Donnerstag, 28. März 2024

Heimliche Freundschaften? Mahmoud Abbas und Sigmar Gabriel

Im Auftrag der „Jüdischen Rundschau“ hat der bekannte Publizist Gerd Buurmann eine Presseanfrage an den neu gekürten Außenminister Sigmar Gabriel geschickt. Dessen Partei, die SPD, ist dafür bekannt, nicht unbedingt sehr israel- oder judenfreundlich zu sein. So verwundert es auch nicht, dass sich der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, gegen eine deutsche Vermittlerrolle im Nahostkonflikt zwischen Israel und der palästinensischen Autonomie ausgesprochen hat.

Buurmann stellte Sigmar Gabriel daraufhin im Namen der Jüdische Rundschau diese drei Fragen:

„Sehr geehrter Außenminister Sigmar Gabriel,

der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, hat sich gegen eine deutsche Vermittlerrolle im Nahostkonflikt zwischen Israel und der palästinensischen Autonomie ausgesprochen. Am 24. März 2017 erklärten Sie auf Twitter, Mahmoud Abbas sei Ihr Freund. Sie sind somit mit einem Kopf der Konfliktparteien befreundet, das heißt: Sie sind befangen. Ich habe daher drei Fragen an Sie:

1. Seit wann besteht die Freundschaft zwischen Ihnen und Mahmoud Abbas?

2. Was zeichnet diese Freundschaft aus?

3. Sie nennen Abbas Ihren Freund. Denken Sie nicht, es wäre angemessen, bei so einer Befangenheit auf eine Vermittlerrolle zu verzichten?

Mit freundlichen Grüßen,
Gerd Buurmann (Jüdische Rundschau)

Die Nicht-Antwort des Presseamts des Auswärtigen Amts kam prompt:

„Präsident Abbas ist für die Bundesregierung ein Partner für Frieden und Stabilität in der Region. Er steht für Gewaltverzicht, friedliche Ko-Existenz, palästinensischen Staatsaufbau und für eine Verhandlungslösung im Nahostkonflikt. Diese Positionen hat er seit Jahren immer wieder öffentlich betont, zuletzt auch in seiner Rede am 23. März 2017 in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin.

Selbstverständlich spricht die Bundesregierung gegenüber palästinensischen und israelischen Partnern, auch gegenüber Präsident Abbas, die Notwendigkeit an, das Umfeld für einen konstruktiven Dialog der Konfliktparteien zu schaffen. Dazu zählt die eindeutige Verurteilung von Gewalt und Hetze.“

Damit hat Sigmar Gabriel exakt keine der drei Fragen beantwortet! Noch dreister kann man sich mir und der Jüdischen Rundschau gegenüber nicht verhalten. Was hat Sigmar Gabriel zu verheimlichen?

Ich bitte alle Leserinnen und Leser, mir zu helfen. Schickt die drei Fragen an unseren Außenminister bis er sie beantwortet.

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David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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