dem Ozean ruhte, bevor er in wenigen Minuten sank, so driftet Deutschland paralysiert dem Moment entgegen, in dem es kein Halten mehr geben wird.

Man ist versucht, den Deutschen einen Vorwurf zu machen. Dafür, dass sie sich nicht wehrten. Doch fairerweise muss man zugeben:

Was derzeit in Europa, vor allem aber in Deutschland geschieht, ist – zwar nicht hinsichtlich der Blutrünstigkeit und des Terrors, wohl aber in seiner gesamten kulturellen Dimension – nur mit der Machtergreifung der Bolschewiken in Russland oder der Maoisten in China vergleichbar.

Tatsächlich ist vieles daran sogar eine Zäsur. Denn niemals zuvor putschte eine Regierung in solch menschenverachtender Weise mit Gesetzen und Gesetzesbrüchen, Missachtung des Volkswillens und dabei so schamlos offen gegen das eigene Volk.

Niemals zuvor gab eine Staatsgewalt die Landesgrenzen auf und bat quasi darum, von Millionen „Barbaren“ überrannt zu werden,

… die im Prinzip von Natur aus unfähig sind, sich in eine Wissensgesellschaft, welche über staatliche und zivilgesellschaftliche Institutionen strukturiert wird, zu integrieren, weil sie zum Großteil in gewaltaffinen Clanstrukturen sozialisiert wurden – in Strukturen also, die hier seit Karl dem Großen überwunden sind.

Das ist historisch einmalig. Geschichte wiederholt sich eben nicht nur.

Dass dem Durchschnittsbürger angesichts dieses gewaltigen Umbruches schlicht der Atem stockt, er nach wie vor seit nunmehr zwei Jahren in allgemeine Schockstarre verfallen ist, kann man ihm nicht wirklich übel nehmen. Vielleicht kann man ihm nicht einmal übel nehmen, dass er für das schier Unvorstellbare nur allzu dankbar alternative wenngleich falsche und hochgradig gefährliche Erklärungsnarrative („Flüchtlinge“, Deutschlands Verantwortung, Spätfolgen der Kolonialzeit, Globalisierung, Nächstenliebe etc.) akzeptiert.

Dennoch schützt hier Unwissenheit vor Folgen nicht.

Vielleicht hätten die Deutschen ihr Land sogar retten können, wenn sie frühzeitig aufgestanden wären.

Vielleicht war aber auch dies schlicht zuviel erwartet; wer nach Jahrzehnten des sorglosen Wohlstandes und der ideologischen Umerziehung schläfrig, fett und abgestumpft gewordenen ist, neigt eher nicht zum spontanen Heldentum und einem wachen, ungetrübten Geist.

Bevor die Deutschen ihre Unterdrücker besiegen können, müssen sie sich selbst besiegen. Das wird ihr schwerster Kampf.

Worin Hoffnung, worin ein Ausweg aus dem Ausweglosen bestehen könnte, das soll ein nächster Artikel aufzeigen.

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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