Donnerstag, 28. März 2024

FAZ-Bericht über Stockholm: Ein großer LKW, der eigentlich ein kleiner ist

(David Berger) Ob man uns im Laufe des Abends erzählen wird, dass die Täter von Stockholm alle schwedische Pässe hatten, dass man bei der Hausdurchsuchung ihrer Wohnungen ärztliche Atteste über ihre psychische Störung gefunden habe usw., weiß ich nicht.

Aber eines wird schon deutlich: Derzeit ist man bei den bundesdeutschen Nannymedien bemüht, wo es nur irgend geht, das LKW-Massaker von Stockholm möglichst zu bagatellisieren. Darauf dass diese Tatsache die Vermutung, es könnten muslimisch motivierte Täter sein, noch zusätzlich stärkt, sei nur am Rande hingewiesen.

Die Bagatellisierungsversuche gestalten sich dabei ungefähr genauso geschickt wie die eines Wasserbüffels einen eleganten Gang hinzulegen …

Ganz deutlich wird dies in dem jüngsten Beitrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, die noch in meiner Jugend als die Tageszeitung für Intellektuelle mit Anspruch galt.

Zunächst werden wir vom Tathergang folgendermaßen unterrichtet:

„Ein kleiner Lastwagen soll den Berichten zufolge zunächst an der Kreuzung der beiden Einkaufsstraßen Drottninggatan und Kungsgatan in eine Menschenmenge gefahren sein. Anschließend habe er seine Fahrt fortgesetzt und sei in ein Kaufhaus gerast.“

Nur wenige Zeilen später, fast in Sichtweite befindet sich dann folgender Passus zu dem Tatort:

„Am Tatort war ein großer Lastwagen mit blauer Plane und schwer beschädigtem Fahrwerk zu sehen, der quer in dem Kaufhaus zum Stehen gekommen war. Nach Angaben der Spedition Spendrups war der Lkw zuvor während einer Lieferfahrt zu einem Restaurant gestohlen worden.“

Was denn nun: Waren zwei LKWs im Einsatz? Ein großer für die Weltpresse und ein kleiner für FAZ & Co? Groß oder Klein? Size matters! Nur eine Aussage kann richtig sein.

Fake news bei der FAZ? Nicht doch, wer so etwas sagt, hat nicht verstanden, was Fake News sind: Wer es im Dienste des Guten mit der Wahrheit nicht so ernst nimmt, macht niemals Fake News, sondern deutschen Qualitätsjournalismus!

***

Update: 07.04.17, 21.14: Inzwischen hat die FAZ den Beitrag klammheimlich verändert. Auf Nachfrage stelle ich gerne die Screenshots der beiden oben angegebenen Zitate zur Verfügung.

 

David Berger
David Bergerhttps://philosophia-perennis.com/
David Berger (Jg. 1968) war nach Promotion (Dr. phil.) und Habilitation (Dr. theol.) viele Jahre Professor im Vatikan. 2010 Outing: Es erscheint das zum Besteller werdende Buch "Der heilige Schein". Anschließend zwei Jahre Chefredakteur eines Gay-Magazins, Rauswurf wegen zu offener Islamkritik. Seit 2016 Blogger (philosophia-perennis) und freier Journalist (u.a. für die Die Zeit, Junge Freiheit, The European).

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