Donnerstag, 28. März 2024

Neurotisches Restvolk

Der bekannte Journalist und Publizist Martin Voigt hat in der aktuellen Ausgabe der „Jungen Freiheit“ einen fulminanten Beitrag zu den Deutschen als „neurotischem Restvolk“ verfasst. Neurotisch auch, weil es auf der einen Seite aus bewusst krank gemachten Familien hervorgeht und diese erneut erzeugt. Um auf der anderen Seite mit apathischer Teilnahmslosigkeit „bis hin zu autoaggressiver Lust“ auf die millionenfache Masseneinwanderung – jetzt durch den Familiennachzug ganzer Großfamilien zu reagieren. „Toxisch“ nennt er das und schaut – jenseits der positiven Verpackungen – auf die harte Realität (David Berger)  

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Er schreibt dazu für die Leser von PP:

Kinder gibt es hierzulande immer weniger und von den wenigen, die es noch gibt, haben immer mehr psychische Probleme. Die Mischung aus „modernen“ Familienverhältnissen und Ganztagsbetreuung von klein auf sind die Ursache. Da reden Psychotherapeuten und Lehrer nicht lange um den heißen Brei (→ aktuelle Junge Freiheit, Seite 12)

Die Abwiegelung dieser Ursachen als „monokausal“ zeugt von einem Nicht-Wahrhaben-Wollen. Gerade deshalb ist es mir ein Anliegen, die Basiskausalität klar zu benennen und die großen Themen in Verbindung zu setzen:

Ein neurotisches Restvolk, das in seinem (re)generativen Kern – der Familie – so dermaßen implodiert, zeigt zugleich eine apathische Teilnahmslosigkeit bis hin zu autoaggressiver Lust angesichts millionenfacher Masseneinwanderung, die alimentiert durch politische Mehrheiten unverhohlen auf dauerhafte Integration inklusive Familiennachzug abzielt.

1,3 wegorganisierte Kinder pro biodeutscher Frau und ein hingenommener oder gar wohlwollend unterstützter Bevölkerungsaustausch sind Symptome der selben Krankheit.

Konrad Lorenz etwa schreibt von einem Abreißen der Tradition, von einem nationalen Hass der jüngeren Generation gegen die ältere, von einer Identifikationsstörung, die aus einem Bindungsabbruch zwischen Eltern und Kindern resultiert.

Zwei Weltkriege, die 68er-Bewegung, der neomarxistische, sexuell revolutionäre Kampf gegen Familien und Ehe, gegen die Liebe zwischen Mann und Frau, gegen die Liebe zwischen Eltern und ihren Kindern haben über Jahrzehnte hinweg eine entwurzelte, orientierungslose Gesellschaft hervorgebracht.

Deren Individuen legen in großer Zahl eine gleichgültige, ablehnende oder gar zerstörerische innere Einstellung zum Kind, zur Familie und zur Heimat an den Tag.

Kultur kann ausgelöscht werden, wie eine Kerzenflamme, lautet ein viel zitierter Satz von Lorenz. Flächendeckende Fremdbetreuung ist ein sicherer Weg, die Bindung zu kappen und die Liebe von Generation zu Generation weiter erkalten zu lassen.

Das Toxische ist stets positiv verpackt, zum Beispiel wenn von Kinderrechten, frühkindlicher Bildung in Krippen oder modernen Verhältnissen die Rede ist. Die Aggressivsten unter den Heimatlosen verspüren ein seelisches Hochgefühl, wenn sie für ihr eigenes Volk das Gift der sozialen Zersetzung anrühren, aber kulturfremde Einwanderer zu Millionen in die Sozialsysteme geleiten und dafür sorgen, dass der Zustrom nicht abreißt.

Gefährlicher sind aber die vielen Passiven. Ausgehend von jüngsten Umfrageergebnissen, würde eine satte Mehrheit der Deutschen Parteien wählen, die mit Überzeugung hinter dem gesellschaftlichen Wandel stehen und diesen weiter forcieren wollen.

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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