Donnerstag, 28. März 2024

Längst zu spät, um still zu weinen …

Zwischen zwei Gabeln mit Kuchen
einem Eis, das man sich gönnt,
neusten Marketing-Trends im Web,
Einkaufsempfehlungen von Amazon
trauert man „zutiefst“ um die Kinder von Manchester,
nachdem man bereits mit einem Schulterzucken
die Woche gelesen hat, dass der Fall Amri
hätte verhindert werden können –
böse Behörde, gute Politik?

Gewalt strömt weiter unkontrolliert nach Europa.
Das BAMF wird keine Überprüfung der Asylentscheidungen
von Migranten, die nur einen Fragebogen ausfüllen mussten,
vornehmen – Stichproben werden uns „schützen“ müssen.
Frau Merkel spielt mit uns und auch unseren Kindern
weiter „Migrationslotto“ in einer Sache,
in der sie sich ständig verschätzt – auf unsere Kosten.

Wie still werden wir klagen, wenn eines unserer Kinder,
das von Verwandten, Freunden oder Nachbarn
nicht vom Konzert wiederkehrt?
Werden uns Betroffenheitspostings dann trösten?
Oder sollten wir uns und unsere Kinder
bald sicherheitshalber einsperren,
in einem Land, das keine Grenzen kennt,
denn die Leidensfähigkeit und gewollte Naivität
scheint hierzulande unglaublich groß zu sein!

Wir sind erst Paris, Nizza, Berlin und Manchester,
wenn wir auch geblutet haben.
Davor beweinen wir unsere Feigheit
hinzusehen, was wirklich schief läuft.
Wir entgegnen mit friedlichem Gutglauben,
was längst die Macheten und Bomben geschärft hat,
grausam um sich greift,
bekämpfen nur wohlbekannte Extreme,
für die wir uns historisch verantwortlich fühlen,
So wollen wir heute gut machen,
was damals passiert,
ohne differenziert hinzuschauen,
was heute wirklich geschieht
und morgen sein wird.

Ebenso wenig, wie ein jeder Jude reich war,
ist ein Einwanderer schutzsuchend.
Es hilft nichts und macht es besser,
propolitik-propagandistische Begriffe zu wählen,
für etwas, was sich die Politik sich wünscht,
sich mit der Realität aber nicht so wirklich
in Einklang bringen lässt,
Ein Land, das die Meinung seiner
Bürger mehr kontrollieren muss,
als den Zufluss von Terrorismus,
scheint längst einen Pakt
mit dem leibhaftigen Teufel
eingegangen zu sein
unter dem Deckmantel
des guten Samariters.

Wie werden noch sehen,
wie weit es uns bringt, all das gutzureden,
Kritiker mundtot zu machen
und wie wir es weiter schaffen, nicht zu schreien,
wenn Kinder sterben.

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

Trending

VERWANDTE ARTIKEL